Tichys Einblick
Wie baut man einen Flughafen?

China: Neue Infrastruktur mit Quantenkommunikation

Während Deutschland von einem von CO2 freien EU-Europa bis 2050 träumt, will China zum 100. Jahrestag der kommunistischen Revolution die stärkste Industrienation der Welt sein.

STR/AFP/Getty Images

Der neue Flughafen soll am 30. Juni fertig gestellt sein, Eröffnung am 30. September 2019. Nein, nein, nicht erschrecken! Nicht der neue Flughafen von Berlin BER ist gemeint, sondern der neue Hauptstadtflughafen Bejing Daxing International in China.

Begonnen wurde mit den Bauarbeiten an dem neuen Luftverkehrszentrum mit seinem seesternförmigen Gebäude und sieben Startbahnen im September 2015. Rund 200.000 Kubikmeter Stahl und etwa 100.000 Kubikmeter Beton verbauten die chinesischen Bauarbeiter für den neuen Flughafen, der zu den größten der Welt gehören wird. Den Berliner Helden der Planung: Das ist nur ein Flughafen von 50 neuen, die fast alle gleichzeitig entstehen. Selbstredend in Rekordzeit. Dass einer nach 13 Jahren noch nicht fertig ist – undenkbar in China. Ebenso zügig wird die neue Bahnverbindung vom Stadtzentrum Pekings zum Flughafen fertig. Ab Mitte Juni sollen die Züge ihren Testbetrieb auf der 41 Kilometer langen Strecke aufnehmen.

Fragen andere die Deutschen
«Keinen Flughafen bauen können, aber das Klima und die ganze Welt retten»
Wie also geht Flughafen? Besser: Wie geht Infrastruktur? Hierzulande vermutlich nur mit einem kompletten Austausch des Politspitzenpersonals. Der neue Flughafen soll vollständig mit neuem Mobilfunknetz in 5G Standard ausgerüstet werden. In Deutschland freuen sich Politiker, dass bei der Auktion der neuen 5G Frequenzen die sechs Milliarden Marke überschritten wurde. Keiner von ihnen geht darauf ein, dass damit der Spielraum der Betreiber für Investitionen immer weiter sinkt. Damit ist vorgezeichnet, dass Deutschland über eines der schlechtesten 5G-Netze mit keiner vernünftigen Abdeckung erhalten wird, dass dazu noch irgendwann in ferner Zukunft in Betrieb geht.

Hallo Berlin! Hallo EU! Dazu passt eine Nachricht, die in ihrer Bedeutung nicht hoch genug eingeschätzt werden kann: Bei dem gigantischen neuen Projekt der Seidenstraße werden die chinesischen Projektierer auch die neueste Kommunikationstechnologie einsetzen, die Quantenkommunikation.

Niemand weiß zwar genau, wie sie funktioniert, vor allem der merkwürdige Effekt der Quantenverschränkung, aber sie funktioniert, wie die sensationellen Versuche des Wiener Professors Anton Zeilinger erstmals belegt haben. Er hat mit der entscheidenden Grundlagenforschung begonnen. Die beruhen übrigens auch auf Grundlagenarbeiten europäischer Kernphysikforschung.

Einstein lehnte das Phänomen der Verschränkung zwar noch als »spukhafte Fernwirkung« ab, beeindruckend sind die Experimente. China hat bereits 2016 den ersten Satelliten für Quantenkommunikation in den Orbit geschossen. Vor zwei Jahren haben Wissenschaftler aus dem Bibliothekssaal der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien mit ihren Kollegen im Pekinger Kontrollzentrum für Quanten-Kommunikation bereits eine verschlüsselte Videokonferenz abgehalten. Das Videosignal wurde über eine normale Internetverbindung übertragen, wobei der kodierende Schlüssel mit Hilfe dieses Satelliten erzeugt wurde. Ein entscheidender Effekt dabei, der ebenso als nicht minder sensationell bezeichnet werden kann, ist die Abhörsicherheit dieser Verbindungsart. Sie erlaubt eine Quantenverschlüsselung mit einem sehr wesentlichen Effekt: Der Übertragende merkt auch, sollten Daten geklaut werden.

Deshalb kann China relativ gelassen dem Streit um den Netzwerkausrüster Huawei zusehen. Wenn alle abhören, hat Huawei den entscheidenden Vorteil einer abhörsicheren Technologie. Auch deren militärische Bedeutung kann übrigens nicht hoch genug eingeschätzt werden. Ein weiterer Baustein zu einem weltweiten sicheren Quanteninternet, der Chinas Weg zur IT-Supermacht demonstriert. Professor Zeilinger berichtete übrigens, dass er lange die Initiative eines Quanteninternets in Europa versucht habe – vergebens. Gescheitert am Wissenschaftssystem der EU. Muss man dazu sagen, dass Professoren mit intensiven Verbindungen nach China Depressionen überfallen, wenn sie wieder zurück in Europa sind?

Die Bedeutung dieser vollkommen neuen Technologie haben sogar die USA verschlafen; Grüne dürften hinter einer Quantenverschränkung eher einen Sexismus alter weißer Männer vermuten. Zum Nachteil gereicht sicherlich, dass Quanten nicht divers sind, sondern nur zwei Zustände einnehmen können.

Ein Teil der Maschinen für die Herstellung von Chips kommt übrigens von deutschen Unternehmen. Noch. Denn die Chinesen verlangen den Aufbau von Fertigungsstätten in China. Unternehmen verlagern auch die Produktion ihrer Software nach China. Dort gibt es zunehmend hervorragende Fachleute. Während in China 30 Prozent aller Studenten IT studieren, verprassen hierzulande rund 200 Gender-Profs Gelder und Ressourcen, legen ökototalitäre Bewegungen auch an den Universitäten die Forschung lahm. Chinas Schülerinnen sind in den PISA-Tests ganz vorn zu finden, während hierzulande … ach, lassen wir das.

China führt einen machtvollen Kampf gegen eine Islamisierung und verhindert auch damit ein Absinken des Bildungsniveaus.

Während Deutschland von einem von CO2 freien EU-Europa bis 2050 träumt, will China zum 100. Jahrestag der kommunistischen Revolution die stärkste Industrienation der Welt sein. Es sieht sehr danach aus, dass dieses Ziel erreicht werden kann.

Von diesem Krieg der Wirtschaftssysteme haben EU & Co selbstverständlich nichts mitbekommen. Die sind mit der Zerstörung der Automobilindustrie genug beschäftigt.
Oder nach einem alten chinesischen Sprichwort: »Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen.«

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