Tichys Einblick
Presseschau

Wie Merkel die CDU zerstört

Fassungslos beobachten andere Länder Deutschland: Wie eine Wahlverliererin an ihrem Stuhl klebt, CDU und CSU sichtbar zerfallen und Journalisten sich nur um die Feinheiten der neuen Form der Machtverteilung kümmern, ohne Bezug zu Inhalten.

© Odd Andersen/AFP/Getty Images

In den deutschen Medien ist Merkel wie vor ihrer tiefgehenden Wahlschlappe weitgehend unumstritten. Weiter wie bisher – wozu dann eigentlich Wahlen? Die Basler Zeitung schreibt:

„Niemand trägt mehr Verantwortung für die Pulverisierung der CDU, einer der einst mächtigsten und solidesten bürgerlichen Parteien Europas, als Angela Merkel, eine Frau, die ihr Leben in der DDR begann, weil ihr Vater die DDR offenbar mehr geschätzt hatte als die alte Bundesrepublik und einst in den 1950er-Jahren freiwillig von Hamburg in die DDR gezogen war. Zwar dürfte dieser evangelische Pastor kein Kommunist gewesen sein, aber besonders abgestossen fühlte er sich von ihnen auch wieder nicht.

Angela Merkel, das merkt man immer wieder, und ich sage das als ein Schweizer, der in der alten Bundesrepublik gelebt und studiert hat, Angela Merkel kennt diese alte BRD nur vom Hörensagen her, und vielleicht mag darin ein Grund liegen, dass sie die eigentliche Staatspartei dieser BRD, die Wirtschaftswunderpartei, die katholische Adenauer-Partei, so malträtiert und mit einer Mischung von Geringschätzung und Nonchalance zerstört hat. Wenn der konservative Wähler seiner einst konservativen Partei die Loyalität gekündigt hat, dann ist kein Halten mehr. Denn zerstört ist diese Partei, machen wir uns nichts vor.“

Auslaufendes Muster
Ach, Parteien
Nüchtern analysiert das Schweizer Blatt, wie willig deutsche Journalisten das Spiel um die Macht weiter mitspielen, als wäre nichts geschehen. Denn in den deutschen Medien ist Merkel wie vor ihrer vernichtenden Wahlschlappe weitgehend unumstritten. Weiter wie bisher – wozu dann eigentlich noch Wahlen? Welche Politik das Ungetüm Jamaika bedeutete, interessiert Journalisten nicht, nur tratschige Personen-Geschichtchen. Nach wie vor zeigen sich die Berliner Politiker und die Medien zutiefst von Merkels Alternativlosigkeit überzeugt. FSK: Freiwillige Selbstkontrolle.

Das Urteil aus Basel ist aber vernichtend:

„Selten hat eine Politikerin so selbstherrlich entschieden, dass ihr Land ein anderes werden soll – und selten hat eine Bundeskanzlerin vom Wähler ein so unmissverständliches Urteil empfangen, was er davon hält. 8,6 Prozent. Nur Angela Merkel scheint die Bedeutung dieser Zahl noch nicht begriffen zu haben.“

Der ganze Beitrag der Basler Zeitung hier >>