Tichys Einblick
Blick zurück - nach vorn

Blackbox KW 37 – Von Super-Helden, Putzteufeln und Klima-Voyeuren

Super-Heiko schnuppert Straßenkampf-Luft, Ursel räumt in Brüssel die alten Flaschen weg, und im Parlament singen sie Klimalieder. Nur die blöde Arktis schmilzt nicht ...

Weil die britischen Parlamentarier sich wie die Rabauken aufführten und vorlaut und frech diskutierten, haben sie nun vorübergehend House-Verbot. Sollen sie sich ein Beispiel an den deutschen Demokraten nehmen! Sicher, der Lindner Christian wurde wieder einmal wegen Zwischenrufens eingetragen, aber dafür bekam der strebsame Johannes, Kahrs ist Klassensprecher der Arbeiterklasse, ein dickes Lob, weil er die Lümmel von der rechten Bank zurechtwies, die das Wort Debatte fälschlicherweise als Meinungsstreit auslegten. Schließlich heißt es korrekt „Generaldebatte“, und da steckt das Wort „General“ drin, und beim General wird nicht diskutiert. Dafür wurde gesungen. Klimalieder und das Loblied von der Integration und wieder Klimalieder. Hauptsächlich Klimalieder. Angela Dorothea Merkel trug ihr „Weil wir es können“ im Reichstag (der eigentlich – weil weniger bedrohlich, und der Situation angemessener – Volkskammer heißen sollte) vor, und die bayerischen Sängerknaben Dobrindt und Seehofer schmetterten „Herrin, dich loben wir“ und „Die düsteren Tage sind dahin“.

♦ Ursula von der Leyen hat unterdessen damit begonnen, in Brüssel Ordnung zu schaffen. Dafür ernannte sie jede Menge neue Kommissare. Weil beim Auszählen auffiel, dass 14 Männern nur 13 Frauen gegenüberstanden, denkt E-Uschi nun über eine zusätzliche Handarbeitskommissarin nach. Zunächst aber muss die Kommission ausgemistet und alle alten Flaschen, die nach Alkohol riechen, weggeräumt werden.

♦ Schonklod Juncker, der offiziell noch 6 Wochen als Kommissionspräsident amtiert, ist vor dem teutonischen Putzteufel nach Luxemburg geflohen, wo er sich den trinkfesten Boris von England zum „Arbeitsessen“ eingeladen hat.

♦ Die rumänischen Sozialdemokraten nutzten die Übergangszeit von Schonklod auf E-Uschi dazu, noch schnell einen der ihren mit einer üppigen Rente zu versorgen. Der Genosse Ioan soll die letzten Juncker-Wochen als Kommissar absitzen, für die Leyen-Truppe hatten die Rumänen eine Genossin nominiert. Genossen-Not macht auf der ganzen Welt erfinderisch.

♦ Wer Kommissar sagt, muss auch Günther Oettinger sagen. Für den scheint sich eine Anschlussverwendung gefunden zu haben, behauptet der „Spiegel“. Oettinger sei als Sprecher der Automobilindustrie im Gespräch. Heiligs Blechle! Das macht Sinn. Günther ist mehrsprachlich parkettsicher, und ein Audole hat er auch. Sogar mit Schofförle.

♦ Wie formulieren wir das jetzt richtig, angesichts der „Menschheitsaufgabe Klimaschutz“ (Merkel), die vor allem für die Menschen in Deutschland teuer bis zur Selbstaufgabe wird? Bleiben wir bei den Fakten. Der Eisbrecher MS Malmö sollte 16 Klimaerregte nach Spitzbergen bringen, die dort den Gletschern beim Schmelzen beiwohnen wollten – geplant war eine Art Peep-Show für Klimavoyeure. Das Schiff kam aber nie an, unverschämtes Packeis (das nach Merkel-Forschern gar nicht da sein dürfte) machte die Fahrt unmöglich. Das nennt man dann wohl Gletscher-Genuss Interruptus.

♦ Immer mehr junge Menschen nehmen hierzulande ein Studium auf, und besonders beflissen zeigt sich mal wieder die Jugend in den rotgrünen Bildungshochburgen Berlin, Hamburg und Bremen. Es scheint, dass nach dem Willy-Brandt-Abitur (Malen statt Rechnen) nun auch das Annalena-Baerbock-Studium (über Kobolde und andere Klimawunder) den Bildungsstandort Deutschland ganz nach vorne bringt.

