Tichys Einblick
Völlig daneben

Grönemeyer und Maas kennen kein Maß

Grönemeyer und Co. beschreibt ein Satz von Johannes Gross präzise: "Protest ist heute einer der bemerkenswertesten Formen der Anpassung."

imago images / 3S PHOTOGRAPHY

Einer der bekanntesten Sätze von Johannes Gross ist: „Der Widerstand gegen Hitler und die Seinen wird umso stärker, je länger das Dritte Reich zurück liegt.“

Seit Gross das sagte, sind Zunahme der Zahl dieser „Widerständler“ und ihr politischer Bildungsgrad umgekehrt proportional. Je mehr es werden, desto weniger Ahnung haben sie von der NS-Zeit.

Stimme aus dem U-Boot
Grönemeyer: politisch überkorrekt auf Feindfahrt
Heiko Maas sagt, er sei „wegen Auschwitz“ in die Politik gegangen. Nun lobt er Herbert Grönemeyer für seinen unsäglichen Brüllgesang in Wien, „wenn Politiker schwächeln, das ist glaube ich in Österreich nicht anders als in Deutschland, DANN LIEGT ES AN UNS, ZU DIKTIEREN, WIE NE GESELLSCHAFT AUSZUSEHEN HAT.“

Wer in dieser Art auftritt wie Grönemeyer und wer das gut findet wie Heiko Maas, hat wohl Goebbels im Sportpalast nie gesehen und gehört – und wenn doch, nicht verstanden.

Vergleiche der äußerst ernsten Probleme der Gegenwart mit Vorgängen im NS-Staat sind unweigerlich immer Verharmlosungen der Wirklichkeit des Dritten Reiches. Was damals von Hitlers „Staat, Partei und Wehrmacht“ angerichtet wurde, ist mit den schweren Folgen des politisch gewollten Staatsversagen von heute trotzdem nicht zu vergleichen.

Grönemeyer und Co. beschreibt ein zweiter Satz von Johannes Gross präzise: „Protest ist heute einer der bemerkenswertesten Formen der Anpassung.“

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