Tichys Einblick
Sachsen folgt Frankreichs Vorbild

Mutig und richtig: Sachsens Kultusminister stoppt Gender-Schreibung an Schulen

Sächsische Schüler werden zumindest im Unterricht nicht in gegenderter Sprache unterrichtet. Ein mutiger und richtiger Schritt von Kultusminister Christian Piwarz (CDU).

IMAGO / U. J. Alexander

Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (46, CDU) hat die Schulen des Freistaates anweisen lassen, auf „Gender“-Schreibungen zu verzichten. Wörtlich heißt es in einer Handlungsempfehlung: „Die Verwendung von Sonderzeichen wie Gender-Stern, Gender-Doppelpunkt, Gender-Unterstrich oder Doppelpunkt im Wortinneren erfüllt weder die Kriterien für eine gendergerechte Schreibung noch entspricht sie den aktuellen Festlegungen des Amtlichen Regelwerks, welches die Grundlage für die deutsche Rechtschreibung bildet und somit auch für die Schulen gilt.“ Solche Zeichen seien daher im Bereich der Schule und in offiziellen Schreiben von Schulen nicht zu verwenden. Möglich seien freilich Formen wie „Schülerinnen und Schüler“ oder auch neutrale Formulierungen wie „Lehrkräfte“. Das Thema der geschlechtergerechten Sprache könne zudem im Deutschunterricht thematisiert werden. Das sächsische Kultusministerium orientiert sich in seiner Vorgabe an den Empfehlungen des Rats für deutsche Rechtschreibung. Dieser hatte im März 2021 mitgeteilt, dass der Genderstern und andere Gender-Formen im Wortinnern (Bürger_Innen; Bürger:Innen) bis auf Weiteres nicht in das amtliche Regelwerk der deutschen Sprache aufgenommen würden.

Der Links-Fraktion im Sächsischen Landtag gefällt das nicht, sie hält ein solches „Sprachverbot für sinnlos“. Warum, das sagt sie nicht. Ansonsten regte sich in Sachsen bislang kein Widerstand gegen die Handreichung des Kultusministeriums. Das ist um so überraschender, als Sachsen seit Dezember 2019 von einer Kenia-Koalition, also schwarz-grün-rot regiert wird. Immerhin sind die Roten und vor allem die Grünen ja für jeden Gender-Unfug zu haben. Nicht einmal aus dem „grün“ geführten „Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung“ kam Widerspruch. Ist ein Koalitionskrach womöglich auf die Zeit nach der Bundestagswahl verschoben? Oder man hat kapiert, dass die Gender-Sprache je nach Umfrage von 65 bis 87 Prozent der Menschen abgelehnt wird. Die einzige Organisation, die sich etwas, aber auch nur etwas mokiert, ist Queer. Dort beeilt man sich zu erwähnen, dass das kultusministerielle Rundschreiben „von zwei Männern“ verfasst worden sei.

Sachsen hebt sich jedenfalls erfreulich vom jüngsten Vorstoß der Kultusministerin Baden-Württembergs Theresa Schopper (Grüne) ab. Diese hatte es den Schulen im „Ländle“ im Juli 2021 freigestellt, Genderzeichen wie Sternchen oder Doppelpunkte zu benutzen – etwa in Aufsätzen oder Prüfungen. Sachsen jedenfalls geht einen Weg, den Frankreich bereits 2019 eingeschlagen hat. Der angeblich gendergerechte „point médian“ – also der Punkt zwischen dem Wortstamm und der männlichen bzw. weiblichen Form – ist Schulen und Hochschulen untersagt. „les deputé•e•s“ (Abgeordnete) oder „les électeur•rice•s“ (Wählern) gibt es in der Amtssprache nicht mehr. Hoffentlich folgen den Franzosen und den Sachsen endlich auch die anderen deutschen Länder. Und hoffentlich machen sich endlich auch Eltern- und Lehrerorganisationen im Interesse der Kinder gegen den Gender-Unfug stark.