Tichys Einblick
Kieler Universität mit gutem Beispiel

Verbot von Vollverschleierung in den Lehrveranstaltungen richtiger Schritt

Vollverschleierung jeglicher Art kann die Lern-Atmosphäre empfindlich stören, denn sie erschwert nicht nur die unerlässliche Kommunikation zwischen Schülern, Studenten und Professoren, sondern kann als Zeichen eines religiösen Fanatismus aufgezwungen werden.

Die Kieler Christian-Albrechts-Universität hat einen mutigen und richtigen Schritt unternommen, die Freiheit unserer Gesellschaft aufrechtzuerhalten und zu fördern: Das Präsidium der Hochschule teilte gestern mit, dass das Tragen von Gesichtsschleiern während der Lehrveranstaltungen fortan verboten sei. Zur Begründung führte die Hochschulleitung aus, dass die Kommunikation über Mimik und Gestik für die optimale Durchführung des Lehrbetriebes unerlässlich sei und daher nicht durch etwaige Geschichtsverschleierungen eingeschränkt werden dürfe.

Selbstverständlich freue ich mich über diesen Schritt in Kiel. Ich halte es nicht nur für gerechtfertigt, sondern für unbedingt geboten, die Vollverschleierung in unserem Staat zu verbieten – und das gilt insbesondere und erst recht in Schulen und Universitäten, denn dies sind Orte des ungestörten Lernens. Vollverschleierungen jeglicher Art, wie Niqab oder Burka, können diese Lern-Atmosphäre empfindlich stören, denn sie erschweren nicht nur die unerlässliche Kommunikation zwischen Schülern, Studenten und Professoren, sondern können darüber hinaus als Zeichen eines religiösen Fanatismus aufgezwungen werden.

Demokratie am Sandstrand
Burkini und Vollverschleierung gehören nicht in unsere Gesellschaft
Gerade für jüngere Schülerinnen stellt dies eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar. Häufig werden diesen Schülerinnen schon im Grundschulalter Kopftücher wie Turban oder gar Gesichtsschleier von den Eltern aufgezwungen. Nicht selten geht mit diesem Zwang eine salafistische oder dschihadistische Gesinnung einher. Die Kinder werden so zu „Werbeträgern für den Salafismus oder für den Dschihad“, verbreiten ungewollt Vorstellungen und Auffassungen, die dem Grundgesetz und den fundamentalen Werten unseres Zusammenlebens entgegenlaufen.

Zusätzlich bieten jegliche Arten von Verschleierungen unter Schülern eine breite Angriffsfläche für Mobbing: Zum einen werden die Schülerinnen mit Kopftuch oder Schleier in die Gefahr gebracht, Opfer von Ausgrenzung, Lästereien oder Beschimpfungen zu werden. Zum anderen geht von diesen Mädchen häufig Mobbing gegenüber liberal gesinnten Muslimen aus, die sich weigern, einen Schleier oder ein Kopftuch zu tragen.

Verweigerung des Handschlags
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Vom salafistischen Elternhaus geprägt, beleidigen die „Kopftuch-Mädchen“ ihre Mitschülerinnen als „Kuffar“, als Ungläubige und grenzen diese aus. Vorkommnisse wie diese sind keine Einzelfälle, sondern kommen mir bei meinen Recherchen mit steigender Häufigkeit unter. Viele Lehrerinnen und Lehrer berichten regelrecht alarmierend über die Gefahren, die Kopftücher und Vollverschleierungen für den Klassen- und den Schulfrieden bergen.

Unsere Schulen und Universitäten lehren im Geiste von Immanuel Kant: „Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.“ Die Schülerinnen und Schüler, Studentinnen und Studenten sollen zu eigenständigen und mündigen Bürgern heranwachsen, die bereit sind, für die Werte unserer Demokratie, für unseren Rechtsstaat und unsere Freiheit einzutreten. Die Lehranstalten unseres Landes lehren und fördern ebenso den gegenseitigen Respekt, das friedliche Miteinander, die Unterstützung untereinander und den gegenseitigen – auch kontroversen –  Meinungsaustausch.

Mobile Stoff-Gefängnisse wie Burka oder Niqab stehen diesen Idealen im Weg, denn sie bilden eine Barriere, die die vollständige Teilhabe der Trägerinnen am gesellschaftlichen oder studentischen Leben mindestens erschwert, wenn nicht gar unmöglich macht.

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Salafistische Einflüsse in Schulen nehmen zu – Teil 2
Ich fordere daher seit langem ein Verbot der Vollverschleierung in der Bundesrepublik Deutschland, zumal es hierfür überhaupt keine religiös einwandfrei begründete Grundlage im Koran zu finden gibt. Die Vollverschleierung ist und bleibt für mich das Symbol der Unterdrückung der Frau. Wir müssen nicht tolerieren, dass dieses Symbol in unserer Gesellschaft offen getragen wird, quasi nebenbei eine Hassideologie in unseren Straßen, Schulen und Universitäten propagiert. Eine Vollverschleierung passt nicht in eine moderne westliche, freiheitliche und emanzipierte Gesellschaft – erst recht nicht in den Universitäten und Schulen, in denen heute die Entscheider von morgen lernen.

Ein Verbot der Vollverschleierung steht dabei keineswegs im Widerspruch zur Religionsfreiheit, sondern ist vielmehr Zeichen für ein progressives Religionsverständnis im Islam, das den Wandel der Zeit durchläuft. Es handelt sich nicht um einen Einschnitt in die Religionsfreiheit, sondern um eine Befreiung der Frauen, die das Kopftuch aufgezwungen bekommen, aus ihrer eigenen Unmündigkeit. Ganz so wie es Immanuel Kant fordern würde.

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Daher fordere ich, das Schleierverbot nicht nur auf Lehrveranstaltungen, sondern auf alle Universitätsveranstaltungen anzuwenden und begrüße ausdrücklich die Ankündigung der Bildungsministerin von Schleswig-Holstein, Karin Prien, im Rahmen der Reform des Schulgesetzes eine Verankerung eines Vollverschleierungsverbotes zu prüfen.

Gleichzeitig fordere ich eine generelle Prüfung eines allgemeinen Verbots von Vollverschleierung, nicht nur in den Schulen, sondern auch in allen Bereichen des öffentlichen Lebens – und das bundesweit! Kiel ist hier mit einem guten Beispiel vorangegangen. Folgen wir diesem Beispiel.

Zum Valentinstag wäre das doch ein schönes Zeichen: Aus Liebe zu den muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern debattiert Deutschland eine Befreiung der Frauen aus dem mobilen Stoffgefängnis namens Burka oder Niqab. Ein kleiner, aber unheimlich wichtiger Schritt ist jetzt in Kiel getan, hier darf der Weg nicht enden – hier muss er jetzt erst recht beginnen!