Tichys Einblick
Blick zurück - nach vorn

Blackbox KW 40 – Der Gipfel der Geschlossenheit

Robert Habeck lernt täglich dazu, aber leider hilft das auch nicht weiter. Die Niedersachsen dürfen heute den Kurs der Regierung bestätigen, und Deutschland wird zum Industriemuseum ...

Anschläge auf Bahnstrecken waren bisher stets das Werk von Erpressern oder Antifa- oder radikaleren Umweltaktivisten, weil aber noch nichts über den „Erfolg“ der Aktion – Zugverkehr in Norddeutschland lahmgelegt – in deren offizieller Pressestelle (indymedia) verlautbart wurde, sind für Innenministerin Faeser die Hintergründe „völlig unklar“. Ein CDU-Bahn-Experte – nein, nicht Pofalla! – will zwar „der Stunde der Spekulationen“ keinen Vorschub leisten, aber „das neue Zeitalter der hybriden Kriegsführung“ lässt eigentlich nur einen Schluss zu.

♦ Mit den „Wahlen“ in Niedersachsen dürfte der Anschlag auf die Infrastruktur wohl nichts zu tun haben, denn mit dem Wahlergebnis sind die Roten und Grünen schon jetzt ganz zufrieden. SPD stärkste Partei, Grüne zweistellig, das sehen die Demoskopen.

♦ Warum wir „Wahlen“ in Anführungszeichen gesetzt haben? Nun, nachdem der Wahlprüfungsausschuss des Bundestags die manipulierten Bundes- und Landtagswahlen in Berlin nur in 300 statt 2.300 Wahlbezirken wiederholen lassen will – außerdem sollen nur die Zweitstimmen berücksichtigt werden –, haben Wahlen hierzulande wohl denselben demokratischen Stellenwert wie Putins „Referenden“, die ja auch in Parenthesen zu setzen sind.

♦ Der FDP ist nicht mehr zu helfen, tröstlich nur, dass die Liberalen es selbst gar nicht merken, sie also nicht groß leiden müssen beim Abgang. So kündigt FDP-Buschmann – fast wort- und zeitgleich wie im letzten Jahr – für das nächste Frühjahr ein Ende aller Corona-Maßnahmen an, so als würde sich niemand mehr an exakt dieselben falschen Versprechungen aus 2021 erinnern. Dieses komplette Ignorieren von Realitäten ist wohl eine Grundvoraussetzung für die Koalition mit Roten und Grünen gewesen, entsprechend zieht es sich bis in die unteren Gliederungen durch. So gondelte ein Bus mit Wahlkampfhelfern der FDP-NRW zu den Kameraden der FDP-NS (NS nicht verboten, da regiert SPD-Weil) fröhlich und maskenfrei von Bundesland zu Bundesland, obwohl der FDP-Justizminister Fernreisenden eine FDP2-Maske zwingend vorgeschrieben hatte. Und auch Maskenfanatikerin Strack-Zimmermann nahm die Maskerade ab, kaum dass ihr Zug nach Kiew deutschen Boden verlassen hatte, was sie dann auch noch groß in die Welt hinaus tweetete.

♦ In Erfurt schlugen die Pfaffen die Glocken, und es wurde eine Art Kirmes aufgezogen, mit Buden und Wurstständen aus den Bundesländern und „Info-Ständen“ unserer Verfassungsorgane. Und Bodo, der Kommunist, der durch Merkels Anweisung Ministerpräsident von Thüringen wurde, sieht im neuen Deutschland einen „unglaublich guten Entwicklungsprozess“. Damit das Volk, dieser Lümmel, den Herrschaften an diesem Feiertag der Deutschen Einheit nicht womöglich die Meinung geigt, wurde in Erfurt die höchste Sicherheitsstufe ausgerufen, sodass hinter jedem Würstchenstand Uniformierte lauerten. Der Tag der Deutschen Einheit? Ein echter Wanderwitz: Der Wirtschaftsminister weiß mit Deutschland nichts anzufangen und Bundestagsvize Claudia Roth marschierte einst hinter der Aufschrift „Deutschland, du mieses Stück Scheiße“. Ein Bundespräsident spaltete das Land in Dunkel- und Hell-Deutschland, inzwischen wird auch noch der Geimpfte vom Ungeimpften geschieden.

♦ Ach, die Welt ist schrecklich ungerecht, wie inzwischen selbst der kreuznaive Robert Habeck lernen musste. So hat man ihm erklärt, dass „einige Länder, auch befreundete, teils Mondpreise für ihr Fracking-Gas“ erzielen. Dabei waren unsere Grünen immer solidarisch! „Die USA haben sich an uns gewandt, als die Ölpreise hochgeschossen sind, daraufhin wurden auch in Europa die nationalen Ölreserven angezapft. Ich denke, eine solche Solidarität wäre auch zur Dämpfung der Gaspreise gut.“ Nun will Robert zum Äußersten greifen – der Einberufung eines Stuhlkreises: Über die Probleme, die das unsolidarische Verhalten der USA mit sich bringt, „werden wir sprechen müssen“.

