Tichys Einblick
Blick zurück - nach vorn

Blackbox KW 14 – Frei nach Loriot: Maske? Welche Maske?

Masken aus, Schutzanzüge hamwa nicht. Trotzdem hat die Regierung viele gute Ideen, die alle zu unserem Besten sind.

Der Verlauf einer jeden Pandemie ist wohl schicksalhaft zu nennen, erst recht aber mit steigender Zahl der Diagnose- und Therapievorschläge seitens der beteiligten Ärzte und Politiker. Was für den einen die Pest ist für den anderen eine harmlose Grippe, dieser empfiehlt Sommerfrische, jener strengste Quarantäne.

Schneller als die Viren mutieren Zahlen aus dem unendlichen Reich der Erkenntnis. Unser Innen-Horst, sein bester Parteifreund Söder und ihr Ärzteteam behaupten steif und fest, ohne ihre, Söders und Horstis, Protektion wären eine Million Deutsche (inkl. noch nicht so lange hier Lebende) eines qualvollen Todes gestorben (mindestens!), während Schwedens Ministerpräsident Stefan Löfven seinen Landsleuten zeitgleich traurig verkündet: „Wir werden mit tausenden Toten rechnen müssen.“ 

♦ Für den UN-Generalsekretär Antonio Guterres steht sogar „die ganze Menschheit auf dem Spiel“, aber das muss man ihm nachsehen, der Mann war mal Präsident der Sozialistischen Internationalen und hat’s nicht kleiner …

♦ Die Christen verrammeln ihre Gotteshäuser, obwohl das Osterfest eine der wenigen Veranstaltungen mit halbwegs vollem Haus und Kollekte garantiert, und selbst Moslembruder Erdogan will es nicht mit einem „Inschallah“ bewenden lassen, sondern lässt die Moscheen nur für individuelle Gebete geöffnet. 

♦ Dr. Angela Merkel fand als einzige in der freien Welt mal wieder die richtigen Worte: „Jetzt ahne ich“, ließ sie uns alle wissen, „14 Tage allein zu Hause … das ist nicht leicht.“ Bewundernd nickten die Klebers und Miosgas, vergaßen über ihrem anerkennenden Applaus allerdings die naheliegende Frage: Allein? Wieso allein? Wo ist denn der Herr Sauer?

♦ „iPhone 11 pro Max“, „Samsung Galaxy Fold“ und „Sony Experia 10 Plus Gold“ war gestern, die Statussymbole von heute heißen FFP 1, FFP 2 und FFP 3 – moderne Zeitgenossen wissen sofort, dass es sich hierbei um Schutzmasken handelt. Kenner achten dabei auf die Zusatzbezeichnung „R“ für wiederverwendbar, oder „D“ für „zusätzliche Dolomitstaubprüfung“. Alles andere ist quasi Nokia.

♦ Mit der „Herkulesaufgabe“ (Merkel) betraut, jedermann wenigstens eine Volksmaske, einen 20 cm breiten Stoffstreifen aus kochfester Baumwolle und Gummiband, zu besorgen, ist bekanntlich der stets gut vorbereitete Jens Spahn. Herkules? Das passt.

♦ Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, wohl um Jensens Fähigkeiten wissend, tröstet schon mal prophylaktisch, dass diese einfache Schutzmaske in „falsche Sicherheit“ wiege. Vielleicht gestatten Sie auch in diesen schweren Zeiten den kleinen Kalauer: WHO/RKI – Was nun stimmt, erfährst du später oder nie.

♦ Besonders wichtig ist in jedem Fall das fachgerechte Anlegen des Mundschutzes, wie es Ministerpräsident Armin Laschet seinen Mitbürgern im Homeland NRW in einem Schulungsvideo vorbildlich demonstriert. Wahlweise sind Mund oder Nase freizuhalten, Sie wollen ja schließlich vernünftig atmen!

♦ Es gibt nicht nur Corona, werden nun viele Leser zu Recht ausrufen. Stimmt, es gibt auch noch die SPD, und da ist nur Gutes zu berichten.

