Tichys Einblick
Kirche der Pharisäer und Apostaten

Hannoverscher Landesbischof fordert „Unterstützung für Klimaaktivisten“

„Wir schulden dieser Bewegung die moralische Unterstützung", sagt Hannovers Landesbischof Ralf Meister. Wieder ein Beispiel für die Ideologienähe der Kirche – und ihre Gottes- und Menschenferne.

Ralf Meister, der evangelische Landesbischof von Hannover

IMAGO / epd

Wie evangelisch.de gerade berichtet, hat „der hannoversche Landesbischof Ralf Meister … erneut seitens der Kirche Unterstützung für Klimaaktivisten gefordert.“ Wörtlich sagte er am Rande der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) in Magdeburg: „Wir schulden dieser Bewegung die moralische Unterstützung.“ Zuvor hatte er in seinem Bericht die rhetorische Frage gestellt, warum sich die Kirche so schwer damit tue, der jüngeren Generation moralische Unterstützung zu gewähren. Dass er damit die Mehrzahl der Jüngeren zur Geisel der Fanatiker der „Letzten Generation“ machte, fiel dem Kirchenfunktionär in seiner Gottes- und Menschenferne und Ideologienähe gar nicht auf. Auch wenn Ralf Meister das nicht wahr haben will, Fridays for Future und „Letzte Generation“ repräsentieren weder die „jüngeren Generationen“, noch bilden sie die Mehrheit, auch wenn die Medien und eben auch die Kirche sich bemüht, das so darzustellen, wie übrigens auch Savonarolas Kinderpolizei nicht die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen in Florenz des ausgehenden 15. Jahrhunderts angehörte, wenngleich auch Savonarolas Kinderpolizei in eschatologischer Übersteigerung  den Weltuntergang vor Augen hatte.

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Vergleiche etwa von Aktivisten der „Letzten Generation“ mit der linksterroristischen RAF seien nicht hilfreich, erklärte Meister. Die Bischöfin der Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt, demonstrierte den theologischen und intellektuellen Notstand der  evangelischen Kirche, indem sie auf die famose Idee verfiel: „Wir sollten nicht von Klimakrise, sondern von einer humanitären Krise sprechen.“ Melissa Streicher von der evangelischen Jugend der Nordkirche, die als „Klima-Teamerin“ ideologische Indoktrination betreiben dürfte, forderte mehr Begegnung auf Augenhöhe. Mit Blick auf den „Klimawandel“ sagte sie: „Wir schaffen es nicht alleine … Wir sind eben nur ein Teil der Gesellschaft.“ 

Man kann sicher sein: Wo immer ein rotgrünes Thema im Raum steht, ob es Massenmigration und Unterstützung der Schlepper, Drangsalierung durch Corona-Maßnahmen oder die Klimaapokalyptik sei, marschiert die evangelische Kirche in vorderster Front und in erster Reihe. Glaube, Gottesdienst und Seelsorge waren gestern. Jesus Christus spielt in der evangelischen Kirche nur noch eine Rolle, wenn der nonbinär aufgefasst, bzw. zum Objekt queerer Phantasien wird. 

Da die evangelische Kirche sich von Gott abgewandt hat, ist sie gottlos geworden, eine Kirche der Apostasie, die ganz in der Bestimmung aufgeht, grüne Vorfeldorganisation und grüne Weltanschauungsschule zu sein, wenn sie zur Indoktrination mit grüner Ideologie den Konfirmationsunterricht missbraucht. 

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Durch die Aktionen der „Letzten Generation“ werden Menschen gefährdet, Menschen praktisch zur Geisel genommen, die ihrem Berufsalltag nachgehen müssen und Kunstwerke zerstört. Die Aktivisten, wohl eher Extremisten, der „Letzten Generation“ steigern sich in einen Fanatismus, der oft genug in der Geschichte für großes Leid sorgte. Bischof Ralf Meister hat in unseliger Tradition nichts bessres zu tun, als sie darin zu bestätigen, anstatt sie zur Umkehr aufzurufen, weil er selbst der neuheidnischen Klimareligion anzugehören scheint. 

Die Funktionäre des Apparats der evangelischen Kirche laden wieder einmal schwere Schuld auf sich. Mit ihnen verbindet mich keine Abendmahlsgemeinschaft, doch werde ich die Kirche nicht verlassen, denn es ist Seine Kirche, nicht ihre. Und vor ihm werden sie sich für ihre großen Sünden zu rechtfertigen haben.