Tichys Einblick
Es gärt

Leserkommentare zu Gadamers Rücktrittsaufforderungen an die Kanzlerin

Appetit soll Ihnen die Probe aus einem der Leserkommentare machen, die wir hier auszugsweise wiedergeben: "... in Zeiten von krisenbedingten Stellenstreichungen immer noch vergleichsweise gut verdienende Medienarbeiter (müssten) jederzeit nach Alternativen suchen, sonst sind sie plötzlich weder Öko noch Bourgeoisie und ihre anti-autoritär gegenderten Kinder mit kreativen Trendnamen müssten mit Problemschulen vorlieb nehmen, um die man dank privilegierter Wohnortwahl, einen elitären Bogen machen kann."

Mit „Merkels Regierungsbilanz ist ein Desaster“, leitete Klaus-Jürgen Gadamer am 20. Juli 2016 einen Artikel ein, der sich neben der Flüchtlingskrise auch mit Brexit, Energiewende und Bundeswehrreform beschäftigte. Nur mit Hilfe ideologisierter Medien, die dem Bürger betreutes Denken vorsetzten, neuerdings flankiert durch staatlich geförderte Zensurbestrebungen, habe es gelingen können, die Risiken des Regierungshandeln wegzuschweigen, so sein Fazit, das mit einer Rücktrittsforderung an Merkels Adresse endete.

Gadamer die 1.

Die Leser legten wenig Widerspruch ein – allenfalls gegen den Vorschlag von Schäuble als Nachfolger –, boten jedoch noch einiges an Ergänzungen.

Abwahl, Rücktritt, Wegbefördern

Alexander Wildenhoff: Der Ruf nach Merkels Rücktritt wird immer lauter. Das ist richtig. Aber ich stelle in Diskussionen immer wieder fest, dass dann betroffenes Nachdenken kommt: Wer soll es dann machen? Merkel hat es geschafft, das Niveau des sie umgebenden Personaltableaus derart abzusenken, dass da niemand in Frage kommt. Alle sind vom Kaliber eines Heiko Maas. Und die sogenannte IV. Gewalt kommt ihrer Verantwortung dem Gemeinwesen gegenüber nicht nach. Überall herrscht die schreckliche Metapher: bei untergehender Sonne werfen auch Zwerge lange Schatten …

Karin Gossmann-Walter: … Mir kommt es so vor, als würde Merkel ganz alleine die Richtung in der CDU bestimmen und der Rest nickt ab, oder etwa nicht? Siehe den Delegiertenparteitag das wahr doch schlimm, oder? Merkel hat so viele Fehler gemacht, dass kann doch ein CDU-Mitglied doch seit Jahren schon nicht mehr guten Gewissens mittragen. Tut mir leid, die schlechteste Kanzlerschaft hat Merkel geliefert, ein Desaster für Deutschland, für Europa.

Marcel Börger: Merkel in Ruhestand wäre toll, ebenso ein Generationenwechsel im Bund … Sie war als Schönwetterkapitän ok, ist aber seit Lehmann augenscheinlich ungeeignet, mit ökonomischen und sozialen Krisen sinnvoll umzugehen. Man kann nicht alles aussitzen, wie sie es Kohl abgeschaut hat, ebenso wenig reicht es, in den eignenden Reihen alle Kronprinzen abzuservieren, um ein guter Kanzler zu sein. Taktisches Geschick ist schön und gut, aber eben nicht genug.

Wie Herr Gadamer sehr richtig dargestellt hat, ist die politische Bilanz der Frau Merkel verheerend, innerhalb Deutschlands und der EU. Ein Physikstudium nebst Agitprop Job in der DDR Jugend ist keine ausreichende Basis, ein vereintes Deutschland und die EU in die Zukunft zu führen. Merkel hat derart viel politischen Boden um sich herum verbrannt, dass sie nur noch polarisiert und das Land samt EU nur noch immer weiter spalten kann.

Für einen Abgang in Würde bleibt ihr nicht mehr viel Zeit.

Klaus-D. L.: Lieber Herr Gadamer, Ihr Artikel ist vielleicht die schärfste Abrechnung mit dem System Merkel, die ich kenne (und ich kenne viele Merkelkritiken). Alles, was Sie schreiben ist völlig richtig. Das einzige, was ich vermisse, ist eine Erklärung dafür, wie es so weit kommen konnte … Ich fürchte aber, diese Antwort kann einem niemand geben, wahrscheinlich nicht mal Frau Merkel selbst. Auf die zahlreichen Verschwörungstheorien, die es zum Thema gibt, gebe ich jedenfalls nichts.

