Tichys Einblick
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Blackbox KW 6 – Im Großen und Ganzen nichts schief gelaufen

Haarige Angelegenheiten: Berliner Polizisten lassen im Untergrund frisieren, Merkel im Salon Beate. Skandal im WDR-Bezirk, und es schneit trotz Verbot der Klimaforscher.

Ungeschützte Altersheime, Masken-Wirrwarr von Anfang an, als Callcenter überforderte Gesundheitsämter, Impfchaos de Luxe. Ach Gottchen, sagte da die Gottkanzlerin im Staatsfunk „Merkel Eins“ den andächtig lauschenden Journalisten: „Im Großen und Ganzen ist nichts schief gelaufen!“ Stimmt. Wie bei „Energiewende“, Digitalausbau und Immigration. Übrigens: Auch die DDR war im Großen und Ganzen ein Erfolgsmodell, deshalb schneiden wir uns da ja auch gerade eine gehörige Portion ab.

♦ Das, was die Menschen wirklich interessiert, erfahren sie natürlich nicht bei Merkel Eins oder in Merkels Zweitem, das erfahren Sie bei „Raten, Tanzen, Liebe machen“, kurz: RTL. „Frau Bundeskanzlerin, wer kümmert sich um Ihre Frisur?“ Junge, Junge. Solche knallharten Fragen lassen sich nicht mehr so einfach wegpressesprechern, da muss man wirklich Farbe bekennen. Sie habe, umkreist Merkel das heikle Thema, das Millionen Frauen beschäftigt, „bekanntermaßen auch Unterstützung durch eine Assistentin. Wir halten natürlich alle sanitären Bestimmungen ein. Dass man langsam grau wird, damit muss man dann leben.“ Soll wohl heißen: Salon Beate – Waschen, Schneiden, Legen. (Beate Baumann, Merkels Beste, die Red.).

♦ Nachdem der Drogenhandel in Berlin weitestgehend freigegeben wurde, haben die Polizei-Einheiten der roten Barbara (Polizeipräsidentin) mehr Zeit, sich den wahren Übeltätern zuzuwenden: illegalen Friseuren. Ständig werden in Kellern und Hinterzimmern Razzien durchgeführt und die Al Capones verhaftet. Leider blüht auch die Korruption. Selbst Polizisten können von der Beauty-Droge nicht lassen und haben selbst im Lockdown die Haare etwas zu schön 

♦ Wieder mal Skandal im WDR-Bezirk. Nein, nicht das gelöschte Laschet-Interview über die Kinder vom Hambacher Forst – das ist verantwortungsvoller Journalismus –, sondern die Sendung, in der die seltsame Frage gestellt wurde: „Das Ende der Zigeunersauce: Ist das ein notwendiger Schritt?“ Schließlich wissen doch gerade die beim Rotfunk Beschäftigten, dass für die für das Schnitzel zuständigen Verbände „das Wort im Kontext einer langen Verfolgungsgeschichte ihres Volkes, die zum nationalsozialistischen Genozid führte“ steht, und dass sich zahllose Aktivisten und Agitatoren, darunter viele bezahlte Handlanger, Parteigünstlinge und sogar Staatsfunkbedienstete mit inszenierten Twitter-Empörungsaktionen Aufmerksamkeit (und Einkommenssicherheit) verschaffen.

♦ Man muss schon ein ziemlicher Depp sein, wenn man bei einer Umfrage der Firma Bertelsmann (u.a. RTL, Stern, bisschen Spiegel) den hingeworfenen Satz „Wir sollten einen Führer haben, der Deutschland zum Wohle aller mit starker Hand regiert“ mit einem strammen „Jawoll!“ bestätigt, und dann hinzufügt, AfD-Wähler zu sein. Wahrscheinlicher ist, dass Parteigänger von SED bis SPD „Jawoll“ angeben und dann als Absender „AfD-Wähler“ hinzufügen. Andererseits: Die meisten werden nicht einmal die Frage verstanden haben. Schließlich haben wir doch längst eine Führerin, die Deutschland zum Wohle aller mit starker Hand regiert. Oder etwa nicht?

