Tichys Einblick
Liebe Leser

Erzählen Sie Ihre Geschichten aus dem Lockdown

Liebe Leser, bitte erzählen Sie uns Ihre Geschichten aus dem Lockdown. Was haben Sie erlebt, das sie umtreibt, wundert, besorgt oder erheitert? Was ist in Ihrem Umfeld geschehen, haben sie beobachtet, das Sie nicht mehr so bald loslässt?

In der veröffentlichten Meinung entkommt man dem Lockdown nur, wenn es um den Lockout von Trump geht. Aber jeder hat im wirklichen Leben seine eigenen Erlebnisse mit und im Lockdown, hört Lockdown-Geschichten von anderen. Hier eine Kostprobe, die uns erreichte.

Was macht die junge Führerscheinbesitzerin, die eben 18 wurde, im Lockdown?

Seine Tochter wurde Ende Dezember 18 Jahre alt. Corona hatte ihr, die keine große Partygängerin war, die ursprünglich geplante mittelgroße Feier versaut.
Nun hatte sie Anfang Dezember ihren Führerschein gemacht – anfangs begleitetes Fahren.

Wie also lebt sie nun ihre „neue“ Freiheit aus? Sie schnappt sich das Auto, durchfährt Stadtteil und Landkreis, sammelt die dort verstreut wohnenden Freunde ein – in wechselnder Besetzung, aber immer mehr als zwei Haushalte – kurvt fröhich duch die Gegend, kurze Nahrungsaufnahme via McDrive inklusive. Sie dürfte so mittlerweile deutlich über 1.000 Kilometer „sinnlos“ vergurkt haben (das schult …) – und Vater kann es verstehen. Neben den antiseptischen Möglichkeiten der sozialen Netzwerke ist das die einzige Möglichkeit, soziale Kontakte zu pflegen. Gestern hatte sie ihren schwulen Kumpel eingesammelt, der gerade erst von Corona genesen ist (sie hat sich seinen Gesundheitsschein zeigen lassen) – infiziert durch die Mutter, die sich die Krankheit als Kindergärtnerin eingefangen hatte und nebst Vater auf dem Weg der Genesung ist.

Kuriosum am Rande: Die junge Lady würde ja so gern, da noch sehr jung aussehend, von der Polizei kontrolliert werden, um dann stolz ihren Führerschein (der mittlerweile per Post zugestellt wurde) vorzeigen zu können. Allerdings – und das dämpft dann diese Hoffnung: Es könnte dabei festgestellt werden, dass sie mit Teilnehmern aus mehr als zwei Haushalten unterwegs ist. Vorsorge: Die Kids sortieren sich in zwei angebliche Familien, sind unter 18 und haben ihre Personalausweise vergessen.

Auch eine Form des Widerstands – unabhängig davon, dass sie sich ansonsten artig an die Corona-Regeln hält.


Schreiben Sie uns Ihre Geschichten und Erlebnisse aus dem Lockdown an: kontakt@tichyseinblick.de

Anzeige