Tichys Einblick
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Wie viel Heimat braucht der Mensch?

Die Sehnsucht nach Zugehörigkeit, Geborgenheit und einem Halt, den man gerade in Zeiten von Not, Unfrieden, Unterdrückung und Unfreiheit so nötig braucht, ist etwas zutiefst Menschliches, das keine Ideologie austreiben kann.

Die Bilder der Kindheitserlebnisse sind lebenslang in uns eingeprägt. „Mein ganzes Leben ist ein einziges Heimweh“, schrieb einst Gustav Mahler, und nicht von ungefähr empfinden viele Menschen in diesen Zeiten der Globalisierung, des Unfriedens und der Entfremdung in einer technisierten Welt Sehnsucht nach einem vertrauten Ort, an dem man sich verstanden und geborgen fühlen kann.

Heimatgefühl im Zeitalter der Romantik

Das Zeitalter, das wir Romantik nennen, hat uns diese Gefühlsstimmungen in zahlreichen Gedichten, Novellen, Liedern und Gedichten ungeschminkt und ohne ideologische Scheuklappen hinterlassen. Die Kunstgattungen waren damals durch einen regen Austausch untereinander geprägt. Man traf sich in gemeinsam abgehaltenen Zirkeln und Salons. Namhafte Komponisten setzten die Poesie ihrer Kollegen in Töne um. Hier als zeittypisches Beispiel ein von Franz Schubert vertontes Gedicht:

Oft in einsam stillen Stunden

Hab ich ein Gefühl empfunden,

Unerklärbar, wunderbar!

Das wie Sehnsucht nach der Ferne

Hoch hinauf in bessre Sterne

Wie ein leises Ahnen war.

Jetzt, wo von der Heimat Frieden

Ich so lang‘ schon abgeschieden,

Und in weiter Fremde bin,

Fühlt ein ängstlich heißes Sehnen 

Unter sanften Wehmutstränen

Tief bewegt mein innrer Sinn.

Dieses, weiss ich zu erklären,

Ist ein inniges Begehren

Nach dem Freunde, liebend mich,

In die alten, süssen Bande,

Nach dem teuren Vaterlande,

Und das Heimweh nennt es sich.

Friedrich Nietzsche machte den Gegensatz „Welt – Heimat“ in seinem bekannten Gedicht „Vereinsamt“ auf. Die ersten beiden Strophen lauten:

Die Krähen schrei’n

Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:

Bald wird es schnei’n –

Wohl dem‚ der jetzt noch – Heimat hat!



Nun stehst du starr‚

Schaust rückwärts ach! wie lange schon!

Was bist du Narr

Vor Winters in die Welt – entflohn?

Es endet mit den Worten:

Die Krähen schrei’n

Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:

Bald wird es schnei’n‚
 –
Weh dem‚ der keine Heimat hat!

Poesie und Musik sind Teil unserer gemeinsamen Kulturgeschichte, auf die wir uns alle besonders in Zeiten der Unfreiheit und Unterdrückung beziehen und in den Gesang mit einstimmen können.

Der lange Weg in die Entheimatung

Doch wir leben schon lange nicht mehr in einem Land, dessen Sprache, Geschichte, Kultur und Werte die meisten hier Lebenden teilen. Dieses einer jeden funktionierenden Solidargemeinschaft zugrunde liegende natürliche Zusammengehörigkeitsgefühl wurde uns schrittweise genommen. Unbefangenheit und Sorglosigkeit im Umgang miteinander ist verloren gegangen. Wir leben in einer Welt von Entwurzelten; die Zeichen sind überall sichtbar. Viele Menschen empfinden ihr eigenes Land als zunehmend fremd und ausgrenzend. Ein Bekenntnis zu seiner Heimat scheint heute Verdacht zu erregen. Manche haben inzwischen schon Angst, aufgrund der herrschenden Umstände und der Teuerung ihre letzte Zuflucht, ihr eigenes kleines Zuhause zu verlieren. Die Selbstmordrate steigt. Immer mehr Menschen sind auf der Flucht oder denken ans Auswandern.