Aber eines ist uns sicher allen bewusst: Man kann noch so oft Rücktrittsforderungen stellen, an Merkel werden diese abprallen wie an Teflon. Und so gehe ich davon aus, dass sie 2017 wieder zur Kanzlerin gewählt wird. Und sei es mit Hilfe einer supergroßen Koalition aus CDU/CSU/SPD/Linken/Grünen/FDP.

Obwohl, eine kleine Chance gibt es, sie doch loszuwerden: Dann nämlich wenn sie Ende des Jahres als Nachfolgerin Ban Ki-moons als Generalsekretärin der Vereinten Nationen gewählt wird. Die Stimmen der islamischen und der Dritte-Weltländer hätte sie jedenfalls sicher.

Spott und Ironie – die Waffen des „kleinen Mannes“

Jens Maier: … Vielleicht sollten Sie zum Islam konvertieren. Da hätten Sie dann auf einen Schlag viele Vorteile: Sie wären nicht mehr der meistgehasste Menschentypus (weiß, männlich, heterosexuell, deutsch), sondern wären qua Bekenntnis nun selbst in der schützenswerten Opferrolle. Dann dürfen Sie ungestraft alles kritisieren und sich selbst dauernd beleidigt fühlen, wenn Sie es werden. Und Sie müssten sich auch nicht mehr mit den verkorksten links-grünen-gender-feministischen Frauen herumärgern. Die fallen Ihnen dann zu Füßen. Aber Sie brauchen sie nicht mehr, denn Sie können sich auch ein folgsames Weib im islamischen Raum suchen/kaufen. Und Sie können sich auch einfach Ihr Leben von der Gesellschaft finanzieren lassen.

Wenn das keine tollen Zukunftsaussichten sind. Ist doch besser, als als ewig geprügelter Deutscher Mann zur Arbeit zu gehen, oder?

Sven: Moment, da stimmt etwas nicht.10 Minuten Standing Ovations auf dem letzten Parteitag. Lt. Times die mächtigste Frau der Welt, laut dem Friedensnobelpreisträger Obama die Frau, die Europa rettet, Anwärterin auf den Posten des UNO-Generalsekretärs, die Frau mit dem hervorragenden Plan “wir schaffen das”, die Frau, der die Grünen, die SPD und sogar die eigene Partei bedingungslos und alternativlos nachhecheln, die Frau, die bester Buddie vom lupenreinen Demokraten Erdogan ist, die alleine und alternativlos die Vermögen der Bürger rettet, “die schon immer da waren”, diese Frau soll zurücktreten? Puh, das ist schon harter Tobak.
Lieber Herr Gadamer, das können sie so jetzt aber nicht fordern.

Wenn Li-La-Laune-Phantasien Objektivität ersetzen

Merkel ist nur Symptom einer größeren Krise. Oder: Wie konnte es dazu kommen?

Thomas Hellerberger: … Aber: Merkel ist nicht Auslöser und Autor dieser Krise, sie ist nur ein Symptom. Es gibt keinen Rauch ohne Feuer! … Merkel ist nur möglich, weil WIR, also IHR (und ich und alle anderen), das deutsche Volk also, es dazu gebracht haben. JEDER, der weniger als drei Kinder hat, JEDER, der in seinem Leben mal links wählte oder es „nicht so schlimm“ findet, wenn alle Sitten und Anstandsnormen zusammenbrechen, weil dass ja doch „cool“, oder „weltoffen“ oder schlicht „modern“ sei, wer heute in Flipflops ins Büro kam, bei Rot über die Ampel lief, in der U-Bahn vor allen Leuten schmatzend sein Brötchen aß, die Zeitung in der Bahn einfach liegenließ, weil es so bequem ist, die Zigarette einfach wegschnipste, eben alles tat, was man heute so tut, ohne es groß zu bedenken, obwohl es falsch ist – Ihr alle habt mit dazu beigetragen, dass dieses Land eine Richtung genommen hat, an deren Ende eine Angela Merkel stehen MUSSTE. Und solange IHR nicht anfangt, fundamental zu hinterfragen, WIE Ihr lebt und wie alles mit allem zusammenhängt – solange wird die Dame in Berlin unser aller Mutti sein. …