♦ Natürlich füllten auch in dieser Woche Einmann und seine vielen Freunde die Gerichtssäle und beherrschten die Schlagzeilen der Regionalpresse. So sehr uns auch das Urteil gegen den abgelehnten Asylbewerber Seydou aus Nigeria überraschte (fünf Jahre ohne Bewährung wegen Vergewaltigung eines Kindes), haben wir da doch noch eine Frage. Ist der Nigerianer dann nach der Haftstrafe lange genug im Land, um für immer blieben zu dürfen?

♦ Wo Autos brennen und der Straßenkampf tobt, da fehlt auch nie ein spezialdemokratischer Super-Held, der lautstark dazu den Mond anbellt. Als der „Freiheitskämpfer“ Hong-Kong-Wong auf einem Fest der „Bild“-Zeitung angestaunt wurde, und dieser außerdem dem „Spiegel“ sagte, „friedlicher Protest reicht nicht“, da eilte auch unser Super-Heiko herbei, um die gewalttätige Randale in Hongkong mit seiner Anwesenheit bei der Party zu unterstützen. Reich beschenkt (mehrere Ausgaben der „Bild“-Zeitung und alle CDs von Feine Sahne Fischfilet „Bullenhelme sollen fliegen“) machte sich Wong von dannen.

♦ Nur der trübe Joe, der Siemens-Käser, hatte mal wieder nichts verstanden, und warnte, die Führung in China zu kritisieren. Wirklich? China, Joe? Dabei sollte ausgerechnet er doch wissen: Europa ist die Antwort! Auf alles.

♦ Molto intelligente, gli Italiani! Salvini tritt vorübergehend zurück, eine rot-rote Übergangs-Regierung holt frisches Bargeld aus Brüssel. Und Merkel denkt, sie hätte das eingefädelt …

♦ Olaf Scholz, dem ein „Spiegel“-Schreiber vor kurzem wohlwollend attestierte, „er braucht Zeit, um seine Gedanken zu entwickeln“, hat endlich das alte Draghi-Aperçu von der Euro-Rettung „Whatever it takes“ kapiert und sich auch so einen Sinnspruch einfallen lassen: Bei einer Rezession werde er „mit vielen, vielen Milliarden gegenhalten“. Wenn‘s sein muss mit Schattenhaushalten, wobei Peter Altmaier schon mal den größten Schatten wirft: Wie 1916 beim Kampf gegen den Franzmann soll der Deutsche nun beim Kampf gegen die Launen des Klimas siegen helfen. Leute, kauft Klima-Anleihen. Schön verzinst und nach dem Sieg voll erstattet.

♦ Google zahlt eine Milliarde Steuern an Frankreich, außerdem fließt Steuergeld an Britannien und Italien. Was ist mit Deutschland? In dem kein Tag vergeht, an dem die Spezialdemokraten nicht über die steuerflüchtigen Tech-Giganten jammern, obwohl ein Genosse Finanzminister ist? Wahrscheinlich plant eine Planungskommission entsprechende Pläne für 2020 einzuplanen …

♦ Tapfer kämpft die grüne Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann dafür, dass in ihrem Görlitzer Park schwarzafrikanische Dealer nicht vom munteren Parkleben ausgeschlossen werden dürfen. Dass nun aber ausgerechnet die burschikose Monika Angst davor hat, anderen Gestalten im dunklen Park zu begegnen, hat selbst den Berliner Tagesspiegel verblüfft. Klingt verdächtig nach Schizophrenie im Amt. Ist das berufsgenossenschaftlich anerkannt?

♦ Entwarnung für verunsicherte Grünen-Wähler, die einen SUV fahren. Die grüne Verbotspartei bekämpft nur den BMW X6 und den Porsche Cayenne. Allen anderen wünscht Anton Hofreiter gute Fahrt! (Gilt allerdings nicht für Berlin, wo die Feuerteufel hausen!)

♦ Horsti’s toller Plan, jeden vierten „Flüchtling“ aus Italien aufzunehmen, ist vielleicht etwas missverständlich formuliert. Richtig wäre: Deutschland holt jeden vierten „Flüchtling“ in Italien mit Bus oder Bahn ab. Die anderen drei kommen dann zu Fuß.


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