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„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Wir stehen am Ende eines langen Weges in diese Richtung. Es war Angela Merkel, die bestimmte, dass wir langsam begreifen müssten, dass „diejenigen, die schon länger hier leben“ jetzt Menschen willkommen heißen müssten, „die neu dazugekommen sind.“ Es gebe keine Rechtfertigung dafür, dass sich kleine Gruppen aus der Gesellschaft anmaßten zu definieren, wer das Volk sei. „Das Volk ist jeder, der in diesem Land lebt“, verfügte sie abschließend, und betrieb damit eine Spaltung, die längst nicht mehr dem entspricht, was mit der Inschrift „Dem deutschen Volke“ einst gemeint war. Frank-Walter Steinmeier sprach am 13.2.22 in seiner Antrittsrede von „Alteingesessenen“ und „denen, die neu hinzukommen“. Das Wort „Demokratie“ kommt 23-mal darin vor und wird dann vom Bundespräsidenten wie folgt definiert – Zitat: In unserem Grundgesetz stehe schließlich nicht: „Alles Gute kommt von oben“, sondern da steht: „Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus.“ Doch das kann für ihn nicht mehr so stehenbleiben: Demokratie brauche zwar eine Kontroverse, sagt er, doch es gebe eine rote Linie für diejenigen, die „Hass und Lügen verbreiten“.

„Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus“, zitiert Steinmeier das Grundgesetz. Doch befragt wurden wir, das Volk, bei den vielen unsere Zukunft grundlegend verändernden Entscheidungen schon lange nicht mehr. Die damalige Kanzlerin selber hat es am 3. März 2010 bei der Vorstellung des Allensbacher Jahrbuchs der Demoskopie „Die Berliner Republik“ unmissverständlich formuliert: „Wir können im Rückblick auf die Geschichte der Bundesrepublik sagen, dass all die großen Entscheidungen keine demoskopische Mehrheit hatten, als sie gefällt wurden. Erst im Nachhinein hat sich in vielen Fällen die Haltung der Deutschen verändert. Ich finde es auch vernünftig, dass sich die Bevölkerung das Ergebnis einer Maßnahme erst einmal anschaut und dann ein Urteil darüber bildet. Ich glaube, das ist Ausdruck des Primats der Politik. Und an dem sollte auch festgehalten werden.“

Mit anderen Worten: Wenn wir, die Regierenden – wie Steinmeier sagt „von oben“ -, die Bürger vor vollendete Tatsachen stellen, dann war das eben alternativlos, und ihr Bürger werdet Euch halt daran gewöhnen müssen. Sonst „ist das nicht mein Land“.

Schon 2010 hatte man die bekannte 16 Meter breite Inschrift „Dem Deutschen Volke“ über dem Westportal des Reichstagsgebäudes durch ein „Kunstprojekt“ in dessen Lichthof, das heißt durch eine dort mit Leuchtbuchstaben auf dem Boden installierte Inschrift ergänzt, die seitdem in derselben Schrifttype wie die am Westportal die Worte „Der Bevölkerung“ (ohne das Adjektiv deutsch) in die Höhe strahlt. Passend dazu stellte die damalige Integrationsbeauftragte Aydan Özoğuz in einem Gastbeitrag für den „Tagesspiegel“ fest, eine spezifisch deutsche Kultur sei „jenseits der Sprache schlicht nicht identifizierbar“.

Vor kurzem bekamen wir von der frisch gekürten Innenministerin Nancy Faeser folgende kryptische Definition von Heimat vorgesetzt: „Ich bin auch Ministerin für Heimat. Heimat sind alle Menschen, egal, wo sie herkommen. Heimat ist, wo ich mich nicht groß erklären muss. Heimat ist, was zum Beispiel in Sportvereinen jeden Tag an Integration gelebt wird. Ich werde all denen den Rücken stärken, die sich für uns alle einsetzen. Das sind kommunalpolitisch Aktive. Das sind Freiwillige und Ehrenamtliche. Das sind Engagierte in Kirchen und Religionsgemeinschaften. Das sind Feuerwehrleute und THW-Helfer.“ Heimat scheint für die Ministerin kein vertrauter Ort, sondern es scheinen Menschen zu sein, und zwar besonders die, die sich selbstlos und unentgeltlich für Integration einsetzen.

