Tichys Einblick
Corona-Aufarbeitung

Ein paar Worte über Irrsinn

Das Buch des katholischen Theologen und Psychiaters Manfred Lütz mit seiner These „Der Irrsinn hat die Macht übernommen“ hat sich in der Coronazeit mit geradezu erschreckender prophetischer Präzision erfüllt. Der Abgang des Autors bei einer Bild-TV-Sendung war ebenfalls irre.

Manfred Lütz ist Autor des alten Bestsellers „Neue Irre. Wir behandeln die Falschen“ (2009). Gerne wende ich diesen provozierenden Buchtitel auf die Coronazeit an:

Am 29. Oktober 2020 sagte Manfred Lütz bei Markus Lanz, dass er die Maske auch tragen würde, wenn er allein im Wald spazieren ginge; schon aus „Respekt vor der Staatsordnung“. Sorry, aber ich finde das irre. Der Psychiater, Psychotherapeut und katholische Theologe Lütz im Wald mit Corona-Maske auf, die das Atmen erschwert und die nachweislich viele Mikroplastikteilchen in die Lunge absondert. Nach den letzten zwei katastrophalen Diktaturen im jüngeren Deutschland sollte jeder Bürger wissen, dass Respekt vor der Staatsordnung unbedingt mit kritischer Distanz und konstruktivem Zweifel an der jeweiligen Regierung zusammengehen muss.

Am 9. Dezember 2021 veröffentlichte Manfred Lütz den Artikel: „Corona-Impfung ist eine Christen-Pflicht“. Sorry, aber ich finde das irre, wenn aus einer ganz persönlichen und medizinischen Abwägungsfrage eine dogmatische Glaubensaussage über den christlichen Glauben wird. Das kann nur zu Lasten der Medizin UND zu Lasten des Glaubens gehen, auch wenn sich viele Theologen und Kirchenfürsten in der Coronazeit ähnlich geäußert haben.

Jetzt am 14. März 2023 gingen die erstaunlichen Aussagen von Manfred Lütz bei Bild-TV weiter. Da versucht er die Lüge von Karl Lauterbach, dass die Impfung „nebenwirkungsfrei“ sei, aus dem damaligen Kontext heraus zu rechtfertigen. Sorry, aber das finde ich irre. Es gibt Aussagen von Politikern aus der Kategorie „Voll-Daneben“, wo es nur töricht ist, diese noch irgendwie schönreden zu wollen. Jeder Mediziner weiß, dass es keine Medizin ohne Nebenwirkungen gibt. Professor Lauterbach könnte mit seiner Aussage allzu staatshörige oder titelanbetende Menschen in permanente gesundheitliche Schäden getrieben haben.

In der gleichen Sendung lästert Lütz über die „völlig idiotischen Impfgegner“, die „Thesen aufgestellt haben, die völlig absurd waren“. Sorry, auch das finde ich irre. Fast täglich kommen weltweit Dinge ans Tageslicht, die sogar die wildesten Aussagen von „Impfgegnern“ bestätigen. Doch der Psychiater bleibt bei seinen Phrasen, die das gängige Regierungs-Narrativ der „Covidioten“ bedient. Bei den Spaziergängen in Mülheim an der Ruhr hätte Lütz jeden Montag feststellen können, dass dort Menschen demonstriert haben „für ein liebevolles Miteinander von Geimpften und Nichtgeimpften“. Der Irrsinn hat die Macht übernommen, wenn unsere vermeintliche Elite diese Demonstranten mit ihrem tollen Motto immer noch zu „völlig idiotischen Impfgegnern“ diffamiert.

Der Abgang von Manfred Lütz bei der Bild-TV-Sendung war ebenfalls irre. Lütz führte die Diskussion nicht zu Ende, sondern brach die Debatte einfach mittendrin ab, indem er sich mit den Worten „großer Unsinn“ vom Acker machte. Da hatte jemand dem Irrsinns-Spezialisten widersprochen. Das war wohl zu viel. Der Katholik und Journalist Alexander Kissler twittert dazu: „Mein Gott, ist das unsouverän, unsympathisch, unkatholisch auch vom Theologen und Psychiater Manfred Lütz. Wer Kritik nicht aushält, möge künftig nur Monologe halten. In seinen Worten: Irre!“

Dieses Verhalten von Manfred Lütz bei Bild-TV spiegelt nach meiner Erfahrung den jetzigen Umgang unserer Gesellschaft mit Corona. Mittlerweile kommt immer mehr Evidenz zutage,

  • dass das Corona-Virus niemals das allgemeine Leben in Deutschland ernsthaft bedroht hat;
  • dass es gut begründet sein will, ob und wo Masken sinnvoll sind;
  • dass die Lockdowns mehr Schaden als Nutzen verursacht haben;
  • dass 2G-Apartheid nicht der Gesundheit diente;
  • und dass die Impfung in Wirksamkeit und bei Nebenwirkungen schwer enttäuscht hat.

Dennoch werden alte Phrasen in Endlosschleife wiederholt. Die Verantwortlichen und ehemaligen Scharfmacher weichen einer offenen Diskussion aus, machen sich grummelnd vom Acker, hüllen sich in Schweigen oder rechtfertigen sich mit der Ausrede, dass sie das damals noch nicht hätten wissen können.

Das Buch von Manfed Lütz mit seiner These „Der Irrsinn hat die Macht übernommen“ hat sich in der Coronazeit mit geradezu erschreckender prophetischer Präzision erfüllt. Meine Aufgabe sehe ich mittlerweile darin, in der Gemeinschaft mit anderen Sandmännchen durch Wort und Argument Sand im Getriebe des Irrsinns zu sein. Kein angenehmer Job; aber immerhin ein sinnvoller und erfüllender Job. Geborgen im Glauben bitte ich Gott um den langen Atem hin zu einer besseren Zeit, wo wieder mehr Vernunft an die Macht kommt.

„Gott,
gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann;
gib mir den Mut, Dinge zu verändern, die ich ändern kann,
gib mir die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Und gib mir bei alledem den Frieden in dir, den ich brauche, um in einer irren Welt nicht irre zu werden.“

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