Tichys Einblick
Brüssel, Frankfurt, Portland

Merkel, Macron, fünf Sparsame gegen 22 Nimmwillige – Räuber und Gendarmen

Jetzt also Frankfurt. Wir sehen: Same same, but different, und lauschen den Worten des nächsten Polizeipräsidenten. In Portland hat Donald die Faxen dicke und sendet seine eigenen Securityleute. So wäre auch Berlin schnell ein ruhiges Pflaster, aber da sei Frank-Walter vor. Der größte Raubzug der jüngeren Geschichte läuft, mit Pannen, derweil in Brüssel ...

Symbolbild

imago Images/Alexander Pohl
Die Frage ist, wer steht am Ende vor seiner Presse als der Depp da? Sebastian Kurz laufe immer wieder aus der Sitzung zu seiner Presse, klagte Emmanuel Macron, aber das muss er verstehen, denn Kurz schlägt in Österreich längst nicht diese Verehrung entgegen wie bei uns Dr. Angela Merkel. Seinen Journos muss der Kurz noch alles haarklein erklären, während Merkels treues Gefolge schon im vorhinein weiß: Die Kanzlerin ist groß und schuld sind immer die anderen.

Sie hat sich etwas verschätzt, die Frau Merkel (also Samstagabend nach Frankfurt in die Oper hätte nicht geklappt), so dass wir als weiteren Rekord melden können: Dieser EU-Gipfel ist der längste. Unübertroffen waren ja schon im Vorfeld die Summen, die verschoben werden sollen. 750 Milliarden für Corona. Oder gegen Corona, je nachdem.

Aber wie, das war die Frage: Von den 750 Milliarden 500 für umme, 250 als Kredit? Oder nur 700 Milliarden, davon 350 ohne Quittung?

Also dass die EU dem Wladimir Putin, Donald Trump, Xi Jinping und der übrigen Welt zeigen könnte, wie es geht, daraus sei wohl nichts geworden, klagte ein Autor der Welt. Nicht mal der alte Trick, Konflikte mit Milliarden zuzukleistern, funktioniere mehr.

Selbst der Prantler Beobachter, dieser heitere Begleiter durch schwere Zeiten, sieht das Ende von Wolkenkuckucksheim gekommen, „der Dogmatismus der sogenannten Sparsamen oder der Machtsicherungsnationalismus der Herren Orbán & Co. ist inzwischen schwer erträglich“. Die sogenannten Sparsamen stehen gegen die 22 anderen. Was deren Unterstützung für Merkel und Macron im Vorfeld und im Einzelnen gekostet hat, weiß auch der heitere Begleiter nicht.

Und noch ein Polizeipräsident…

So langsam lernen wir alle Polizeipräsidenten der großen Städte kennen. Nach Kamerad Lutz aus Stuttgart begrüßen wir heute den Frankfurter Polizeipräsidenten Gerhard Bereswill, der die Bilanz der vergangenen Samstagnacht zieht: „38 Männer, eine Frau, überwiegend polizeilich bekannt wegen Körperverletzung, Diebstahl, Drogenmissbrauchs und Drogenhandels“ nach Ausschreitungen festgenommen und gleich wieder freigelassen.

Eine U-Haft sei von der Staatsanwaltschaft abgelehnt worden, die will ja keinen schlechten Eindruck machen in „Syrien, Afghanistan, Türkei, aber auch Spanien und Marokko“, wo die Gewalttäter herstammen. Außerdem will sie keine zusätzliche Arbeit.

Die Staatsanwaltschaft ließ sich auch nicht erweichen, als Polizeipräsident Bereswill laut klagte: „Von der Qualität aber auch von der Anzahl ist das etwas, was ich in Frankfurt noch nicht erlebt habe.“ Aber so lange ist er ja nicht Frankfurter Polizeipräsident. Wahrscheinlich kennt er den Sponti-Spruch aus Joschka-Fischer-Zeiten nicht: 1, 2, 3/fängt die Polizei/alle Randalierer ei/und die Juristerei/lässt alle wieder frei/.

Wie sehr auch Unionspolitikern nach all den Merkel-Jahren der Bezug zur Wirklichkeit entglitten ist, zeigte der „Sicherheitsdezernent“ Frankfurts, Markus Frank, der „die Gesellschaft“ aufforderte, „Einsatzkräfte zu schützen“.

Die Gesellschaft? Intensive Gespräche mit der SPD würden fürs erste schon mal weiterhelfen.

Donald räumt auf

Ein gestörtes Verhältnis zur Polizei und eine ausgeprägte Neigung, linke Gewalt zu verharmlosen oder gar zu verherrlichen („58 und Antifa. Selbstverständlich“, Saskia Esken), haben auch die Spezialdemokraten in den USA. So gibt es seit Wochen die sogenannten Floyd-Krawalle in vielen von Demokraten regierten Städten, ohne dass die Behörden die Plünderungen in den Griff bekommen. Besonders schlimm wütet derzeit die linksradikale Szene in Portland, Oregon.

Nun schlagen die Demokraten lautstark Alarm. Aber nicht wegen der Gewalttäter, sondern wegen der Einsatzkräfte, die das Heimatschutzministerium, eine Bundesbehörde, in die Stadt geschickt hat. Offensichtlich arbeiten deren Greifkommandos mit einigem Erfolg, wenn man den Klagen der Politiker der Demokraten glauben kann, die inzwischen für die Aufrührer und Plünderer das Wort ergriffen haben.

Beamte würden „unmarkierte Fahrzeuge“ nutzen, um in Portland Demonstranten in Gewahrsam zu nehmen und abzutransportieren. Außerdem sei „die Identität der Beamten unbekannt“. Sie seien in Tarnkleidung unterwegs, auf denen lediglich „Polizei“-Aufnäher angebracht seien.

Donald Trump sah sich gezwungen über das Heimatschutzministerium zu handeln, weil die Stadtregierung von Portland „Missing in Action“ sei, wie man Verschollene während eines Krieges nennt. Die Stadt-Führung habe die Kontrolle über Anarchisten und Agitatoren verloren. Diese Leute seien beileibe keine harmlosen Demonstranten.


Zuerst bei Spaet-Nachrichten erschienen. 

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