♦ Bisschen Corona noch? Doch, doch, muss sein.

Markus Söder hat „zu seiner eigenen Verwunderung“ Gutscheine für vom Bund finanzierte FFP2-Masken erhalten, obwohl er viel zu jung ist, außerdem „nicht raucht, nicht trinkt und kaum Schlaf braucht“ (Spiegel). Na und, sagt das Bundesgesundheitsministerium zu solchen Fällen, es gebe „klare Indikationen“, wer was kriegt und die AOK Bayern meint: Es könne vorkommen, dass den Versicherten vielleicht gar nicht bewusst sei, dass ein Arzt früher einmal eine Diagnose gestellt habe. Also Markus, mal einen Blick in die Akten nehmen und mit Jensemann über Datenschutz sprechen …

♦ Da sage noch einer, die FFP2-Masken würden nicht schützen! In Hessen wollte ein Mann eine Fahrkartenkontrolleurin beißen, vergaß aber laut Polizei, dass er eine Maske trug. „Die erschwerte das Beißen erheblich, was die Zugbegleiterin letztlich vor Verletzungen schützte.“

♦ Nur gut, dass die ganz Alten schon geimpft sind, die würden das ja überhaupt nicht mehr verstehen. Weil der Komische Joe den in Deutschland erfundenen Impfstoff zuerst für Amerikaner braucht, soll nun „der Russe“ helfen und uns mit Sputnik V in den Corona-Himmel schießen. Obwohl der doch diesen Nawalny … Dabei ist das ganz leicht zu verstehen. Das hat mit diesem Multilateralismus zu tun, der keine „x-beliebige diplomatische Technik“ ist, sondern auf „Zusammenarbeit, Rechtsstaatlichkeit, kollektivem Handeln und gemeinsamen Prinzipien“ beruht. Hat Merkel gesagt und damit ist das Thema dann auch erledigt.

♦ Weil nun parteiübergreifend festgestellt wurde, dass das Impfchaos vor allem die Schuld der unfähigen Ursula ist, wollte der Gesundheitsausschuss des Bundestags die EU-Kommissions-Leyendarstellerin zu einem Gespräch über die Impfstoffbestellungen einladen. Hallo? Natürlich kommt sie nicht. Die Frau ist zwar total unfähig, aber doch nicht blöd.

♦ Hamburg passt die Abiturprüfungsbedingungen an Corona an. Lehrer und Schüler erhalten noch genauere Hinweise auf die Themen der Prüfungen, um besonders in Mathematik gezielter den zuvor behandelten Stoff zu prüfen. Und was ist am Corona-Abitur jetzt neu? Früher hieß das ganz einfach „Abitur in SPD-regierten Ländern“…

♦ Clanchef Arafat Abou-Chaker hat in der Talk-App Clubhouse gesagt, er möchte nicht Clanchef genannt werden, sonst gibt’s was! (freie Übersetzung) Schließlich sei er nicht vorbestraft. Obwohl die Berliner Staatsanwaltschaft sogar in über 30 Fällen ermittelt hat, wurde in den meisten Fällen mangels Beweisen eingestellt oder gleich Freispruch gegeben. Hoch lebe die Berliner Justiz, unser bestes Instrument für Integration und friedliches Zusammenleben.

♦ Und? Schneit‘s bei Ihnen? Immerhin stehen in Teilen Deutschlands Einsatzkräfte für einen der größten Schnee-Einsätze seit Jahren bereit. Auch in Hamburg? Da gilt doch die These „Nie wieder Schnee“ vom Klimawandler Mojib Latif.

♦ Die deutsche Weltpresse spekuliert, Mario Draghi soll Italien „retten“ und „aus der Krise führen“. Dabei hatte er als EZB-Chef die Gelddruckmaschinen doch schon angeworfen. Mehr kann auch ein Super-Mario nicht tun …


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