Ungereimtheiten und falsche Versprechungen

Einströmende Wellen von Wirtschaftsmigranten verlieren letztendlich ihre Heimat genauso wie die „schon lange hier Lebenden“, die jetzt Menschen willkommen heißen sollen, deren jeweilige Sprachen, Traditionen, Religionen und Kulturen derart unterschiedlich von den unseren sind, dass sie sich naturgemäß so skeptisch bis feindlich gegenüberstehen, wie man es bei ähnlichen Situationen überall auf der Welt beobachten kann. Die einst vielfältig geäußerten Stimmen, dass diesen Menschen ihren Bedürfnissen entsprechend humaner, sinnvoller und erheblich günstiger in ihren Heimatländern geholfen werden könnte, sind zum Verstummen gebracht worden. Und wer erinnert sich heute noch an die vielen Versprechen, mit denen die Migrationswellen seit 2015 von der Politik und von den Medien begleitet wurden.

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Deutschland zwischen Apathie und Aggression
Ein Beispiel für viele andere aus der „Frankfurter Rundschau“: „Gleichzeitig sorgt der Zuzug aber auch für eine Verjüngung Deutschlands, die dringend notwendig ist. Die Asylbewerber von heute werden bald unsere Rente zahlen. Die Menschen sind voller Tatendrang, sie werden den Sozialsystemen nicht dauerhaft auf der Tasche liegen, auch nicht der Krankenversicherung.“ Die „Welt“ titelte „Flüchtlinge werden Renten von Babyboomern zahlen“, während Sigmar Gabriel ankündigte, die große Zuwanderung von Flüchtlingen könne Deutschlands Fachkräftemangel beheben. Auch Terroristen gebe es nicht unter den Migranten. „Die Mär vom eingeschlichenen Terroristen“ bezeichnet es die „Süddeutsche Zeitung“ vom 14. Oktober 2015. Alle diese Erzählungen wurden inzwischen von der Realität eingeholt. Laut „Handelsblatt“ hat der Fachkräftemangel noch stark zugenommen.

Dass diese von Unwahrheiten und Auslassungen geprägte Migranten-Erzählung im Endeffekt nicht gut gehen kann, liegt nahe und wissen alle – auch die Mächtigen – durch zahllose Beispiele aus der Geschichte und aus alltäglichen Beobachtungen ganz genau. Wir müssen nur daran denken, dass sich sogar Flügel von derselben Partei und verwandten Glaubensrichtungen heftig in den Haaren liegen. Katholische und protestantische Christen bekämpften sich jahrzehntelang im Dreißigjährigen Krieg; sunnitische und schiitische Muslime tragen bis heute erbitterte Kämpfe aus.

Moralisierung der Politik

Wenn man keine nachvollziehbaren sachlichen Argumente für die herbeigeführte konfliktreiche Entwicklung hat, wird das entweder ignoriert und totgeschwiegen, oder die Moral muss herhalten. Angela Merkel und ihre Crew haben sich dieses Instruments mehrfach bedient; Zitat: „Ich glaube, das steht einem Land wie Deutschland auch gut zu Gesicht – einem Land, das heute vielen hilfsbedürftigen Flüchtlingen die Hand reicht, einem Land, von dem in der Vergangenheit aber auch unermessliches Leid ausgegangen ist.“

Viktor Orbán in London
Wer bezahlt den Krieg und die Utopie? Ungarische und deutsche Antworten
Heute, wo sich alles immer mehr zuspitzt, wendet man folgende Taktik an: Anstatt auf unliebsame Argumente mit sachlichen Gegenargumenten einzugehen, hat man sich inzwischen darauf kapriziert, den „Andersdenkenden“ mundtot zu machen, indem man ihn herabsetzt, ihn dauernd unterbricht, ihm Schuld zuschiebt und ihm damit per se das Recht abspricht, überhaupt mitreden zu können. Man lässt einfach aus, was nicht ins Bild passt, was dann so weit geht, dass man unbequeme Stimmen zensiert, bei YouTube löscht oder deren Vertreter durch Unterstellungen, Drohungen, Verächtlichmachen, durch Hausdurchsuchungen am frühen Morgen mit hoher Polizeipräsenz, durch Entzug von Approbation, Kündigung von Konten und Räumlichkeiten aus der Öffentlichkeit entfernt. Frei nach dem Motto: „Nur eine Seite ist die richtige. Sie haben die Wahl.“

