Tichys Einblick
Was beim Talk im Hangar 7 ungesagt blieb

Israel: Weder „Zweistaaten-Lösung“ noch „Einstaaten-Lösung“

Eine „Zweistaaten-Lösung“ kann es nicht geben, das muss nach den Massenchören nach dem Oktober-Massaker endgültig klar sein, in denen ein Palästina ohne Israel und Juden gefordert wird. Eine „Einstaaten-Lösung“ kann es aber auch nicht geben, weil in ihm die Araber-Mehrheit keine Juden dulden würde.

Screenprint: Servus TV / Talk im Hangar 7

Über die Rechtsanwältin und liberale Imamin Seyran Ateş gibt es zwei Beiträge bei Tichys Einblick, einen aus 2017 und einen zweiten aus 2019. Die unglaublich mutige Frau war die einzige in der Runde bei Michael Fleischhacker, die den maßgebenden Punkt beim Thema Israel ansprach. Aber sie hatte keine Chance gegen die vielen Worte jener anderen anzukommen, die seit Jahrzehnten wie mit Gebetsmühlen vorgetragen werden, unbeeindruckt von dem, was auch immer geschehen war. Und offensichtlich auch völlig unbeeindruckbar durch das von langer Hand vorbereitete und nicht nur eiskalt, sondern lustvoll exekutierte Massaker der irreführend „Kämpfer“ genannten Terroristen im historischen Kontext der Pogrome. Schon deshalb wäre eine übliche Rezension dieses Talk im Turms nutzlos.

Stattdessen will ich notieren, was die zwei Damen Seyran Ateş und Eveline Steinberger vielleicht gesagt hätten, wenn sie den Platz dafür bekommen hätten statt der ewiggleichen und endslangen Sermone der drei Herren.

Zuvor nur als Schlaglichter zwei „Sager“ – wie man in Österreich überraschende Aussprüche nennt –, die für sich sprechen.

Islamwissenschaftler und Nahost-Experte Michael Lüders zum israelischen Militärgegenschlag: dann machen die Israelis ihr Massaker.

Historiker und Theologe Franz Sölkner, Mitbegründer des Bündnisses „Palästina Solidarität Österreich“, zu den Aufrufen auf den Straßen und in zahllosen Internet-Auftritten zur Vernichtung des Staates Israel und des Judentums weltweit: eine unglückliche Parole.

Oberst a.D. Wolfgang Richter, Militär- und Sicherheits-Experte, kam mit seinen Versuchen, die Massaker der Hamas als barbarischen Akt, der die zivilisatorische „Brandmauer“ durchbrochen hat, als unvergleichbar mit militärischen Auseinandersetzungen zu beschreiben, gegen die zwei „Palästinenser“-Anwälte Lüders und Sölkner nicht an. Sein Versuch, die militärische Vernichtung der Hamas-Infrastruktur im Gaza-Streifen einerseits als unausweichbar zu kennzeichnen und andererseits von Israels Armee dabei die Einhaltung des „humanitären Völkerrechts“ zu verlangen, also den militärischen Erfolg infrage zu stellen, war seine Art des Versuchs von Ausgewogenheit zwischen Israel und „Palästina“.

Nun zu dem, was die zwei Frauen Seyran Ateş und Eveline Steinberger vielleicht statt der ewiggleichen und endslangen Sermone der drei Männer gesagt hätten. Was aber auch sonst in praktisch allen Befassungen mit dem Israel-„Palästinenser“-Komplex ausgeklammert wird.

Einer von beiden muss gehen

Eine „Zweistaaten-Lösung“ kann es nicht geben, das muss nach den Massenchören nach dem Oktober-Massaker endgültig klar sein, in denen ein Palästina ohne Israel und Juden gefordert wird.

Eine „Einstaaten-Lösung“ kann es aber auch nicht geben, denn die „Palästinenser“ genannten Araber würden mit ihrer schnell weiter wachsenden Bevölkerungszahl sehr bald die Mehrheit in einem solchen Staat bilden und Juden in ihrem Staat nicht dulden. (Es gibt längst Pläne für einen solchen Fall zum Exodus der israelischen Juden in die USA. Was dort zu einem mächtigen wirtschaftlichen Aufstieg führen würde. Und zu einem massiven Abstieg im Vorderen Orient.)

Israel bleibt nicht erst nach dem Oktober-Massaker, aber nach ihm unausweichlich dringend, kein anderer Weg als eine Umsiedlung – im UN-Migrationspakt Resettlement genannt – der Araber aus dem Gaza-Streifen und dem Westjordan-Land nach Jordanien, Ägypten und in andere arabische Staaten, für die Israel möglichst viele dieser Araber durch großzügige Finanz-Hilfen für den Weg dorthin zu gewinnen versucht.

Israel wird der einzige Staat der Juden auf der Welt bleiben, oder es wird keinen Staat für Juden geben, in dem sie Zuflucht suchen können, wenn sie anderswo verfolgt werden und nicht mehr sicher leben können.