Tichys Einblick
Blick zurück - nach vorn

Blackbox KW 44 – Wein ich? Lach ich? Träum ich? Wach ich?*

Clan-Gangster als Polizisten? Verfolgte Unschuld aus Syrien als Terrorist? Good News? Kein Jamaika in Sicht.

Tolle Idee aus Berlin! Bald gibt es ihn wieder, den freundlichen Schutzmann, der von Geschäft zu Geschäft schlendert und nach dem Rechten schaut. Der aggressiven Schwäbinnen am Prenzelberg etwas mehr Respekt beibringt. Der bei Bagatellvorfällen (Raub, Körperverletzung, sexuelle Belästigung) den angeblichen Opfern überzeugend klarmacht, keine Anzeige zu erstatten. Denn erstens können die neuen Polizisten Abbas, Amir oder Djamal eher selten Deutsch, und Schreiben steht es so auf Kipp‘. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie die Täter kennen – aus der Verwandtschaft.

Ob in den Geschäften bald auch regelmäßig prallgefüllte Umschläge eingesammelt werden, wie es anderswo Brauch sein soll? Lässt ein Bruder im Finanzamt im Gegenzug die Steuerunterlagen verschwinden? Das muss noch geklärt werden. Aber die Polizeiführung ist sicher, dass hier „die Enden zusammengebunden werden können“, um mal mit Merkel zu reden.

Die tolle Idee, Angehörige aus kriminellen Großclans für den Polizeidienst zu begeistern, unterstützt engagiert Polizeivizepräsidentin Margarete Koppers (aus dem Homeland-NRW, woher sonst?), die sich, nachdem sie mehrere „Beziehungsmodelle ausprobiert hatte“ (Wikipedia, kann also auch ganz anders sein), nun mit Lebenspartnerin die Alltagslasten teilt. (Was wir hier nur aus Sorge erwähnen: wissen das die leicht homophoben Clanchefs?)

Der ein oder andere altmodische Polizist und Ausbilder tut sich noch schwer mit den „Neuen“, aber dem werden die Flötentöne schon noch beigebracht – die Clans wissen ja, wo sein Haus wohnt. Begeistert sind jedenfalls die Grünen, die Roten und die Knallroten. Nächstes Projekt der Berliner Idi(r)oten: „Pyromanen zur Feuerwehr“!

♦ In Göttingen geht man im Kampf gegen Rechts einen deutlichen Schritt weiter. Dort muss jeder Mieter vor Mietbeginn nicht nur eine Schufa-Auskunft vorlegen, sondern auch eine Unbedenklichkeitserklärung der Antifa (gegen Gebühr in jeder Antifa-Dienststelle erhältlich). Damit AfD-Mitglieder keinen Mietvertrag bekommen!

♦ Kein stummer Händedruck von der Kanzlerin vor laufenden Kameras, keine Talkshow-Aufarbeitung – es ist mehr als ungerecht, wie die überwältigenden Erfolge von Thomas de Maizière unter den Teppich gekehrt werden! Gerade erst hat er einen schweren Anschlag verhindert! Warum keine Anerkennung für seine Leistungen? Weil der angebliche Terrorist ein 19-jähriger Kriegs“flüchtling“ aus Syrien sein soll? Und das nicht zur verfolgten Unschuld passt?

Auch du, Dustin? Hoffman soll vor 30 Jahren (!) eine Praktikantin belästigt haben. Die Vorwürfe klingen banal, selbst Volker Schlöndorff tritt als Zeuge der Verteidigung bei. Trotzdem sagt der 80-jährige Hoffman leise „sorry“. Kevin Spacey setzte stattdessen auf zwei Du-kommst-aus-dem-Gefängnis-frei-Karten: 1. „Ich bin schwul“; 2. (und noch besser) Vater war Nazi! Englands Verteidigungsminister Michael Fallon trat zurück, weil er vor 15 Jahren einer Journalistin mehrfach ans Knie gefasst hatte. Und bei uns? Man hört gar keine alten Dönekes über den Wilden Willy oder den Scharfen Schröder? Herrscht bei der SPD die Omertà?

