Tichys Einblick
Blick zurück - nach vorn

Blackbox KW 20 – Von Völkerrechtlern und Kuhhirten

Weil Robert Habeck „von Hause aus, was weiß ich, aus Hühner, Schweine, Kühe melken“ kommt, und Annalena laut Annalena „eher aus dem Völkerrecht“, war völlig klar, dass Robert „als Landwirtschaftsexperte“ in der nächsten Regierung gerne was mit Schweinen und Kühen machen kann, aber nicht Kanzler.

In Berlin forderten Demonstranten „Tel Aviv zu bombardieren“, in Hamburg „Freiheit für Palästina – vom Fluss bis zum Meer“. In Köln riet die jüdische Gemeinde ihren Mitgliedern, die Innenstadt zu meiden. Und in Hagen wurde auf Antrag der SPD eine Israel-Flagge eingeholt. Und das, obwohl Bund, Länder und manche Gemeinden zahllose Antisemitismusbeauftragte ernannt haben – hinzu kommen die entsprechenden Kommissare bei Polizeidienststellen und Staatsanwaltschaften, Parteien und Kirchen (kleine, unvollständige Übersicht hier). Da scheint eine ähnliche Sachkompetenz vorzuliegen wie beim Corona-Management.

♦ Der Zentralrat verortet den Antisemitismus rechts (von der CDU), die Bundesregierung unterstützt auf teils verdeckten Wegen arabische Terrororganisationen, gleichzeitig versichert unser Genosse Präsident Israel „uneingeschränkter Solidarität“. Wie soll sich der Bürger da noch zurechtfinden?

♦ Bei Corona hat er längst die Übersicht verloren. Die Inzidenzen sind längst im Keller (wie der R-Wert), sogar Corona-Sch(w)ätzer Karl erkennt, dass – übrigens wie immer nach dem Ende der Grippe-Saison – „die große Zeit der Pandemie“ vorbei ist, da will die Merkel-Regierung „noch im Sommer“ Kinder ab zwölf Jahren impfen – trotz Bedenken der Ständigen Impfkommission.

♦ Seit die zweite Dosis AstraZeneca schon nach einer Frist von vier Wochen verabreicht werden darf – auch wenn es „medizinisch gesehen“ besser wäre, das erst nach 12 Wochen zu tun – heißt es bei den jungen Leuten im Homeland NRW: Astra oder Zeneca? Egal. Hauptsache Urlaub.

♦ Da kann die Präsidentin des Deutschen Volkshochschulverbands Annegret Kramp-Karrenbauer, CDU, noch so laut ausrufen: „In Krisenzeiten ist seriöser, aufklärerischer und Orientierung gebender Nachrichten-Journalismus ganz besonders gefragt“ – der „Spiegel“ bleibt seiner Linie der Desinformation treu. Eine Inzidenz von 1.200 phantasierten die Journos von der Relotiusspitze noch im März herbei und verrechneten sich mal locker um den Faktor 10. Entschuldigung? Niemals! Die Panikmeldungen hätten im Gegenteil dazu „beigetragen, Szenarien zu verhindern, von denen sie selbst ausgingen“.
Wer erinnert sich noch an den Sommer ’86 – als der Kölner Dom beim Spiegel unter Wasser stand – wegen Klima? Ebend.

♦ Die Frage ‘Labor oder Fledermaus?‘ ist hierzulande im Einklang mit der WHO zwar weitgehend zugunsten der Fledermaus geklärt, internationale Wissenschaftler fordern in der Zeitschrift „Science“ allerdings „einen leidenschaftslosen, wissenschaftlich fundierten Diskurs“, ob die grassierenden Corona-Varianten nicht doch einem Labor entsprungen sind. Gut, wir sind da raus – leidenschaftslose, fundierte Diskurse hamwa hier nicht.

♦ Christian Lindner ist mit 93% als Chef der Lindnerpartei bestätigt worden. Bravo! Man sieht ja bei SPD und CDU, wohin das führt, wenn es mehrere Kandidaten gibt!

♦ Bei den Grünen werden Spitzenämter von jeher nach Qualifikation besetzt – Claudia Roth etwa leitet als kurzzeitig angelernte Dramaturgie-Assistentin heute Bundestagsaufführungen. Weil Robert Habeck „von Hause aus, was weiß ich, aus Hühner, Schweine, Kühe melken“ kommt, und Annalena laut Annalena „eher aus dem Völkerrecht“, war völlig klar, dass Robert „als Landwirtschaftsexperte“ in der nächsten Regierung gerne was mit Schweinen und Kühen machen kann, aber nicht Kanzler.
Jetzt muss nur noch geklärt werden, ob Annalena wirklich „eher aus dem Völkerrecht“ kommt, und ob sie wirklich Doktorandin an der FU Berlin war – jedenfalls werden ihre Lebensläufe gerade schneller korrigiert, als Habeck Kühe melken kann.

♦ Wie „Business Insider“ aus Kreisen der Hochschule für Zauberei (Selbstbezeichnung: Freie Universität (FU) Berlin) erfuhr, soll sich die Prüfungskommission der FU nach langem Hickhack nun doch für die Aberkennung des Doktortitels von Franziska Giffey (SPD-Ministerin für Kitas, (Links-) Radikalenförderung und Gedöns) ausgesprochen haben. Hoffentlich halten die es bis nach der Wahl zurück, nicht dass Frau Dr. Giffey noch vorher als Ministerin zurücktritt …

♦ Nachhaltigkeit, Vielfalt, Anti-Diskriminierung – richtig!, es geht um den DFB. Nachdem die Vorstandsaufstellung in trockenen Tüchern ist, könnte sich die neue Spitze mal als besonders modern präsentieren, und dem Niederländischen Fußballverband folgen, der endlich gemischte Teams zulassen will. Erste Erfahrungen hat man ja auch bei uns bereits gemacht: B-Jugend (14-16-Jährige) des VfB gg. die deutsche Frauennationalmannschaft (3:0), Bundesliga-Damen des FCR 2001 Duisburg gg. die U15 von Fortuna Düsseldorf (0:11).

♦ Über alle Sender des Redaktionsnetzwerks Deutschland RND durfte die Grüne Aktivistin Luisa Neubauer nun verbreiten: „Dass Herr Maaßen Antisemit ist, habe ich nicht gesagt.“ Aber Computer sagt: doch.
Neubauer wörtlich bei Anne Will: Maaßen „verkörpert“ „rassistische, antisemitische, identitäre und übrigens auch wissenschaftsleugnerische Inhalte“. Das heißt nichts anderes, als … Na, RND? Erkennt ihr‘s alleine?

♦ Die schönste Geschichte zum Vatertag brachte die „Zeit“, auch wenn wir sie nicht ganz verstanden haben. Es geht dort um einen „US-TikToker“, der gepostet hatte, er sei jetzt „Super Straight“, also er date nur „das andere Geschlecht. Frauen, die als Frauen geboren sind. Echte Frauen“. TikTok sperrte das Posting, das in kurzer Zeit zwei Millionen Mal geliked wurde, wegen „Hassrede und hasserfüllten Ideologien“. Und bei der „Zeit“ wird erklärt, warum das auch gut so sei. Wie gesagt, wir haben es immer noch nicht ganz verstanden, es liest sich aber … hm … tiktok, tiktok ….


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