Tichys Einblick
Weniger Corona-Tote

Datenanalysen wecken Zweifel an der RKI-Statistik der Corona-Toten

Die Datengrundlage, auf der die Corona-Maßnahmen basieren, ist in Deutschland von Anfang an sehr dünn. Eine neue Analyse der RKI-Zahlen zeigt, dass in die offizielle Statistik zahlreiche Todesfälle eingehen, die gar nicht in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion stehen können.

Die Corona-Daten, die das Robert-Koch-Institut (RKI) und die Gesundheitsämter lieferten, waren in vielerlei Hinsicht wenig aussagekräftig: Das fängt bei nie durchgeführten Obduktionen an und hört bei Meldeverzögerungen auf, die bis heute die Zahl der täglichen Fälle zu einer aussagelosen Statistikgröße machen. Bis heute weiß man nicht mal so recht, wieviele Impfungen in Deutschland überhaupt durchgeführt wurden. Die Zahl der intensivmedizinisch behandelten Corona-Patienten stellte sich als in weiten Teilen nicht aussagekräftig heraus – durch falsche Anreize aus der Politik wurden Krankenhäuser zur Manipulation ihrer Meldungen ermutigt. Monatelang berichteten Medien, u.a. TE, über Ungereimtheiten, doch die Politik hörte weg – heute weiß man, dass die Mängel bekannt waren und bewusst ignoriert wurden.

Corona-Update 8. März 2021
Die Corona-Datengrundlage in Deutschland ist ein schlechter Witz
Eine Zahl war in Deutschland aber schon länger besonders merkwürdig: Die Fall-Sterblichkeit. Trotz eines der besten Gesundheitssysteme der Welt starben in Deutschland im Verhältnis zur Zahl der Infizierten mehr Menschen als im EU-Durchschnitt an Covid-19. Zwar hat Deutschland auch eine vergleichsweise alte Bevölkerung, die Zahlen sind aber so dramatisch, dass die Diskrepanz dadurch kaum zu erklären ist: Die Fall-Sterblichkeit ist in Deutschland fast um 40 Prozent höher als die in Frankreich oder den USA und fast 80 Prozent höher als die in Schweden – und das wohlgemerkt bei ein und derselben Krankheit.

Der Verdacht steht also im Raum, dass an der Deutschen Statistik etwas nicht ganz stimmen kann. Einerseits testete Deutschland im europäischen Vergleich immer relativ wenig – seit dem massenhaften Einsatz von Schnelltests fehlt dazu allerdings jede Statistik. Andererseits weiß keiner, wieviele der gemeldeten Corona-Toten tatsächlich solche sind – das RKI zählt schließlich einfach jeden Toten, bei dem das Corona-Virus festgestellt wurde. Wohlgemerkt „wurde“: Teilweise werden auch Tote, die vor Monaten positiv auf Corona getestet wurden, als Corona-Tote gezählt, obwohl die Personen längst wieder genesen waren und die Infektion nicht mit dem Tod in Verbindung stand.

80 Prozent der gemeldeten Corona-Toten gar nicht an Corona gestorben? 

Wie weit es das RKI dabei treibt, zeigen Berechnungen des privaten Berliner IGES-Instituts in dessen „Pandemie-Monitor“. Die Wissenschaftler haben RKI-Datensätze neu ausgewertet und dabei die Frage untersucht, wann die gemeldeten Corona-Toten sich mit Corona infiziert hatten. Im April lag die Infektion bei 20 Prozent der gemeldeten Corona-Toten beim Todeszeitpunkt bereits mehr als fünf Wochen zurück – hier kann kaum noch von einer akuten Corona-Erkrankung ausgegangen werden. Die Forscher erklären: „Hintergrund sind empirische Befunde, dass bei Verstorbenen die Zeit vom Symptombeginn bis zum Tod 11 Tage einnimmt (RKI „Epidemiologischer Steckbrief“). Unter Berücksichtigung verschiedener Meldeverzüge werden hier fünf Wochen angenommen zur Ermittlung der Zahl der akut an Covid-19 verstorbenen. Im Vereinigten Königreich wird diese Frist auf 28 Tage festgelegt.“.

Schweigen mit Vorsatz
Intensivbetten-Manipulation: Der Skandal, der die Coronapolitik infrage stellt
Dieser Effekt nahm mit der Zeit sogar weiter zu: Während im Mai bereits bei  31 Prozent der Corona-Toten die Infektion mehr als fünf Wochen zurück lag, sind es jetzt im August über 60 Prozent. Nimmt man den Juli dazu, wird es noch extremer. IGES-Chef Bertram Häussler sagt im Interview mit der Welt: „Wir haben ermittelt, dass bei gut 80 Prozent der offiziellen Covid-Toten, die seit Anfang Juli gemeldet wurden, die zugrundeliegende Infektion schon länger als fünf Wochen zurückliegt und man daher eher davon ausgehen muss, dass Corona nicht die wirkliche Todesursache war.“ 

Andere Länder in Europa handhaben das anders, hier gelten Fristen: Wenn die Infektion länger als wenige Wochen zurückliegt, wird kein Corona-Toter mehr gezählt.

Das Beispiel offenbart, wie unscharf die offiziellen Corona-Statistiken in Deutschland sind. Angesichts der Bedeutung dieser Statistik, an die Politik die volkswirtschaftliche und soziale Zukunft des Landes in Form von Lockdowns knüpfte, erscheint das fahrlässig.

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