Ein Beispiel aus dem Bundestag: Die Antwort auf die Frage des AfD-Abgeordneten René Springer an den Grünen-Abgeordneten Andreas Audretsch, ob er eine mögliche Entlastung der deutschen Bürger durch Verringerung der Spritsteuer, die es in Polen schon gebe, befürworte, war die Antwort: „Zu einer wehrhaften Demokratie gehört es, mit bestimmten Gruppen nicht zu sprechen. Das ist der Grundsatz. Und das bedeutet für mich, dass ich mit Rechtsextremisten nicht spreche, mit Rechtsextremisten nicht in einen Dialog gehe. Insofern ist es auch das Einzige, was ich Ihnen an dieser Stelle übermitteln kann. Danke schön.“

Das Wohlergehen der Menschheit als Vorwand

„In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.“ Was Egon Bahr einst Gymnasialschülern erzählte, ist es wert, im Kopf zu behalten. Die Sorge um das Wohlergehen der Menschheit war von jeher das Alibi der Mächtigen, wusste auch Albert Camus. Menschen wahllos aufzunehmen, sie ihrer vertrauten Umgebung, ihrer Wurzeln zu berauben und ihren Heimatländern damit junge Arbeitskräfte für deren Aufbau zu entziehen, führt auf beiden Seiten zu Entheimatung. Im fremden Land angekommen, bleiben die Menschen in der Mehrheit sich selber überlassen. Jedenfalls hört man hier in Deutschland in letzter Zeit kaum noch etwas von ihnen. Auch das Thema Integration ist aus dem öffentlichen Diskurs sang- und klanglos verschwunden. Nur gelegentlich wird uns ein Blick hinter die Kulissen gegönnt.

Hier ein Beispiel von der „tagesschau“ vom 18. April 21: „Mehr als 18.000 geflüchtete Kinder und Jugendliche sind von 2018 bis 2020 in Europa aus staatlicher Obhut verschwunden. Das zeigen Daten des Rechercheverbunds ‚Lost in Europe‘. Gerade sie sind in Gefahr, ausgebeutet zu werden, berichten Kinderrechtsorganisationen. Die Dunkelziffer könnte bedeutend höher liegen.“ Wohin diese Kinder – und auch Erwachsene – geraten und was sonst noch im Verborgenen an Elend durch Menschen- und Drogenhandel, sexuelle Ausbeutung und Zwangsprostitution geschieht, mag man sich kaum vorstellen.

Ein Standpunkt
Eine kurze Geschichte der putinistischen Besatzungsoblaste Deutschland Nord, Süd und Mitte
Durch die Massenmigration und das Prekariat stehen den Konzernen inzwischen weltweit immer mehr rechtlose und abhängige billige Arbeitskräfte zur Verfügung; von den Eliten auch herablassend „deplorables“ genannt. Es ist noch nicht lange her, dass der dauerhafte Druck durch die Lohnabsenker in Deutschland in der Fleischindustrie sichtbar wurde, die in der Mehrzahl Billigarbeiter aus dem Osten einstellt. Wer in der Bundesrepublik Deutschland hätte noch vor Jahren gedacht, dass die unglaubliche Ausbeutung, die hier im „reichen Deutschland“ geschieht, heute schon mitten unter uns stillschweigend von der Politik geduldet wird. Der österreichische Wirtschaftshistoriker und Verleger Hannes Hofbauer schreibt in seinem Buch „Gewinner und Verlierer der Migration“:

