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Oh je, GEW

Lehrergewerkschaft GEW rüstet auf gegen die Bundeswehr

Es ist dies nicht das erste Mal, dass die GEW ihr neurotisches Verhältnis zur Bundeswehr zur Schau stellt.

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Die linke „Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft“ (GEW) kann es nicht lassen. Wann immer sich eine (un-)passende Gelegenheit ergibt, gegen die Bundeswehr zu stänkern, ergreift sie diese.

Diesmal ist es der 58. Hessentag 2018 vom 25. Mai bis 3. Juni im nordhessischen Korbach, der den Zorn der politisch korrekt organisierten Lehrer und Erzieher bzw. ihrer Wortführer erzürnt. Denn: In Korbach präsentiert sich auch die Bundeswehr mit einem Bündel an Veranstaltungen und Ständen. Ja, mehr noch: Sogar ein Großteil der Musikveranstaltungen und ein Gottesdienst finden im Bundeswehrzelt statt. Die Bundeswehr ist damit einer von zahlreichen Mitveranstaltern des alljährlich stattfindenden großen hessischen Landesfestes, bei dem sich eine hessische Region präsentiert. Allein dieses Jahr macht das Programmheft 160 Seiten aus.

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Da dieser Hessentag gerne auch von Schulklassen besucht wird, sieht sich nun die GEW als Vormund auf den Plan gerufen. Sie hat die Schulen bzw. deren Leiter aufgefordert, dort die Bundeswehr – wohlgemerkt eine Parlamentsarmee – zu meiden. Denn die Schüler würden in Korbach durch „eine professionelle, interessengeleitete Werbekampagne und Karriereberatung der Bundeswehr gezielt in ihrer Berufsorientierung beeinflusst“, so ein GEW-Sprecher. Wörtlich fährt er fort: „Die Zur-Schau-Stellung von militärischen Gerätschaften sowie die Vorführungen beispielsweise von Nahkampfhandlungen zu martialischer Musik haben in den vergangenen Jahren wiederholt zu Irritationen und auch zu Kritik geführt.“

Es ist dies nicht das erste Mal, dass die GEW ihr neurotisches Verhältnis zur Bundeswehr zur Schau stellt. Beispiel: Die „Young Leaders GmbH“ bietet seit Jahren vor allem Oberstufenschülern hochinteressante Akademiewochen an. Teilweise sind an diesen Akademiewochen Vertreter der Bundeswehr als Referenten beteiligt. Die Einladungen dazu gehen an die Schulen zur Weiterleitung an interessierte Schüler ab 16 Jahren. Auf diese Weise haben die „Young Leaders“ bislang mehr als 40.000 junge Leute erreicht. Am 21. Januar 2017 hatte nun die GEW in einer Presseerklärung behauptet, das Schulamt für den Rhein-Taunus-Kreis und Wiesbaden habe die Verteilung solcher Einladungen an Schüler untersagt.

Tatsächlich gab es dieses Verbot nicht. Auf Anordnung des Kultusministeriums wurde vom Schulamt klargestellt, dass die Angebote der „Young Leaders“ auch zukünftig verteilt werden, wenn dies über die Schulleitung erfolgt. Zudem untersagte es die 3. Zivilkammer des Landgerichts Wiesbaden der GEW mit Urteil vom 6. April 2017 bei Androhung eines Ordnungsgeldes von bis zu 250.000 Euro, ersatzweise Ordnungshaft bis zu sechs Monaten, weiterhin zu behaupten, das Schulamt habe ein entsprechendes Verbot erlassen.

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Dieser militante Anti-Bundeswehr-Affekt wird freilich immer wieder von linker Seite inszeniert. Dazu passt das Vorgehen einzelner Schulen, den Jugendoffizieren der Bundeswehr die Tür zu verschließen und sie daran zu hindern, dass sie ihrem Auftrag der sicherheitspolitischen Unterrichtung nachkommen. Diese sicherheitspolitisch hochkompetenten Jugendoffiziere, die dezidiert nicht für Berufe in der Bundeswehr werben dürfen, sind damit den meisten Politiklehrern an aktueller Information weit überlegen.

Weil sie Jugendoffiziere nicht in die Schule gelassen hatten, wurde zwei Schulen 2013 unter dem Titel „Schulen ohne Bundeswehr“ sogar der sog. Aachener Friedenspreis verliehen: dem Robert-Blum-Gymnasium Berlin und der Käthe-Kollwitz-Schule Offenbach. Von letzterer Schule ist bekannt, dass der Initiator des Zutrittsverbots für Jugendoffiziere der örtliche GEW-Vertrauensmann war. Zu den Mitgliedern des Vereins „Aachener Friedenspreis“ wiederum gehört der DGB-Bezirk NRW, die Dachorganisation der GEW; übrigens gehören dazu auch Parteigliederungen der Grünen und der Links-Partei sowie katholische und evangelische Laiengruppierungen. Deutsche Gutmenschen-Zivilgesellschaft eben. Erst kürzlich war solche „Zivilgesellschaft“ erneut kennenzulernen, als die RE:PUBLICA der Bundeswehr einen Info-Stand verweigerte.

Aber zurück zur GEW: Welch seltsames Verhältnis die GEW zu diesem Land und zu dieser Republik hat, zeigte eine GEW-Initiative des Jahres 2006. In einem zu Beginn der Fußball-WM 2006 verbreiteten Pamphlet diskreditierte die GEW die deutsche Nationalhymne öffentlich als „furchtbares Loblied.“ Ihr seltsames Verständnis von Rechtsstaat demonstrierte die GEW im Sommer 2017 im Zusammenhang mit der „Flüchtlings”-Krise. Gemeinsam mit dem „Flüchtlings”-Rat hatte die GEW Baden-Württembergs eine „Handlungsanleitung“ für Lehrer verteilt, wie eine Abschiebung von abgelehnten Asylbewerbern verhindert werden könne.

Kein Wunder, wenn dergleichen bei Tausenden von Schülern Spuren hinterlässt.


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