Stefanie: Am Anfang waren immer die Bilder. Der Tsunami, ein Explodierendes Reaktorgebäude, Trümmerlandschaft, evakuierte Menschen; der Zusammenbruch der Banken und im Kopf Szenen von Schwarzen Freitagen: Bankrun, Spekulanten die aus dem Fenster springen; Griechenland, Staatsbankrott , Ausschreitungen; ertrinkende Flüchtlinge, die weinende Reem, der Bahnhof in Budapest (der wohl nicht nur mich an Szenen aus der Prager Botschaft 89 erinnert hat). Alles Bilder die starke Emotionen auslösen, die Rationalität hinten anstellen. Wobei ich mir noch nicht sicher bin, wie stark Merkel selbst von diesen Bildern und Emotionen getragen wird und inwieweit sie diese ausnützt oder gar inszenierte, ihre Wirkmächtigkeit überhaupt begreift. Von dem eingeschlagenen Weg kann sie jedenfalls nicht abweichen, genauso wenig wie Juncker und Schulz (die EU in ihrem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf). Sie hat zuviel in diese Strategien investiert, um noch glaubhaft davon abweichen zu können. Solange Teile der derzeitigen Führungsriege im Amt sind, wird es kein Umschwenken geben … Es ist wie es ist, das Bewegungsmoment der Geschichte ist zu groß, um all die Ursachen und Kettenreaktionen zu überblicken. Auch Merkel ist nur – kein Rädchen, aber – ein kleiner Impulsgeber, der ein Kinderkarussell anschiebt, einen Schlitten, eine Schneewand antritt. Auch sie wird von äußeren Reizen und inneren Bildern bewegt. Nur weil sie weg ist, wird nicht alles gut, doch mit ihr wird es das auf keinen Fall.

Bernd Rothaemel: Nicht Deutschland ist das Problem, sondern Frau Merkel und Ihre Nachläufer. Deutschland oder die Deutschen wollen in der Mehrzahl nicht diese Flüchtlingsmassen und auch keine EU, wie sie jetzt ist. Aber jede abweichende Meinung, selbst der Mehrheit, interessiert “unsere” Regierung nicht. Stattdessen werden wir bespitzelt, siehe Maas, oder als „durch Inzest degeneriert“ bezeichnet, siehe Schäuble. Manchmal sind wir „Pack“ nach Gabriel, oder eine Bevölkerung, die im Gegensatz zur “Elite” das Problem ist, siehe Gauck. Wer kann sich an solche Entgleisungen und solchen Despotismus hier in DE erinnern?

Ghost: Merkel ist nicht das eigentliche Problem, sondern jene, die für sie gestimmt, die sie wiederholt ins Amt geholt haben, und auch die zahlreichen Lakaien mit merkelcorrectness als Markenzeichen und nicht zu vergessen die Höflinge. Ein ganzes System, mit Umsicht konstituiert, stützt diese Dame.

Merkel ist seit langem überfordert, im europäischen Ausland isoliert (das ist eine Tatsache) und kann sich nur halten, weil viele Bürger in Deutschland glauben, sie sichere Arbeitsplätze – was natürlich Unsinn ist. Merkels “Glück” bestand bisher darin, dass es im Land keine Krisen gab, dass die Wirtschaft bisher (!) von den globalen Stürmen verschont blieb. Aber der Wind hat sich gedreht.

Es wird auch darauf ankommen, wer 2017 die Wahl in Frankreich gewinnt. Hollande ist bereits ein Mann der Vergangenheit. Einen so pflegeleichten Partner wie ihn wird sie wohl nicht mehr bekommen.

Enrico Stiller: Ich glaube, es war Arnold Gehlen, der den Ausdruck “Hypertrophie der Moralität” geprägt hat, um das zu seiner Zeit schon absehbar entstehende Gutmenschen-Sektierertum zu kennzeichnen. Wie Helmut Schelsky in anderem Zusammenhang hat Gehlen auch schon die Realitätsferne der Intellektuellen kritisiert. Im Nachhinein kann man über diese damalige Hellsichtigkeit nur staunen …
Nichts rechtfertigt eine diktatorische Politik propagandistisch so gut wie der Verweis auf eine angeblich überlegene Moral der Diktatoren; der Terror der französischen Revolution wurde so zynisch gerechtfertigt.

Diese Gemeinsamkeit der Diktatoren ist glasklar erkennbar in Merkels Politik. Heiko Maas’ an Orwell’sche Gedankenpolizei erinnerndes, stasigestütztes Gesinnungsschnüffeln im Internet repräsentiert diese diktatorische Tendenz beispielhaft.

… Aber Herr Gadamer ist m.E. etwas zu pessimistisch, was die Wehrlosigkeit der Bürger gegen das tägliche Agitationsfeuer angeht. Immerhin glauben 55%, dass die Medien “häufig absichtlich die Unwahrheit gesagt wird” (EMNID im Auftrag des BR, Anfang 1016).

