Tichys Einblick
Blick zurück - nach vorn

Blackbox KW 23 – Der große Wumms

In kindgerechter Sprache erklärt Olaf Scholz, was er gerade angerichtet hat: „Mit Wumms (ca. 130 Milliarden Euro) aus der Krise“. Besonders stolz ist die Regierung auf eine Steuersenkung für sechs Monate. Und die Medien? Merken erst mal nichts ...

Eigentlich hat Dr. Angela Merkel mit dem Konjunkturpaket doch nur gemacht, was sie sich seit dem ersten Amtsantritt geschworen hat, nämlich sich dem Schaden und dem deutschen Volk zu widmen oder so ähnlich. Aber das deutsche Staatsfernsehen ließ sich nicht von seinen eilig angesetzten Sondersendungen abhalten. Bei 130 Milliarden Extra aus der Pulle wird man ja wohl noch feiern dürfen! 

♦ Ob Merkel sich nach den vielen Kanzlerjahren wohl immer noch über die Einfalt der Staats-Journos wundert? Wahrscheinlich nicht. Da fragten die Staatsdiener allerhand dummes Zeug, was des Zitats nicht würdig ist, sie beklagten etwa, dass die Senkung der MwSt um drei Prozentpunkte womöglich zum Kauf von Verbrennerautos führen könnte, obwohl die Leute doch elektrisch fahren sollen. Aber dass Merkels neuester Streich – und dabei besonders die Senkung der MwSt – wohl die zweitgrößte Torheit ihrer gesamten Amtszeit sein dürfte, das bemerkten die Journos mit Diplom und/oder Parteiabzeichen nicht einmal. Denn die MwSt-Senkung, eigentlich ein probates Mittel zur Konsumstimulation, soll nur für sechs Monate gelten.

♦ Die Regierung kann nichts dazu! Woher sollen die den normalen Lebensumständen Entrückten wissen, dass bei einer solchen Steueränderung ’sämtliche Kassensysteme neu programmiert, Preislisten neu erstellt und Preise neu ausgezeichnet werden müssen‘? Von laufenden (Leasing-)Verträgen ganz zu schweigen. Und alles wieder auf Anfang, wenn die Umstellungsprobleme gerade gelöst sind? Zwei Tage nach den Jubelorgien bemerkte die Welt den regierungsamtlichen Unsinn, Bild einen Tag später, andere bis heute nicht.

♦ Worüber wohl noch niemand in den Redaktionsstuben nachgedacht hat: Das vermeintliche Zuckerl soll womöglich nur die Medizin am 1. Januar 2021 versüßen – eine deutlich erhöhte MwSt!

♦ Staatliche Mogelpackungen, unsinnige Geldverschwendung und Tricksereien heißen in der leichter verständlichen SPD-Sprache bei Olaf Scholz übrigens „mit Wumms aus der Krise kommen“. So versteht es auch die Vorsitzende Esken, und sie twittert fröhlich:

„Guten Morgen! Tee ist fertig und es gefällt mir immer noch, was wir getan haben!“ 

♦ Der Spiegel, in den die SPD-Vorsitzende am liebsten schaut, ernennt Saskia Esken bereits zur Schattenkanzlerin, die nun nicht länger ein politisches Leichtgewicht sei. Schließlich haben die temporäre Steuersenkung (siehe oben), die Zerstörung der deutschen Automobilindustrie (üppige Geldprämie für ausländische E-Autos!) und eine Playstation plus Spiele für alle Kinder (oder 300 €) „in einem SPD-Papier“ gestanden. Dass das da gestanden hat, wundert allerdings weder Laie noch Fachmann.

♦ Wir könnten uns die ganze Zeit nur mit der Schattenkanzlerin und ihrer SPD beschäftigen. Nachdem bekannt wurde, dass an den Ausschreitungen, Plünderungen und Angriffen auf Polizisten in den USA auch die Antifa beteiligt ist (inzwischen haben mehr als 40 Städte nächtliche Ausgangssperren verhängt), bekannte sich Genossin Saskia mutig zu den linksextremen Brandschatzern mit dem Tweet: „58 und Antifa. Selbstverständlich.“  Das ist mutig, weil sie ohne diese Offenheit glatt für 56 durchgegangen wäre. 

