Tichys Einblick
Vucjak

Fotostrecke: Bosnien räumt Elendslager

Jetzt ist der harte Balkanwinter auf dem Vormarsch und endlich hat auch die bosnische Regierung ein Einsehen und nutzt die aus dem Müllhaldenlager Vucjak kommenden Bilder nicht länger als Faustpfand für Forderungen an die EU bzw. Angela Merkel.

Wenn ein Ort auf besonders tragische Weise geeignet ist, die Verwerfungen der Massenzuwanderungsträume der deutschen Bundeskanzlerin abzubilden, dann ist es dieses bosnische Elendslager auf einer Müllkippe nahe Bihac, eines der Nadelöhre auf der so genannten Balkanroute.

Der Spiegel titelte angesichts der katastrophalen Zustände vor Ort von einer „Schande für Europa“ und eine Ärztin, die ein paar Wochen lang vor Ort erste Hilfe leistete, erzählte TE, was dort aus medizinischer Sicht für erbarmungswürdige Zustände herrschen, wenn Krätze und andere Lagerkrankheiten kaum einen Bewohner auslassen und den ganzen Körper befallen.

Jetzt ist der harte Balkanwinter auf dem Vormarsch und endlich hat auch die bosnische Regierung ein Einsehen und nutzt die aus dem Müllhaldenlager Vucjak kommenden Bilder nicht länger als Faustpfand für irgendwelche welche unbestimmten oder möglicherweise in Geheimdiplomatie geäußerten Forderungen an die EU bzw. Angela Merkel.

TE hat einen Fotografen vor Ort, der uns gestern am späten Abend Bilder von der Räumung des Lagers schickte. Was auf den ersten Blick fast wie ein gepflegter Ausflug ausschaut, wenn Busse an der Straße zum Lager Vereinzelnde, die dort lebten, aufnehmen, um sie in Richtung Sarajevo in besser ausgestattete Lager zu bringen, ist das Ende einer Tragödie, die ihren Anfang nahm, als viele Menschen außerhalb Europas glaubten, ihre Schicksal in die Hände der deutschen Kanzlerin zu legen. Angela Merkels Politik ist ohne Wenn und Aber verantwortlich auch für Vujcak, als sie diese Odyssee der Hunderttausende ausgelöst hatte, als sie sich weigerte, die deutschen Grenzen zu sichern und den Ruf in die Welt sandte: „Wir schaffen das!“. Viele schafften es allerdings nicht und landeten irgendwo am Rande der zivilisierten Welt auf einer eingeschneiten Müllkippe, die jetzt Geschichte ist.

Unser Fotograf schreibt, dass sich der bosnische Minister Dragan Mektic vergangene Woche mit den Verantwortlichen der Region traf, um gemeinsam zu besprechen, wie man das Lager schließen kann und wohin die Migranten gebracht werden können. Gestern wurde diese Räumung vollzogen. Die ersten 350 Lagerbewohner wurden aus dem Lager abgeholt. Unser Fotograf vor Ort schreibt uns:

„Namely, several hundred migrants, about 350 (about 600 was at Vucijak until today) were deployed by the USK Police, the Foreigner Service, the Border Police of BiH and the IOM from Camp Vucijak, who were sent to the Usivak former millitary barracks near Sarajevo. They will remain there until the training of the Blazuj former millitary barracks, where they plan to spend the winter. Other migrants who wish to move should be sent to this barracks tomorrow. At this moment, it is unknown what will happen to migrants who do not want to be transferred to Sarajevo, or whether they will stay at the Vučijak camp and whether it will be closed.“

Heute früh um 7:32 Uhr erreicht uns eine weitere Nachricht aus Bihac:
„UPDATE: Last night, several more buses came for other migrants. Now the camp Vučijak no longer has migrants and will be completely destroyed.“

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