Tichys Einblick
Transrapid senkrecht

Testturm für Aufzüge

Ein neuer, knapp 250 Meter hoher Turm ragt bei Rottweil, südlich von Stuttgart, in die Höhe. Hier werden Aufzüge getestet: Im Inneren werden demnächst Hochgeschwindigkeitsaufzüge hinauf- und hinunterrasen.

Häuser werden immer höher in den Himmel gebaut. Das derzeit höchste, der Burj Khalifa in Dubai, ist knapp einen Kilometer hoch. An noch höheren wird bereits gearbeitet. Über Treppen kommt man da kaum mehr hoch. Das geht nur mit Fahrstühlen. Bisherige stoßen da an ihre Grenzen. Die Seile, an denen die Kabinen hängen, können nicht länger gemacht werden. Sie würden zu schwer und an ihrem Gewicht zerreißen. Und die teuren Grundflächen, die Aufzugsschächte verbrauchen, werden immer größer.

Neue Konzepte sind gefragt. ThyssenKrupp, einer der weltweit größten Produzenten für Aufzüge, entwickelt neue Technologien und muss diese testen.

Fast drei Jahre lang hat ThyssenKrupp einen Aufzugs-Testturm gebaut. Der steht bei Rottweil in Baden-Württemberg, ist knapp 250 Meter hoch und soll Tests und Zertifizierungen von Hochgeschwindigkeitsaufzügen dienen. Aufzugshöhen von einem Kilometer wollen in möglichst kurzer Zeit zurückgelegt werden – doch ohne, dass den Passagieren beim Beschleunigen und Abbremsen der Kabinen der Magen nach oben kommt.

Mit neuer Technologie will ThyssenKrupp den Aufzugsbau revolutionieren. Kabinen werden nicht mehr mit einem Seil gezogen, sondern mit Linearmotoren angetrieben. Damit wurde auch die Magnetschwebebahn Transrapid bewegt. Die Konstrukteure haben noch ein raffiniertes System eingebaut: Weichen für Aufzüge. Die Kabinen können jetzt auch seitlich fahren, um zum Beispiel den Schacht zu wechseln oder in ein anderes Gebäudeteil zu steuern.