Für die bald die Billion-Grenze überschreitenden Staatsausgaben (Migration, Klimawandel, EU, Corona, Rezession, etc.) muss schließlich mal so langsam eine neue Einnahmequelle angebohrt werden, und da wurde SPD-Chefin Saskia Esken nun fündig. Sie erkannte „eine einmalige Abgabe durch besonders wohlhabende Bürger als eine der Möglichkeiten, die Staatsfinanzen nach der Krise wieder in Ordnung zu bringen“.

„Besonders wohlhabende Bürger“ sind für Spezialdemokraten diejenigen, die mit ehrlicher Arbeit ihr Geld verdienen, dabei mehr als der Durchschnitt verdienen, und im besten Fall eine Immobile besitzen (die kann man nämlich nicht mitnehmen). Ist doch logisch – wirklich Wohlhabende schaffen ihren Besitz rechtzeitig dahin, wo die schwäbische Hausklau nicht drankommen kann.

Der Süddeutsche Beobachter bemerkt, dass diese „gute Idee“ wohl zur falschen Zeit komme. (Andererseits: Für den, der mobil ist, kommt die Idee gerade zur rechten Zeit.) Laut Forsa-Horoskop vom SPD-Parteigenossen Güllner hingegen schieben die Esken-Ideen die SPD in längst vergessene Beliebtheitshöhen. 17 % für die Volkspartei! Wann hat es das zuletzt gegeben?

♦ Nachdem das Bundeskriminalamt (BKA) in unverantwortlicher Weise gemutmaßt hatte, der Mörder von Hanau sei gar kein von der AfD motivierter Rechtsextremer, wurde diese Behauptung amtlicherseits schnell wieder rückgängig gemacht, und Holger Münch erhält ab sofort zwei Stellvertreter als letzte Warnung.

♦ Wer gedacht hatte, die Grünen könnten angesichts der Coronakrise lediglich faul in ihrer Empörung baden wie Eidechsen in der Sonne, muss hier belehrt werden. Annalena Baerbock will eine europäische Pandemie-Wirtschaft auf den Weg bringen, die, wenn das Virus erst mal verschwunden ist, den Weltmaskenmarkt beherrscht.

♦ Der Berliner Grüne von Dassel ist zwar ein Befürworter der strengen Strafen bei Verstößen gegen das Ausgehverbot, hat sich aber freiwillig angesteckt, „um bei seiner Freundin sein zu können“. Das scheint die Theorie von Karl „die Fliege“ Lauterbach zu bestätigen, dass eine Corona-Krankheit „zu bleibenden Schäden“ führt.

♦ Da soll der Donald Trump später nicht sagen, dass Heiko Maas ihn nicht gewarnt hat! Die Materiallage bei Corona „dürfe nicht zu einem Kampf oder schon gar zu einem Krieg um Schutzausrüstung, Beatmungsgeräte oder Masken ausarten“, warnte unser Äußerster.

Trotzdem wurde eine für die Berliner Polizei bestimmte Maskenlieferung in die USA umgeleitet, nur weil die Amerikaner einen höheren Preis zahlten, klagt der Berliner SPD-Senator Andrea Geisel. Es kann doch nicht sein, dass außerhalb Berlins Angebot und Nachfrage zählen, statt staatlicher Zuteilung!

♦ Die Coronakrise ist auch für manche Medien eine gute Gelegenheit, Missmanagement und falsche Produktpolitik zu verschleiern. So nutzt auch der „Spiegel“ die Gelegenheit, um zum zweiten Mal in fünf Jahren eine Entlassungswelle loszutreten. Hausintern kursieren bereits Zahlen von 80 bis 100 Arbeitsplätzen. Das hat natürlich nichts mit der permanenten einseitigen rotrotgrünen Propaganda des einstmals nur im Zweifel linken Nachrichtenmagazins zu tun, in dem syrische Kinder von Angela Merkel träumen durften und das beinahe täglich den verdienten Abgang von Donald Trump seit dessen Nominierung als Präsidentschaftskandidat ankündigte. Nein, nein.

♦ Beim „Sachverständigenrat für Integration und Migration (SVR)“, der da wieder lautstark mehr Fremde fordert, und damit auch unserem Innenhorst die Sinne vernebelt, scheint es sich um eine rechte, pardon, linke Kraut-und Rüben-Truppe zu handeln. 


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