Ließe sich diese Praxis vielleicht auch auf politische Vereinbarungen anwenden?
Für den türkischsprachigen und deutschsprachigen Konsumenten jeweils unzumutbar hielt man bei der DW offensichtlich aber nicht nur die Bilder des Treffens, sondern auch die Berichte darüber. Während in der deutschen Version ein aus Nachrichtenagenturen zusammengemischter Bericht unter der Überschrift „Maas wünscht Annäherung zwischen EU und Türkei“ steht, macht ein DW-Korrespondent namens Hilal Köylü aus Ankara für die türkischsprachigen Leser schon in der Überschrift klar, welche Seite den Ton angibt: „Ankara AB’yle „pozitif gündem“ arayışında“ (laut google-Übersetzung: „Ankara auf der Suche nach einer „positiven Agenda“ mit der EU“).
Die Foto-Praxis der Deutschen Welle erinnert an Frau Widmann-Mauz, Integrationsbeauftragte bei der CDU, die bei einem Pressetermin Ende September ’20 für das gleiche Motiv einmal mit und einmal ohne Maske posierte:
Oder an Bundespräsident Steinmeier, der einen Moment vorher noch ermahnende Worte an die Untertanen richten kann, um kurz darauf selbst seinen eigenen Worten nicht Folge zu leisten:
— Land Südtirol (@LandSuedtirol) July 28, 2020
Aber noch mal zurück zu Maas in Ankara: Was, wenn er nun eine türkische Mutation nach Deutschland mitgebracht hat? Riskiert hat er’s jedenfalls. Merkel, übernehmen Sie.