Tichys Einblick
Vorsicht: Satire

Das Weltgericht am Ende der Tage – ein grüner Traum

Im Olymp der alten Griechen war die Göttin Demeter nur zuständig für die Fruchtbarkeit der Erde. Im neuen Öko-Olymp könnte sie nun zur Weltrichterin aufsteigen, den Gerechten zur Freude.

IMAGO / Danita Delimont

Schon bald wird Demeter, die Göttin der Bioläden, kommen in Herrlichkeit in einem Tesla und in Begleitung aller Umwelt-Engel und Sonnenblumen. Und sie wird Platz nehmen auf dem Thron des Weltgerichts.

Und alle Bewohner der Welt werden vor diesem Thron versammelt werden pünktlich mithilfe der Deutschen Bahn.

Und die Göttin Demeter wird die Menschen voneinander scheiden mithilfe eines Ökoschnelltests auf PCR-Basis. Und Demeter wird alle grün und rot Getesteten zu ihrer Linken stellen; aber alle schwarz und blau-gelb und blau Getesteten zu ihrer Rechten.

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Dann wird Demeter sagen zu denen zu ihrer Linken: „Kommt her, ihr untadeligen Lobbyisten der intakten Natur und der Bio-Diesel-Rapsmonokulturen.“
Und die Grünen und die Roten werden sich auf die Schulter klopfen und sagen: „Recht hast du geurteilt, du weise Weltenrichterin. Wir wussten ja schon immer, dass wir auf der richtigen Seite stehen und dass wir die edleren Menschen sind. Genau wie wir auch immer schon wussten, dass Leute, die politisch anders ticken als wir, schlechte Menschen und verlorene Seelen sind.

Darum standen wir an vorderster Front im ‚Kampf gegen Rechts’, wo wir aus historischen Gründen hysterisch alles niedergeschrieen haben, was rechts von Frau Merkel und der FDJ war.

Wir haben die Welt mit Gendersternchen beglückt so zahlreich wie der Staub auf Erden, weil man nur mit einer Verschandelung der Sprache ein wahrer Kämpfer für die Gleichberechtigung aller Geschlechter ist.

Wir haben das Klima des Universums gerettet, indem wir heldenhaft unsere CO2-Verbräuche ins Ausland augelagert und dadurch das Weltklima-Thermostat in Deutschland um zwei Grad heruntergedreht haben.

Wir haben skrupellos die Privilegien der öffentlich-rechtlichen zwangsfinanzierten Medien abgesichert, damit alle Bürger frei und ausgewogen grün-rot informiert werden.

Wir haben den Islam geliebt, weil der Islam nachweislich die Religion des Friedens ist und weil Mohammed im Grunde seines Herzens eigentlich den säkularen aufgeklärten liberalen Staat wollte.

Wir sind kompromisslos für internationale Staaten-Konglomerate eingetreten, da überschaubare und dezentrale Nationalstaaten oftmals besser funktionierten und darum für uns als quasi-faschistisch galten.

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Und zuguterletzt haben wir in diffizilen Sach- und Abwägungsfragen wahrheitssicher mit der Moralkeule um uns geschlagen, denn uns Weltrettern und selbsternannten Propheten war es immer Schnuppe, wer die Rechnung für unsere Paradies-Utopien bezahlen musste.“

Als aber die Göttin Demeter von diesen sieben Werken der Barmherzigkeit hörte,
jubelte sie nachhaltig, legte ein atomkraftfreies Tänzchen aufs Parkett und sprach mit veganer Stimme:

„Jene Frevler zu meiner Rechten sollen sich zur Hölle scheren. Dort sollen sie im Fegefeuer schmoren, das mit Kohlekraftwerken angefeuert wird. Diese aber, meine Gerechten, werden in das ewige Paradies eingehen, wo jedem rot-grün Erleuchteten 77 jungfräuliche Windräder zu Füßen gelegt werden. Auf dass ihre Freude vollkommen sei.“

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