Tichys Einblick

KW 15 – Ostergeschichten

Da ist wieder was los in Urbi et Orbi! Von der Entführung des Karl Lauterbach bis zur unbefleckten Empfängnis in New Jersey. Zunächst aber lauschen wir dem Evangelium nach Robert ...

Aus dem Evangelium nach Robert. Da aber sprach Robert, der grüne Habeck, zu den Ungläubigen: Zu Ostern sollt ihr die Bahn oder das Fahrrad nehmen, und nicht das Cabriolet, auf dass ihr das Böse bekämpfet. Denen, die Pendler in ihren Weinbergen und Werkstätten beschäftigen, rief er zu: Höret, ich sage euch, gewährt eurem Gefolge die Möglichkeit, euch vom Homeoffice aus zu dienen. Und ein jeder solle 10 % Energie sparen. Für die, die schlecht hören können, fügte er drohend hinzu: Noch habt ihr die Gelegenheit „alles erst einmal auf freiwilliger Basis“ zu tun …

♦ Gute Nachricht für alle neuen Freunde der Ukraine von Helsinki bis Portugal: Die Ukraine hat die Antworten des Fragebogens für einen EU-Beitritt nach Angaben von Präsident Selenskij fast fertig.

♦ Dennoch müssen wir die Frage stellen: Ist dieser Selenskij ein unhöflicher Flegel, weil er zwar täglich Milliarden und Waffen von Deutschland fordert, aber den Besuchswunsch unseres Genossen Präsidenten Frank-Walter uncharmant abblitzen ließ? Oder wurde ihm einfach „alles zu viel“ (wie Anne Spiegel)? Schließlich gaben sich zuletzt u. a. Ursula von der Leyen (EU), Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), Michael Roth (SPD), Anton Hofreiter (Grüne), Frank Schwabe (SPD), Annalena Baerbock (Grüne), Boris Johnson (GB), Mateusz Morawiecki (Polen), Petr Fiala (Tschechien), Janez Jansa (Slowenien) und Karl Nehammer (Österreich), die Kiewer Klinke in die Hand.

Gut, genutzt hätte Selenskij Frank-Walters Stippvisite sowieso nichts (außerdem sind Steinmeier-Reden als anstrengend und langweilig bekannt). Da war Selenskij einfach mal schneller im Zeichen setzen als der bisher amtierende Weltmeister Frank-Walter.

♦ Da ist es schon etwas ganz anderes, wenn der Boris vorbeikommt, wie die Londoner Satirezeitschrift Private Eye (falls Sie sich fragen – sowas gibt’s bei uns nicht) in einem Satz zusammenfasste. Auf einem Foto schütteln sich Johnson und Selenskij die Hände und beide sagen in einer Sprechblase den gleichen Satz: „Thank you for my rescue.“

Ohne sein lautstarkes Kriegs-Engagement wäre Boris wohl über sein Party-Gate gestürzt worden. Johnson hatte mitten im Lockdown Geburtstag gefeiert, mit billigen Crackers und lauwarmem Bier (englische Delikatessen).

♦ Weil bald Wahlen anstehen (Homeland NRW und Schleswig-Holstein) entschloss sich der Grüne Vorstand einstimmig und unter Tränen, Bundesfamilienministerin (Bufami) Spiegel zurücktreten zu lassen. So verliert die Regierung Scholz nun „eine unglaublich tolle“ (Annalena) Bufami, oder wie es der Chefgrüne Nouripour in blumiger Sprache ausdrückte: „Anne Spiegel hat Fehler eingestanden – auf eine Art und Weise und mit einer Transparenz und Offenheit, wie es sie im politischen Betrieb so nicht gegeben hat. Dafür gebührt ihr unsere Anerkennung und großer Respekt.“

♦ Neue Gedönsministerin vonnöten? Da haben die Grünen „genau die richtige Person“: Lisa Paus, ausgiebig studiert (22 Semester in Berlin), hat sich mit Sätzen wie „Mir war Kinderarmut immer ein Riesen-Dorn im Auge“ im Politplapparat immerhin bis nach halb-oben geschwätzt. Und ja, sie nimmt die Wahl an, weil sie auch mal „anpacken“ (grünes Lebensmotto) will.

