Tichys Einblick
Blick zurück - nach vorn

Blackbox KW 31 – Heute was mit Medien. Und Eiern.

Das wichtigste Thema des Jahres findet sich kaum irgendwo. Dafür überall was mit Eiern. Dazu Politfaxen aus Niedersachsen, und der Berliner Senat revolutioniert den Sanitärbereich.

So kam die bedeutende Nachricht in die Welt: Die HuffPo (Huffington Post) hat gesagt, die WashPo (Washington Post) habe gesagt, ein Hacker (Wladimirs Post?) habe gesagt, der Donald (Postman) habe gesagt, die Merkel (post factum) habe gesagt, „sie wünschte, sie hätte das nicht getan“. Hä? Merkel bereut, Millionen zur Vollversorgung auf Steuerzahlerkosten ins Land gelassen zu haben? Sie bereut die Verrohung der Sitten, Überfälle, Übergriffe und Gewalttaten? Kann nicht sein, sagt der Chefredakteur. Wir machen was anderes. Was mit Eiern! Eier gehen immer! So geht Journalismus heute.

♦ Oder so: Umfragen gehen auch immer. Etwa die, die die größten Ängste der Menschen herausgefunden haben will. Nämlich: IS, Klimawandel, Cyberattacken aus anderen Ländern. Da strahlt der Chefredakteur, das ist haarscharf an der Wirklichkeit vorbei und passt perfekt zur Linie des Blattes. Cyberattacken aus anderen Ländern? Ja wohl nur aus einem.

♦ Ein wenig überraschend fand sogar folgende Umfrage den Weg in die Medien: „Die Bundestagswahl-Rohdaten von Civey weisen für AfD 17,5 % aus.“ Das müssen Sie natürlich schön erklären, sagt der Chefredakteur: Civey ist ein „Start up“, das schreibt „Vorsicht, Rohdaten geben nicht die Meinung der Bevölkerung wieder!“ Das „muss man erst umrechnen“. Nur, wenn die anderen Umrechnungsinstitute am Abend des 24. September dumm aus der Wäsche schauen, kann man zu Recht darauf hinweisen: Seht her, wir haben es immer schon gesagt …

Annika Klose, Berlins JuSo-Chefin, urlaubt bald am Mittelmeer. Für die Schlepperbanden im Mittelmeer will sie bei Kurierdiensten auf einem NGO-Kahn helfen. Natürlich so ehrenamtlich wie unwissend. Aber Attenzione! Italiens Behörden beginnen langsam, die NGO-Schleuserkomplizen im Hafen festzusetzen. Vielleicht doch besser Balkonien?

♦ Im Rahmen der „Donald ist doof“-Kampagne der deutschen Presse wurde genüsslich von „Schrei-Duellen im Weißen Haus“ und beleidigt aus dem Raum stürzenden Beratern geschrieben. Wir lasen sinngemäß Folgendes: Trump zu Afghanistan. „Warum führen wir 15 Jahre lang einen Krieg, den wir nicht gewinnen?“ Klingt irgendwie logisch. Logischer jedenfalls als „Wir verteidigen unsere Freiheit am Hindukusch“.

♦ Oberflächliche Leser könnten meinen, Dunja ZDF Hayali rücke nach häufigem Mord-, Tot- und Anschlag so traumatisiert wie Hilfsbedürftiger ab vom „Wir schaffen das“. Nein, nein. Ihr Geduldsfaden ist nur „etwas dünner geworden“. Und sie „nachdenklicher“. Immerhin.

♦ Die Politiker in Niedersachsen machen komische Faxen. Eine Grüne, die abserviert werden sollte, wechselt zur CDU. Und MP-Weil (SPD) sucht sein Heil in Neuwahlen, obwohl er im Januar eh abgewählt wird. Schulz schäumt, weil … das kann er wenigstens. Was lernen wir daraus? Wenn eine Partei (z.B. Grüne) ihre Mitstreiter (z.B. Elke Twesten) mies behandelt, dann folgt die Quittung manchmal schneller, als wenn sie nur die Wähler verrät.