Man darf zudem nicht alle Umfrageergebnisse “at face value” nehmen – jedenfalls nicht in einem Umfeld wie bei uns, wo sich die politische Korrektheit fast schon zu einem Pflichtritual entwickelt hat.

Früher konnten DDR-Bürger auf Verlangen den ganzen Kanon der staatlich geforderten Phrasen herunterbeten, wenn sie sich in der Öffentlichkeit äusserten – und eine Umfrage ist für manche eine mindestens halb-öffentliche soziale Situation. Meine Verwandten in China beherrschen dies heute genau so. Was man wirklich denkt, ist eine ganz andere Sache.

Leonard: Ein gelungener Abriss unserer heutigen Zeit. Für einen Mitte 20-Jährigen, dessen Ansichten sich selbst ins Realistische gewaschen haben, sei es aus eigener Erfahrung aber auch logischem Denkvermögen, ist es unfassbar mit anzusehen und anzuhören, in welche Li-La-Laune Phantasien meine heutige Generation degeneriert. Zwischen Pokémon Go, Feminismus und dem Kampf für Rechte von Benachteiligten (alles was irgendwie Opfercharakter haben könnte) gibt es keinen Raum. Der so logische Realismus eines frei denkenden Menschen wird durch einen Duktus, einem pädagogischen Ethos, wie ein Affe im Käfig gehalten. Objektivität weicht dem Druck, berufliche Konsequenzen und Ächtung seitens dem Großteil aller Gleichaltrigen zu erfahren. Besonders die Frauen in meiner Generation, die so aktiv am Kampf gegen Hate-Speech, für Frauenrechte und Einwanderer beteiligt sind, tragen ihr Gros dazu bei. Es kann keinen Wandel in meiner Generation geben. Zu weichgespült, zu gehirngewaschen, zu sexuell unbefriedigt. Männer in meiner Generation profilieren sich heute lieber als “Social Justice Warrior”, denn als echter Mann.

Wer soll es richten?

Karin Moers: … Es freut mich, wenn auch zur Freude nur wenig bzw. gar kein Anlass besteht, dass ich doch nicht so ganz alleine mit meinen täglichen Gedanken da stehe. Ob jemals jemand kommt, der noch imstande ist, das Ruder zu unseren Gunsten herzu zu reissen ? Ich habe ehrlich gesagt, diese Hoffnung schon lange begraben!

Siegfried Stein: Sehr gut auf den Punkt gebracht und zusammengefasst. Nur eines, was erwarten Sie von Herrn Schäuble? Er gehört zu diesem Schauspiel, ist ja noch nicht einmal good cop – bad cop.

Paulus hatte meines Wissens ein Erweckungserlebnis, Merkel hat deren alle zwei Jahre eines oder gar noch öfter. Eurokrise und Griechenland habe ich vermisst und Italien und Frankreich stehen ‘ante portas’.

Auch von ihrer Sozialisation her (SED) ist ihr eingeprägt, eine Mission zu haben, siehe gleiches bei Frau Kahane. An diese Mission wird geglaubt und versucht, diese auf Teufel komm’ raus durchzusetzen. War es nicht Erich Mielke, der sagte: “Ich liebe Euch doch alle.”

Auch die Inquisition hat die Menschen geliebt, war bei vielen eben schwierig, diese davon zu überzeugen – da brauchte es dann harte, z.T. heisse ‘Argumente’. Schauen wir in die Geschichte, soll ja als Fach in den Schulen kaum noch vorkommen, dann erkennen wir die rekurrierenden Muster.

Coder: … Wo stand im CDU-Wahlprogramm denn je etwas von flächendeckenden (oder nur branchenspezifischen) Mindestlöhnen, wo etwas von der Aussetzung der Wehrpflicht, Ausstieg aus der Atomenergie (im Hauruckverfahren), Frauenquote in Aufsichtsräten, Abschaffung jedweder Grenzkontrollen, Masseneinwanderung, ALTERNATIVLOSIGKEIT des Denkens und Handelns, höheren Steuern UND höheren Schulden, Scheitert der Euro scheitert Europa (nicht etwa die durchaus reformbedürftige EU), wann hat die BRD dem EU-Ausland je mit Strafen gedroht? Fragen über Fragen, aber lassen Sie sich nicht unterkriegen.