♦ Nun ist also das BMFSFJ das Ministerium mit der Paus. Nur gut, dass die FDP das Justizministerium besetzt hält. Nicht auszudenken, wenn Paus dorthin befördert worden wäre, wo sie doch so vernarrt ist in Olafs alte Cum-Ex-Kamellen.

♦ Eigentlich wäre unser Karl wegen des schönen Wetters fast in Vergessenheit geraten, wenn da nicht ein Umsturzplan aufgedeckt worden wäre, inklusive einer geplanten Entführung von Lauterbach! Gottseidank hatte unsere Innenministerin noch nicht den russischen Telegram-Dienst abgeschaltet, sonst hätten ihre Spürhunde die Witterung womöglich gar nicht aufnehmen können. Dort versammelten sich nämlich die Verschwörer um ihren Anführer, einen Elektriker mit dem Künstlernamen „Thor“. Muss man mehr wissen? Hören wir hier nicht sofort „rechtsextreme und Reichsbürgerideologien“ heraus? Klingt das nicht direkt irgendwie nach einem deutschen Asow-Bataillon? Ach, wenn es so einfach wäre mit diesen Chat-Terroristen, denen ein geheimer Ermittler eine Kalaschnikow aufdrängte. Denn bei dem „bunt gemischten Personenfeld“ soll es „auch linksextreme Bezüge“ geben. Das müsste Frau Faeser noch mal richtigstellen, damit die Leute das nicht in den falschen Hals kriegen, wie bei dem Terroristen in der New Yorker U-Bahn mit möglichem Black-Lives-Matter-„Bezug“.

♦ Und was ist mit Julian Nagelsmann (soweit wir wissen parteilos) und den 450 Morddrohungen nach dem Ausscheiden der Bayern bei der Champions League? Dem Mann wird permanent mit Mord gedroht, und zwar „generell mehr, wenn wir Dreierkette und nicht Viererkette spielen“. Nagelsmann glaubt dennoch nicht, dass sein Verein FCB „die Sicherheitsvorkehrungen erhöht“. Also, Joachim Herrmann (Bayerns Faeser), wachen Sie auf, oder besser, Nancy, übernehmen Sie!

♦ Und jetzt mal noch was Religiöses. Spätere Generationen werden es, wenn der Genderismus längst in Vergessenheit geraten ist, wohl für ein Wunder halten, was sich in New Jersey zutrug. Im dortigen Frauenknast kam es zu zwei offenbar unbefleckten Empfängnissen. Die Wärter schwören Stein und Bein: Sie waren es nicht!

♦ Offenbar hat sich der Glaube an die Propheten der Weltklimatemperatureinstellung noch nicht überall durchgesetzt. So will Allensbach herausgefunden haben, dass sich 74 Prozent der Bundesbürger nicht vorstellen können, dass es möglich sein wird, bis 2050 die komplette Stromversorgung aus erneuerbaren Energien zu gewinnen. Wohl deshalb sprechen sich nur 24 Prozent für den Vorschlag von Pastor Gauck aus, für den Frieden „auch mal zu frieren“. Warum haben dann bei der letzten Wahl fast 40 Prozent für die rotgrünen Phantasten gestimmt?

♦ In Frankreich sind SPD (heißt dort Parti Socialiste) und CDU (Les Républicains) bereits marginalisiert. Am 24. April dann die Stichwahl zwischen Macron und Le Pen und die Beantwortung der Spargel-Frage: Die schönen Landschaften zubetonieren, oder gewinnt Marine Le Pen mit ihrem erklärten Verzicht auf die Windkraft?

♦ Jetzt haben sie dem Wlad auch noch sein schönes, 40 Jahre altes Flaggschiff „Moskau“ versenkt. Was muss unsere politische Verantwortungsgemeinschaft von Washington bis Berlin denn noch tun, damit Wlad seinen Gashahn zudreht, damit er auch mal sagen kann: Treffer – versenkt?

♦ Haben Sie des gwusst? Gehören Sie auch zu den „politischen Kreisen in München und in Berlin“, die des gewusst haben wollen? Des mit dem Söder-Auszug? Dabei ist des alles nur „Hass, Hetze, und Fake-News“! Das hat der Söder selber gesagt.

Trotz alledem: Frohe Ostern!


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