♦ Weil trotz Massen-Migration seit 2015 immer noch nicht genug Schwarze für eine zünftige Antirassismus-Demonstration zusammenkommen, kleiden sich eben unsere landeseigenen Berufsbetroffenen in schwarz und tragen „Our lives matter“-Schilder vor sich her. Wenn sie die schwarzen Shirts ausziehen, sind sie wieder die alten Roten.

♦ Mehr noch als die Solidaritätsaufmärsche dürfte unter anderen die nigerianische Mafia allerdings das „Anti-Polizei-Gesetz“ des grünes Justizsenators Behrendt im Township Berlin freuen. Wenn in Zukunft ein Verdächtiger „Rassismus“ ruft, kriegt ihn in Berlin auch noch der dümmste Anwalt frei, gleich was der Tatvorwurf sein möge.

♦ Weil sich der Kampf gegen Rassismus so gut anfühlt, wird nun auch im Land, das uneigennützig die Beladenen aller Rassen und Völker mit offenen Armen und Teddybären empfängt, händeringend nach Rassismus-Opfern gesucht.

Markus Lanz (ZDF) fand einen diskriminierten Fußballspieler namens Dennis Aogo, dessen Gehalt Fußballfreunde auf lumpige 160.000 Euro monatlich schätzen. Aogo beklagte, einst, als er in kurzer Hose in ein Autohaus mit Luxuskarossen gegangen war, vom Verkäufer fast des Ladens verwiesen worden zu sein – „Ich bin ganz sicher wegen meiner Hautfarbe.“ Ja, weswegen denn sonst? Wir haben weitere Vorschläge:

Es könnte sich diskriminiert fühlen Peter Altmaier, denn in einem Hotel in Cuxhaven, das sich als Designhotel profilieren will, sind Gäste mit einem Gewicht von mehr als 130 Kilogramm nicht willkommen. Wegen der zierlichen Designerstühlchen.

Und es müssten sich diskriminiert fühlen die älteren Zuschauer der ARD, denn eine interne Anweisung an Drehbuchschreiber der Serie „In aller Freundschaft“ soll lauten: „Schauspieler über 60 bitte eliminieren.“ Angeblich wegen Corona. Vielleicht aber auch wegen Klima. Oder weil die ARD ältere Herrschaften einfach furchtbar findet.

♦ Nun hat Angela Merkel das Corona-Virus, diese wie sie sagt „demokratische Zumutung“, so gut im Griff wie Thüringens Thomas Kemmerich (den Ministerpräsidenten für eine Nacht), dass die Schulen wieder öffnen können – außer in Göttingen. Wieso Göttingen? Nicht mal Jasna Causevic von der Gesellschaft für bedrohte Völker hilft wirklich weiter. Sie warnt vor einem Generalverdacht, dass Roma sich nicht an Corona-Auflagen halten. Haben die sich nun dran gehalten oder nicht? Was sagt MP Stephan Weil? Ach, der fegt noch bei VW die Corona-Scherben zusammen.

♦ Während solche Debatten den deutschen Steuer- und Abgaben-König mit dem neuen Rassismus-Vorwurf wunderbar beschäftigen, nutzte Christine Lagarde, Macrons trojanisches Pferdchen in Brüssel, die Gunst und erhöhte das sogenannte Corona-Hilfspaket von 750 Milliarden auf 1,35 Billionen Euro. Gäbe es diese Digitalisierung nicht, rollten unendlich viele Güterwaggons Tag und Nacht mit frischem Bargeld aus D. gen Süden. Aber so kriegt‘s niemand mit. Erst wenn Zahltag ist.

Aus Italien weht das alte Partisanenlied „Bella Ciao“ herüber. Die linke Regierung Italiens (von Merkels Gnaden) hat für ihre Landsleute „Patrioten Bonds“ aufgelegt. Italiener kassieren damit (EU-)garantiert 1,4 Prozent Zinsen über der Inflationsrate. Nein, EU-Bürger konnten die Papiere nicht erwerben. So weit kommt’s noch!

♦ Greta hat ihre Psychokrise überstanden. Sie geht sogar wieder zur Schule. Schölefrö vörbö.

♦ Was sagen Sie, verehrte Leser? Die Genossen haben sich beim „Konjunkturpaket“ um 37 Milliarden verrechnet? Dass Sozis nicht rechnen können, wenn es um anderer Leute Geld geht, ist doch nun wirklich keine Erwähnung wert …


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