♦ Nix zu Jamaika, versprochen! Nur dieser eine Merkelsatz: „Ich glaube nach wie vor, dass wir die Enden zusammenbinden können, wenn wir uns mühen und anstrengen.“ Da können wir nur hoffen, dass, wenn die Enden zusammengebunden sind, nicht für uns, die wir schon länger hier zahlen, am Ende ein Strick draus wird!

♦ Aufbruchstimmung in der Türkei: Erdolf, der Prächtige, Vater des Aufschwungs und der tollen Ideen, will endlich ein türkisches Auto auf den Autobahnen sehen. Mit türkischer Technik, in türkischem Design. Uns wurden schon die Namen zugespielt: Das Einsteigermodell heißt „Tüdelütüt, Proll 3“, die Oberklasse „Osman 500, mit alles“.

♦ Schlechte Nachrichten für unsere Trump-Hasser. US-Arbeitslosenquote fällt auf niedrigsten Stand seit 17 Jahren, schreibt der Spiegel, und selbst ein Terroranschlag in New York (8 Tote) „ist ein gefundenes Fressen für Trump“. Und dann bemerkte der US-Präsident nicht einmal, dass ein Twitter-Lümmel seinen Account für elf Minuten abgeklemmt hatte!

♦ Claudia ‘Nix gelernt, heute Oberlehrer‘ Roth will andere parlamentarische Saiten aufziehen. „Die Kolleginnen und Kollegen werden häufiger im Plenum sein müssen“, drohte sie, weil die AfD sonst „Bilder verbreitet, auf denen ihre Reihen gut gefüllt, die der anderen Fraktionen aber fast leer sind“. Im Parlament rumsitzen? Wo eh nichts entschieden wird. Gibt’s keine besseren Lösungen? Was ist mit Bilderverbot? Oder Photoshop?

♦ Klingt fast so, als läuten sie bei der SPD Los Wochos Finales di Martín ein. „Der Slogan ‘Zeit für Gerechtigkeit‘ ist problematisch für eine Partei, die von den letzten zwanzig Jahren sechzehn in der Regierung verbracht hat.“ Sagt Siggi, der Säger, über Martin, den Schulz! Popcorn bereithalten! Es geht los – Showtime!

♦ Nun ist hier nicht der Platz, um uns mit den täglichen Einzelfällen unserer bereits eingereisten Neubürger zu befassen. Wenn möglich beschränken wir uns auf das dumme wie dreiste Vertuschungs-Gestammel der Verantwortlichen. Nehmen wir als pars pro toto die Halloween-Veranstaltung „Zombie-Walk“ in Essen. Da ging „die Aggression eher von rund 200 Männern“ am Hauptbahnhof aus (mit „augenscheinlich Migrationshintergrund“). So weit, so mittlerweile normal. Aber warum spricht die Bundespolizei von „1.230 Platzverweisen“? Wurde jeder Strolch sechs Mal vom Platz verwiesen? Aber auch in Düsseldorf war zu Halloween einiges los.

♦ Bleiben wir im Homeland NRW: Kurden-Demo legt Düsseldorf lahm. Die Kurden demonstrierten für die Freilassung ihres Anführers Öcalan. Zwei Fragen: Sitzt der irgendwo bei uns im Knast? Sind wir nicht mit den Kurden verbündet und liefern sogar modernste Waffen?

♦ Frank-Walter, unser oberster Steinmeier, sucht einen Butler (für Türen aufhalten, tief verbeugen, etc.). Die Anforderungen: abgeschlossene Berufsausbildung im Gastgewerbe, mehrjährige „Erfahrung in gehobener Gastronomie“. Englisch und „weitere Sprachkenntnisse von Vorteil“. Plus „absolute Diskretion und Verschwiegenheit“, „unbedingte Gewissenhaftigkeit und Zuverlässigkeit“ und „gewandtes und höfliches Auftreten sowie korrektes Erscheinungsbild“. Für 2.390 bis 3.100 Euro brutto!? Für Genossen und Einwanderer ist das nix. Anforderungen zu hoch, Kohle zu wenig.

[*aus „Das gibt’s nur einmal“ (Christels Lied)]