Tichys Einblick
(Mit-)Arbeiterwohlfahrt

Skandal um AWO: Mitarbeiter in Luxushotel untergebracht

Nicht nur manches Gehalt in der Zentrale der Frankfurter AWO war luxuriös. Auf einer Dienstreise nach Berlin stiegen Mitarbeiter im Luxus-Hotel Adlon ab. Das kam erst jetzt nach Recherchen des Hessischen Rundfunks heraus.

imago images / Ralph Peters

Der Skandal um die Arbeiterwohlfahrt (AWO) in der Rhein-Main-Region ist um ein pikantes Detail bereichert. Offenbar wurden nicht nur Mitarbeiter überverhältnismäßig gut bezahlt – darunter die Ehefrau des Frankfurter Oberbürgermeisters Peter Feldmann. Zusätzlich zu Geschäftsführergehältern auf Topmanager-Niveau und hochmotorisierten Dienstwagen spendierte die AWO nach Recherchen des Hessischen Rundfunks auch Übernachtungen in Luxushotels.

Wie der Rundfunksender auf seiner Website berichtet, haben drei Mitarbeiter der in Frage stehenden Kreisverbände dienstlich im Berliner Luxushotel Adlon übernachtet. Der Fall liegt vier Jahre zurück, kam aber jetzt erst im Zuge der Affären ans Licht. Aufgefallen seien die Übernachtungskosten bei einer internen Überprüfung, die im September 2019 begonnen hat, sagte AWO-Geschäftsführer Jürgen Richter auf Anfrage dem Hessischen Rundfunk. Die etwas bizarre Begründung: Zum Zeitpunkt der Dienstreise seien wegen eines Staatsbesuches in Berlin keine anderen Zimmer verfügbar gewesen.

Richter, dessen Frau auch bei der AWO beschäftigt war und inzwischen wegen ihres überhöhten Gehalts zurückgetreten ist, legte bei der Bekanntgabe des Sachverhalts Wert darauf, dass es sich bei den im Adlon abgestiegenen Mitarbeitern weder um ihn, noch um seine Frau oder seinen ebenfalls für die AWO arbeitenden Sohn handele. 

Die AWO gilt als gemeinnützig und finanziert sich ganz überwiegend aus staatlichen Zuwendungen.

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