Tichys Einblick
Über 500 Stellen betroffen

Pumpen-Hersteller gibt Standort Deutschland auf

Der dänische Pumpenhersteller Grundfos will seine Produktion in den nächsten drei Jahren zentralisieren. Dafür soll der Standort in Wahlstedt aufgegeben werden. 530 Stellen sind damit betroffen.

IMAGO / Ritzau Scanpix

Der Kettensägenhersteller Stihl will in die Schweiz, ThyssenKrupp, SAP und Bosch Stellen streichen und Unternehmen aller Branchen melden Insolvenz an. Die Reifenhersteller Continental und Michelin schließen ihre Standorte. Meldungen, die den Stand der trudelnden deutschen Wirtschaft veranschaulichen, erscheinen derzeit täglich. Nun trifft es 530 Arbeitsplätze in Schleswig-Holstein. Der dänische Pumpenhersteller Grundfos will in den kommenden drei Jahren sein Werk in Wahlstedt schließen.

Nach Angaben von Medienberichten wollen die Dänen ihre Produktion an den Standorten in Dänemark, Ungarn und Serbien bündeln. Man müsse die langfristige Wettbewerbsfähigkeit von Grundfos sicherstellen. Unbestätigten Berichten zufolge soll die Entscheidung auch an den hohen Energiepreisen hängen. „Wir sind uns bewusst, dass der Plan einen erheblichen Einschnitt für unsere Kollegen, die Stadt Wahlstedt und die gesamte Region bedeutet“, sagte Vorstandsmitglied Bent Jensen. „Gleichzeitig sind wir überzeugt, dass dieser Plan von entscheidender Bedeutung für die langfristige Zukunft unseres Unternehmens ist.“

„Wir sind völlig überrascht von der unverantwortlichen Entscheidung des dänischen Managements“, erklärt die Geschäftsführerin der Gewerkschaft IG Metall Kiel-Neumünster, Stephanie Schmoliner gegenüber Lübecker Nachrichten. „Ich bin schockiert – auch wegen der hohen Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die davon betroffen sein werden“, zitiert der NDR Ulrich Lüthje (CDU), den stellvertretenden Bürgermeister von Wahlstedt.

Die Traditionsfirma wurde im Jahr 1945 gegründet. Bereits 1960 gründete Grundfos eine Tochtergesellschaft in Wahlstedt.

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