John Doe: Am Besten gefällt mir der Vergleich mit der Alt68er “bleiernen Zeit”. Ansonsten fast nur Zustimmung: Rücktritt Ihrer Heiligkeit sofort und dann vor Gericht stellen (aber vor welches ?). Doch das Schräuble als Nachfolger ? Das klingt mir als Ex-DDRler zu sehr nach Egon Krenz oder Modrow. Schäuble ist seit gefühlt 100 Jahren in der selben Regierung, in welcher der Reichs … Äääh … Bundesjustizminister Maaaaas die Bespitzelung der Bürger mit Hilfe ehemaliger Stasileute organisiert. Ist dazu von Schäuble irgendeine Meinung bekannt ? Eine gegenteilige gar?

Ludwig: Schäuble?? Nur mal zur Erinnerung:

Energiewende: Schäuble war dabei!
Griechenland”Rettung”: Schäuble war sogar federführend dabei!
Bundeswehrumbau: Schäuble war dabei!
Koalitionsvertrag GroKo: Schäuble war dabei!
FDP klein gemacht: Schäuble war dabei!
Geschwafel von der Degenerierung des deutschen Volkes ohne Muslime: Schäuble hat´s gesagt!

Ich finde das reicht um neben unserer Bundesmutti auf die Versagertreppe zu rollen. Und der soll es richten? Wie verzweifelt ist dieses Land? Der einzig richtige Gedanke von ihm ist: Isch over! Das gilt leider in zunehmendem Maße für das ganze Land – auch wegen Schäuble.

twsan: Dieser Artikel bringt es !!!!!!! Noch einige Anmerkungen:

Im Begriff “Ökobourgeoisie” fehlen noch der Sozialindustrie- und Genderirrsinn – vielleicht findet jemand noch eine griffigere Bezeichnung – wie wäre es mit einem Wettbewerb?

Die “gebildete Mittelschicht” im Einkommensbereich bis 100k EUR brutto jährlich darf zwar die “hochqualifizierte Arbeit” leisten – die entsprechende Entlohnung kassieren jedoch die Vorstände, deren Arbeitsergebnis meist kaum besser ist als das der Merkel-Regierung. Und wie bei der Merkel-Regierung gilt auch bei denen: Verantwortlich sind immer die anderen – schlimmstenfalls gibt es den “goldenen Handschlag” und hinterher wird das nächste Unternehmen heruntergewirtschaftet.

Herr Schäuble hat sich mit seinem Geistesblitz von der Inzucht innerhalb der deutschen Bevölkerung auf ein Niveau herunter bewegt, welches – wenn Torsten Albig nicht wäre, an die Zeit von 33-45 erinnert. Das war aber nur das absolute Highlight seiner Fehler und Peinlichkeiten.

Aber ich muss auch konstatieren, dass sonst keiner aus dem Figurenhaufen der PolitProktologen der CDU infrage kommt. Von SPD sowieso nicht und von der CSU fiele mir adhoc auch keiner ein.

DieParty-Hannover-Ost: Ob ausgerechnet Schäuble, der 100.000 Mark Schmiergeld in seinem Schreibtisch “vergaß” und glaubt, durch Einbürgerung inzestuöser Moslems die “Degeneration” des deutschen Volkes stoppen zu können, der richtige Mann ist, wagen wir zu bezweifeln – da wäre ja Helmut Kohl noch besser geeignet.

Der einzige, dem eine Wende zuzutrauen sein könnte, ist Seehofer. Sofern es überhaupt noch sinnvoll ist, die alten Strukturen zu erhalten. In Italien, Frankreich und Österreich liegen mittlerweile die EU-kritischen, nationalen Kräfte vorn, weil die Wähler den Altparteien nichts mehr zutrauen. Vielleicht sollte man auch bei uns auf sie vertrauen, denn schlimmer kann es ja nicht mehr werden.

Klaus-Jürgen Gadamer: WAS ERWARTE ICH VON HERRN SCHÄUBLE? Bei ihm besteht die Chance, dass die Medien wieder ihre Oppositions- und Kontrollaufgabe übernehmen. Das ist ein schwacher Lichtblick, das weiß ich. Aber manchmal bahnt sich etwas Neues an, wenn die Akteure gewechselt werden. Es gibt einfach keine andere Alternative.

Die Medien beherrschen die Meinungsbildung. Und sie beherrschen sie.

Einig sind sich die Leser, dass ohne „mediale Begleitung“ Merkels „Alternativlosigkeit“ gar nicht möglich gewesen wäre.