„Wenn ungehindert Migration und offene Grenzen als fortschrittliches Gesellschaftsbild verkauft werden, deckt sich diese – pseudo-fortschrittliche – Sicht mit den Interessen global agierender Konzerne. ‚No borders‘ bedeutet ungehemmte Kapitalherrschaft inklusive unkontrollierter Investigationstätigkeit und ebensolcher Gewinnrückführungen in die Zentralen. Das kann dann in gehobenem Deutsch noch mit dem positiven Begriff ‚Weltoffenheit‘ verkauft werden. Die migrationsaffine Willkommenskultur, wie sie viele Menschen während der großen Wanderung der Muslime im Jahr 2015 erfasst hat, bietet vor diesem Hintergrund ungewollt den menschenrechtlich argumentierten Flankenschutz für globale Ausbeutungsstrukturen.“

Sahra Wagenknecht spricht sich schon lange für eine rechtlich begründete Einwanderung aus, die laut Bundeszentrale für politische Bildung folgendermaßen begrenzt ist: „Nicht jede Person, die heute nach Deutschland flieht, darf auch bleiben. Entscheidend ist, ob ihr im Herkunftsland Gefahr droht. Kein Recht auf Asyl haben Menschen, die vor Hunger und Armut fliehen oder auf bessere Bildungschancen hoffen. Auch Personen, die kriminell sind oder gegen Menschenrechte verstoßen haben keinen Anspruch auf Asyl.“ Zitat Frau Wagenknecht: „Die Menschen haben einen Anspruch darauf, dass der Staat sie vor Dumpingkonkurrenz schützt.“ Die konzerngesteuerte Globalisierung nütze vor allem den Eliten. Die große Mehrheit sei der Verlierer. Sie wies außerdem darauf hin, dass Migration auch die Not in den Ländern vergrößere, aus denen die Menschen kommen. Was es bedeutet, ein Recht auf einen sicheren Ort zu haben, können wir gerade heute hautnah beobachten, wo wieder Menschen vor Krieg flüchten müssen.

Die größte Gefahr und Gegner der Aufklärung ist der Moralismus, der – im Schwarz-Weiß-Denken befangen – im harschen Ton der „Guten“ jedem „Andersdenkenden“ sein ideologieschwangeres Weltbild aufdrängen will. Dabei wird in letzter Zeit auffallend oft von „Demokratie“ gesprochen. Eine Demokratie, in der zwar laut Steinmeier alle Staatsgewalt vom Volke ausgeht, bei der es aber für ihn eine rote Linie gibt für die Bösen, die „Wunden aufreißen, die in der Not der Pandemie Hass und Lügen verbreiten, die von ‚Coronadiktatur‘ fabulieren und sogar vor Bedrohung und Gewalt nicht zurückschrecken“. Eine neue Form von „Demokratie“, deren „Grundsatz“ es laut Andreas Andretsch von den Grünen ist, „mit bestimmten Gruppen nicht zu sprechen“.

Abschließende Gedanken

Heimat findet sich niemals auf globaler Ebene, sondern speist sich aus dem Zusammengehörigkeitsgefühl und Füreinander-Einstehen in einer wie auch immer umgrenzten Gemeinschaft. Die Sehnsucht nach einem Sicherheit gewährenden vertrauten Ort, an dem sich alle – so wie sie sind – angenommen und verstanden fühlen, wird immer ein tief verwurzeltes Gefühl bleiben, das jenseits aller Verleumdungen und Besserwisserei für sich bestehen bleibt. Der Glaube, dass man den Menschen von außen ändern und entgegen seiner durch die Evolution geprägten Natur durch ein interessengeleitetes Narrativ steuern könnte, ist unrealistisch. Das wissen die Mächtigen auch, und es bleibt ihnen am Ende gar nichts anderes übrig, als zu Spaltung, Nötigung, Zwang und schließlich auch zu Gewalt zu greifen. Die Sehnsucht nach Zugehörigkeit, Geborgenheit und einem Halt, den man gerade in Zeiten von Not, Unfrieden, Unterdrückung und Unfreiheit so nötig braucht, ist etwas zutiefst Menschliches, das keine Ideologie austreiben kann.

„Wohl dem‚ der jetzt noch – Heimat hat!“ (Friedrich Nietzsche)