♦ Ernst hob Norbert, der Lammert, an: „Was Kollegen und Kolleginnen im Bundestag … „zum Teil täglich an Verleumdungen, Beschimpfungen“ über sich ergehen lassen müssten, das ginge auf keine Kuhhaut mehr und müsse mit Haft bestraft werden. Wir haben dasselbe gedacht, als dieser Hassprediger hier damals sagte „Wer nicht für Merkel ist, ist ein Arschloch“.

♦ Aus Berlin erreicht uns die Kunde, dass ein Riesenschritt in Richtung Gleichberechtigung … äh … also, wie können wir es am besten beschreiben? Vielleicht so: Nun ist das Geschlecht ja nicht nur ein soziales Konstrukt, sondern auch ein Konstrukt des Sanitärbereichs. Oder anders. Nach ein paar Maß auf der Wiesn eilen Maas wie Schwesig zum selben Ort, beziehungsweise Örtchen. Links lange Schlangen, rechts geht’s ruckzuck. Nun hat der Rot-Rot-Grüne Senat festgestellt: „Aus Sicht der Gleichstellung sind Pissoirs nicht akzeptabel!“ und lässt auch was für die, die sich hartnäckig als Frau empfinden, konstruieren. Nur eines wundert uns. Dass die zuständige Senatorin parteilos ist. Gerade im Schmutzwasserbereich hätten wir auch in der grünen SED ausreichend Kompetenzen vermutet.

♦ Natürlich müssen wir einige wenige Beispiele und weiterführende Empfehlungen von und für gelungene Integration abarbeiten. Im einst beschaulichen Rommerskirchen stattete eine „Großfamilie“ dem Rathaus einen Besuch ab, haute alles kurz und klein und attackierte die Behördendiener. Die wundern sich immer noch, warum die Familie bei ihnen vorbeischaute. Die Kohle wird doch immer pünktlich überwiesen.

♦ In Konstanz erschoss ein Iraker einen Diskotürsteher und feuerte 20 Mal mit einem Sturmgewehr. Spiegel online weiß warum: Der Mann suchte seinen Schwager. Ach so.

♦ Falschparken, Polizei, Knöllchen, Auto wegfahren. So kennen das die, die schon länger hier parken. Nicht in Duisburg-Bruckhausen. Da geht das so. „Türkischstämmiger“ Falschparker, Polizei, ganz viele Türken, ganz viel Polizei. Haue. Aber das Beste kommt erst noch. SPD-Bürgermeister Link sagt „Asozial bleibt asozial“. Jetzt schicken die Türken einen Türken in die Bürgermeisterwahl. Weil, erklärt ein „deutsch-türkischer Journalist“, „unsere Väter mitgeholfen haben Deutschland nach dem Krieg wiederaufzubauen“. Es bleiben Fragen über Fragen: Bekommt die AfD ein neues Parteimitglied (Bürgermeister Link ist ja wohl nicht mehr SPD-kompatibel)? Und nach welchem Krieg haben die Türken Deutschland aufgebaut?

♦ Wenn Sie an „Flüchtlinge“ vermieten wollen, „kommen Sie mit dem Mietrecht nicht weiter“, lesen wir auf SPON. Weil, „der Orientale“ gerne das Wasser laufen lässt und zum Putzen die Zimmer unter Wasser setzt (im Orient haben die Zimmer einen Abfluss). Zudem müssen Sie sich auf „laute Männergruppen“ im Garten einstellen, weil tagsüber gehört die Wohnung den Frauen. Ach ja, und es gibt auch „Gewalt“. So isser halt, der Orientale. SPON empfiehlt viel Geduld. Und die Nebenkostennachzahlungen am Besten direkt ans Sozialamt.

♦ Grenzen schützen geht nicht, behaupten Angela, das Menetekel und Thomas, die Misere. Doch, das geht, sagt die Bundespolizei: 6.125 Verstöße gegen das Aufenthaltsrecht, 4.546 unerlaubte Einreisen und 782 vollstreckte Haftbefehle sind das amtliche Endergebnis der Grenzkontrollen, die im Vorfeld der G-20 Klimasause eben doch durchgeführt werden konnten. Angeblich hat die Misere die Polizei angewiesen, den Bericht nicht zu veröffentlichen. Ist doch schon mal ein richtiger erster Schritt, dass die Beamten auf den überforderten Thomas nicht gehört haben!