Martin Lederer: Im Grunde haben sie es geschafft, dass jeder mit “abweichender Meinung” sich nicht mehr traut das öffentlich zu sagen. D.h. man weiß gar nicht, wie die Bevölkerung zu den verschiedenen Themen steht. Und bei Umfragen muss man auch öffentlich antworten. Also sind deren Aussagekraft auch begrenzt.

Bert: Kennen Sie die Theorie der Schweigespirale von Elisabeth Noelle-Neumann? Gehört zu den Grundlagen der Medienwirkungsforschung. Wer solche Theorien kennt, versteht besser, wie mediale Meinungsbildung funktioniert.

Stefan K.: Ich stimme dem Text weitgehend zu, aber etwas Wesentliches fehlt. So argumentiert das moralische Meinungskartell meist mit “humanitären” Gründen. Gemeint sind dabei “gute” und weltweit gesehen sehr hohe Standards der persönlichen Lebensumstände. Ausgedrückt durch persönliche Rechte und Freiheiten, finanzielle und wirtschaftliche Unabhängigkeit und Möglichkeiten, und ein paar mehr Dinge. Also “Frieden und Glück” für alle Menschen als alternativloses und zeitloses Nachtgebet. Dagegen kann man auch schlecht argumentieren. Der Punkt ist nur, dass diese Lebensumstände hier kleinteilig und selektiv von Merkel und ihren Politikern zu Lasten von Dritten vergeben werden. Da ist dann der “Atomausstieg” humanitär alternativlos, genauso wie die Migrantenintegration. Der Punkt ist aber, dass diese Dritten auch “humans” sind und ihre Interessen auch “humanitär”. So ist beispielsweise ein funktionierender Staat und eine nicht-gespaltene Gesellschaft eine Voraussetzung für eine politische Verteilung von “humanitären” Geschenken. “Humanitär” ist letztlich alles, was dem Menschen Halt und Sinn gibt, für den IS-Anhänger ist es eben seine Ideologie. Das argumentative Grundproblem ist also, das die Meinungselite “Humanität” nur mit ihrem Menschenbild, Weltbild und Interessen gleichsetzt. Es geht nicht darum jemandem in diesem Sinn “Humanität” zu verweigern, sondern um den Interessensausgleich aller Menschen. Lohnende Aufgabe eines kritischen Journalisten wäre also die Aufdeckung der Interessen hinter dem zur Schau gestellten “alternativlosen Humanismus” und sie damit wieder in den Bereich der Demokratie und Politik zu holen.

Michael Stange: Das schlimmste ist, dass die meisten GEZ-Medien und viele Ihrer schreibenden Kollegen so tun, als wäre Frau Merkel diejenige, die mit Weitsicht und “Alternativlosigkeit” an der Lösung der vielen akuten Probleme arbeitet. In Wahrheit hat diese Bundeskanzlerin uns die meisten dieser Probleme beschert – und ist inzwischen vielleicht sogar selbst das größte Problem. Ich spüre, wie ich seit geraumer Zeit innerlich auswandere und mache mir ein einziges Merkel-Zitat zu eigen: “Das ist nicht mehr mein Land!

Dass die Berichterstattung der Medien z.B. zur Flüchtlingskrise nicht zu Unrecht als einseitig und tendenziös wahrgenommen wurden, hat jüngst auch ein in der FAZ veröffentlichte Studienergebnis gezeigt.

Die Einschränkung des Meinungspluralismus durch derart Berichterstattung wird als gravierendstes Hindernis für die demokratische Willensbildung angesehen. Und während sich die Leser noch Sorgen machten, ob die Medien ihre Bevormundung durch betreutes Denken weiterverfolgen, verschwand Gadamers auch auf Facebook veröffentlichter Artikel ganz einfach. Über Nacht. [?]

Gadamer die 2.

„Zuerst schränkt man die Meinungsvielfalt in den Medien ein, dann die Meinungsfreiheit“, schrieb Klaus-Jürgen Gadamer am 6. August 2016. Er hätte dahinter setzen können: QED.

Merkel-Kritik auf Facebook gelöscht
Frau Merkel, treten Sie zurück, die zweite
neutral observer: Bravo, Herr Gadamer, weiter so! Da ich mich weigere, bei Facebook Mitglied zu sein, habe ich von der Löschaktion Ihres Beitrags nichts mitbekommen; den Teil I hatte ich hier gelesen und konnte darin nichts finden, was sich auch nur ansatzweise als “Hetze” einordnen ließe.