♦ Demnächst wird unsere politische Verantwortungsgemeinschaft nirgendwo mehr einen Termin zur Problembesprechung bekommen, wenn der Präsident des Chemieverbands VCI, Markus Steilemann, Recht behält und der drohende Absturz „vom Industrieland zum Industriemuseum“ Wirklichkeit geworden ist. Wer spricht schon mit einem Museumswärter?

♦ Und es gilt ein weiteres Sujet nachzureichen: Die USA liefern der Ukraine bekanntlich teures Militärgerät, wobei dem deutschen Michel, diesem Schaf, von seiner Desinformationspresse suggeriert wurde, das seien Spenden für einen in Not geratenen Freund. Nur handelt es sich hierbei um Fake-News. Denn die Amis schenken der Ukraine nichts, sie verleasen das Kriegsgerät wie Sixt seine Autos. Zahlen soll die 3,5-Milliarden-Monatsrate die EU, am besten per Dauerauftrag. Gut, dass die Amis sich auf die EU-Leyen-Truppe verlassen können.

♦ Hat unser Chef Olaf Scholz so etwas wie Charme? Erreicht er die Menschen aller Geschlechter und Religionen, oder klappt das nur, wenn er die Brieftasche weit öffnet? Die „Welt“ berichtet jedenfalls von einer „Charme-Offensive“ des Kanzlers in Riad, um für günstiges Öl zu werben. Kaum war er wieder weg, hob das Opec-Kartell unter Prinz Salman direkt die Preise an. Damit wäre die Eingangsfrage wohl beantwortet.

♦ In Prag große EU-Sause. Vom „Gipfel der Geschlossenheit“ das übliche Trara der Geschlossenen. Böser Putin, geiziges Deutschland – verbunden mit der unverschleierten Frage: Wo bleibt Olafs Doppel-Wumms für die europäischen Freunde?

♦ Inzwischen trauen zwei Drittel der Bundesbürgenden keiner der Parteien eine Lösung der Probleme, die diese selbst verursacht haben, zu. Zwölf Prozent Unbelehrbare halten hingegen tatsächlich die Grünen dazu befähigt (Forsa), was der beliebte TV-Professor Norbert Bolz damit begründet, dass „die Grünen keine politische Partei sind, sondern eine religiöse Sekte. Und das erklärt auch, warum ihre Anhänger bei ihnen bleiben, selbst wenn alles den Bach runtergeht“.

♦ Damit von vorneherein klar ist, wer am kommenden Crash und den Blackouts die alleinige Schuld trägt, schimpft der grün-erleuchtete Chef der Netzagentur, die Leute verbrauchten zu viel Gas, also sind die Leute schuld am Untergang, nicht die grüne „Energiewende“. Realisten ängstigen sich inzwischen weniger vor dem großen Stromausfall, als davor, was wohl übrig  geblieben ist, wenn der Strom wieder angestellt wird …

♦ Wo bleibt das Positive? Hier: Dr. Angela Merkel erhält 150.000 Dollar von einer UN-Organisation für ihre Flüchtlingspolitik 2015. Damit hat sich das doch wenigstens gelohnt. Ob Ursel von der Laientruppe auch Bares für Wahres oder nur eine simple Auszeichnung von der Bill- und Melinda-Gates-Stiftung erhalten hat, lässt sich auf die Schnelle nicht feststellen, aber der Bill lässt sich ja eigentlich nicht lumpen. Schließlich hat von der Leyen einer Impforganisation (Gavi), in die auch die Gates-Stiftung involviert ist, schlappe 300 Millionen EU-Geld zukommen lassen. Wobei natürlich Merkels Großmut Deutschland bis heute um einiges teurer zu stehen kommt.

♦ Nicht nur CNN hatte Donald Trump wiederholt als „Rassisten“ bezeichnet und mit Hitler verglichen. Nun hat Trump Klage wegen Diffamierung vor dem Bundesgericht in Florida eingereicht und fordert eine halbe Milliarde Schadenersatz. Das sei der erste „von vielen Prozessen gegen Fake-News-Media“. Hm. Hat der „Spiegel“ seine Diffamierungen nicht sogar extra ins Englische übersetzen lassen?

Schönen Sonntag trotz alledem!


Nicht genug? Lesen Sie Stephan Paetow täglich auf
https://www.spaet-nachrichten.de/

Anzeige