Tichys Einblick
Um die EZB ging es wenigen – vielleicht nur den Griechen und Italienern

Blockupy 18. März 2015 – ein schwarzer Tag für die politische Kultur

Das bleibt nach dem linken Terror in Frankfurt: Abfälle für Flaschensammler. Dabei hätten doch die Riester-Rentner und Lebensversicherten gegen die EZB demonstrieren sollen. Ihnen bleibt ja nach der Verarmungspolitik zukünftig nur: Flaschen sammeln.

Die wenigsten Medien halten es auseinander: die antikapitalistischen Gegner von Globalisierung und „Neoliberalismus“, TTIP, Euro, EU, Troika – den “schwarzen Block“ und die neugierigen Mitläufer. Die berechtigte Empörung über die gewalttätigen Ausschreitungen lässt keine nüchterne Betrachtung zu. Erst mit einigem zeitlichen Abstand wird sich herausstellen, ob mit diesem Tag in Frankfurt Blockupy vielleicht schon den Höhepunkt überschritten hat.

Krasser kann der Unterschied nicht sein, wie ihn Helmut Fricke in der FAZ beschreibt:
„Auf der Flößerbrücke blockieren Demonstranten die Wege, doch sie scherzen mit den Polizisten und lachen. Es herrscht eine gelöste Stimmung, bunt geschminkte Straßenkünstler balancieren auf Stelzen, Clowns malen Parolen auf die Straße. Ein Aktivist spielt gar Piano, es herrscht Volksfeststimmung.
Doch nur wenige Stunden vorher herrschte hier Ausnahmezustand. Barrikaden brannten, Feuerwehrmänner wurden angegriffen und Pflastersteine aus der Straße gepuhlt, um damit Polizisten zu bewerfen. Selbst Polizeiautos standen in Flammen. Die Polizei selbst reagierte mit Wasserwerfern.“

Dass friedliche Demonstranten Steinewerfer deckten, ist ein böses Vorzeichen. Fricke schreibt, „der Vorteil der Steinewerfer war: Sie konnten sich hinter friedlichen Aktivisten verstecken. Steine werfen und in der Masse wieder abtauchen, so lautete die Taktik. Viele, zu viele, goutierten das Verhalten mit höhnischem Gelächter. Auch wenn sie aktiv keine Gewalt ausübten, so machten sie sich doch durch ihre Tolerierung zu Tätern.“




Die eigentliche Wirkung des Frankfurter Protesttages ist destruktiv. Wie will die Polizei das nächste mal zwischen solchen und solchen Demonstranten unterscheiden? Die Strategen des Protests, das muss jeder annehmen, der sich an frühere Protestwogen erinnert, kalkulieren das ein, um ihr Bild von „den Bullen“ unter Beweis zu stellen. Provokation ist eine wirkungsvolle Waffe.

Verloren hat in Frankfurt die friedliche Demonstration als Mittel der politischen Auseinandersetzung. Ich habe mich noch nie so ausführlich an einem einzigen Tag bei Facebook und Twitter umgesehen. Wer den Versuch machte, etwas anderes loszuwerden als den bedingungslosen Beitritt zur Schar der Gegner und Anhänger von Blockupy, wurde von der einen der anderen Seite zugeordnet. Basta. Willst du nicht mein Bruder sein, dann schlag‘ ich dir den Schädel ein.

Tagessieger ist die Politik des weiter so. Angesichts von so viel Gewalt schart sich die schweigende Mehrheit hinter ihr. Anwälte überfälliger Reformen haben es nach Frankfurt schwerer als vorher.
Ein schwarzer Tag für die politische Kultur.

Link: https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/goergens-feder/die-ezb-ist-nur-ein-anlass-blockupy-und-pegida-sind-alarmrufe/comment-page-1/#comment-33220

Was bleibt vom linken Terror in Frankfurt: Leere Flaschen für die Armen. Dabei hätten eigentlich Riester-Rentner und Lebensversicherte gegen die EZB und ihre Null-Zinspolitik demonstrieren sollen - nicht der rotgrüne Mob aus ganz Europa