Ich finde es erschreckend, wenn nun zunehmend Beiträge gelöscht werden, weil sie konträr zur vorherrschenden Politiklinie stehen. Der Ungeist eines McCarthy geht wieder um! Eine Stiftung mit zweifelhafter Legitimation unter Leitung einer ehemaligen Stasimitarbeiterin als Zensur”behörde” – wo bleibt #Aufschrei?

Frau Merkel denkt meiner Meinung nach nicht vom Ende her, sondern sie denkt das Ende her. Ende gut, alles gut? Am Ende ist alles gut – und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende? Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende? Auch diese bleierne Zeit wird einmal ein Ende haben! Es tut einfach noch nicht genug weh…

M. Weiß: Eine extrem treffende Beschreibung unserer gegenwärtigen Situation.
Der merkelsche Hofstaat und ihre Hofpresse haben mit ihrer Realitätsverweigerung letztlich die DDR 2.0 etabliert. Aber ich bin mir sicher, genauso wie DDR 1.0 wird DDR 2.0 bald zusammenbrechen und bei Hofe aufgeräumt. Dazu gibt es inzwischen viele Vorzeichen, die ihre Verwandtschaft mit der Vorwendezeit nicht leugnen können! Und das stimmt mich optimistisch, das Maas (Mielke 2.0), Scheswig (M. Honecker 2.0) und Merkel (E. Honecker 2.0) bald der Vergangenheit angehören.

Jan Hoffmann:Na, da habe ich ja noch etwas zu erwarten, nachdem ich Frau Merkel als CDU-Mitglied geschrieben habe, dass ich mit ihr als Vorsitzenden die Partei nicht wählen kann und einiges mehr. Das habe ich auch bei facebook eingestellt. Oh, oh, oh . . .

Feingeist: Sehr verehrter Herr Gadamer, wie auch ich lange Zeit unterliegen Sie mit ihrer Aufforderung einem Irrtum. Ein Rücktritt setzt – so er nicht nur auf Druck von außen erfolgt – doch zunächst einmal die vorangegange eigene Reflexion begangener Fehler und Versäumnisse voraus. Erst im Anschluss kann dieser Schritt von der betroffenen Person begangen werden. Aber auch dann muss zumindest noch ein letzten Rest an Moral und Verantwortungsgefühl bei diesem Menschen vorliegen, um sich zu diesem Schritt zu entschließen …

Wie man der ohnehin schon bis zum letzten Tropfen ausgepressten Volkszitrone jetzt dazu auch noch den letzten Tropfen Lebenssaft aussaugen kann, soll durch externe Berater ermittelt werden. Millionen Euronen deutscher Steuergelder werden nun eigens dafür bereitgestellt, müssen nur wieder nur ein paar vorgesehene Infrastrukturmaßnahmen zurückgestellt werden. Und damit endlich dieser frei geäußerte Unmut der eigenen Untertanen in der Netzwelt verstummen kann, erhält der maaslose Wahrheitsminister und seine Stasi-Victoria zukünftig flankierend Unterstützung durch ein neue Trojaner-Behörde.

Patricia Hirsch: Lieber Herr Gadamer, ich teile Ihr Gefühl des peinlich Berührtseins ob der auch noch so schlecht gemachten Zensur. Allein: Verwandte und Freunde in Griechenland weigern sich zu glauben, dass das hier passiert! Ich sehe es wie Sie, ein Rücktritt Frau Merkels würde nicht automatisch alles zum Besseren wenden, doch es wäre zumindest ein Symbol.

Hartmut Wegner: Ich danke Ihnen für diesen Artikel. Ich danke allen Menschen für Ihren Mut, für die Meinungsfreiheit aufzustehen. Auch wenn sie nicht meiner Meinung sind. Meine Familie ist in den 60er Jahren nach Deutschland gekommen. Unendlich schöne Zeiten, eine freie, unbeschwerte Jugend, für die meine Eltern viel getan haben, und für die auch Deutschland so viel beigetragen hat.

Leider muss ich sagen, ich kann nicht mehr. Ich habe in den letzten Jahren Dinge erlebt, die ich nicht mehr in Worte fassen kann und möchte. Das können Sie viel besser. Vor allem bin ich schockiert und traurig, fassungslos und – leider – mutlos geworden.

2017 werde ich Deutschland verlassen. Integration, jahrelanger Fleiß, mehrere Studiengänge, Promotion und ein eigenes kleines, gut laufendes international ausgerichtetes Unternehmen machen mir dies möglich. Ich bringe es einfach nicht mehr fertig, die immensen Steuern ohne geballte Faust zu zahlen, während ich mich bei jedem Schritt um die Sicherheit und auch das soziale Wohlergehen meiner Familie sorgen muss. Bald leben wir in einem Land, welches Flüchtlinge rigoros zurückschleppt und wo wir an den Grenzen 10 mal durchleuchtet werden. Das Gefühl wenn man zu mir mit breitem Lächeln sagt “welcome to our beautiful country” wenn ich dort meinen Pass vorzeige, macht mich dennoch glücklich.

Atheist46: Heiko als Justizminister ist der Bock als Gärtner und er mit der unsäglichen Stasistiftung erinnern mich fatal an den Eber Napoleon und seine im Geheimen herangezogene Hundemeute aus Orwells “Animal Farm”. Das einzig Positive an dieser Reminiszenz ist, dass Napoleons Meute schließlich seinen Kontrahenten Schneeball zum Teufel jagt. Ich habe die stille Hoffnung, dass Schneeball in der deutschen Wirklichkeit kein Eber sein wird, sondern – naja, Sie können ja selber denken …

Ralf Pöhling: Sehr guter Artikel, Herr Gadamer. Zitat:”Meine Aufforderung zum Rücktritt, auch kritische Meinungen zum Islam auf Facebook: Weg damit!!! DELETE! Ich war fassungslos. Und dann das ungute Gefühl: Auf welchen Listen stehe ich jetzt?”

Sehen Sie es als Ritterschlag. Sie haben offenbar die Wahrheit gesagt. Und je mehr Leute die Wahrheit sagen und auf den “Listen” landen, desto mehr Personal wird es brauchen, um mit diesen Listen irgendetwas im Sinne des Systems anzufangen … Es müssen zeitgleich so viele Leute Stunk gegen die aktuelle Politik machen, dass die Zensurbehörden mit der Bearbeitung der Daten von “Systemkritikern” gar nicht mehr nachkommen. Im Vergleich zur DDR haben wir einen enormen Vorteil: Wir sind weder innerhalb einer Mauer eingesperrt, noch wird die Stasi 2.0 das weltweite Netz irgendwie unter ihre Kontrolle bringen können. Auf Facebook kann man getrost verzichten. Ich war da noch nie Mitglied und bin trotzdem nicht in Einsamkeit verdorrt. Zeigen wir den Despoten, dass Demokratie und freie Meinungsäußerung sich nicht von ein paar piefigen, weltfremden Weltverbesserern mit Allmachtsphantasien in die Schranken weisen lassen.

Pixel: Sie schreiben: “Die Medien müssen ihre Kontroll-Aufgabe wieder wahrnehmen, Opposition und nicht Teil des Kartells sein.”

Ein Kartell wurde noch nie abgeschafft, weil Mitglieder plötzlich beschlossen, nicht mehr Kartell zu sein. Ein Kartell bildet und erhält sich, weil die Mitglieder davon profitieren. Profiteure sind insbesondere Journalisten, die zur politikvernetzten “Ökobourgeoisie” gehören, mehr noch als Lehrer oder Angestellte. Zudem müssen in Zeiten von krisenbedingten Stellenstreichungen immer noch vergleichsweise gut verdienende Medienarbeiter jederzeit nach Alternativen suchen, sonst sind sie plötzlich weder Öko noch Bourgeoisie und ihre anti-autoritär gegenderten Kinder mit kreativen Trendnamen müssten mit Problemschulen vorlieb nehmen, um die man dank privilegierter Wohnortwahl, einen elitären Bogen machen kann. Angesichts ungeklärter Zukunftsaussichten wird sich kein Journalist den Wechsel in die Parteipolitik (Pressesprecher, Büroleiter, PR-Berater, Online-Manager …), in politiknahe Stiftungen, den öffentlich-rechtlichen Medien-Komplex oder zu parteigeführten Publikationen mit fundamental-oppositioneller Schreibe verbauen. Jeder Artikel der Vergangenheit fließt in die Vita und zukünftige Bewerbungen ein. Keiner schreibt hier, was er wirklich denkt, sondern textet strategisch.

Zudem steht früher oder später eine Presse-GEZ im Raum, die nach Merkels Wiederwahl 2017 die deutsche Qualitätspresse, die in wenigen Jahren ihr Geschäftsmodell restlos verzocken wird, “alternativlos” retten muss. Da rüttelt man als redaktionell abhängiger Journalist nicht an den strategischen Leitplanken der EU-EURO-Refugee-Konsens-Republik, egal was die abgehängte Bevölkerung denkt. Daran würde auch ein Kanzler Schäuble nichts ändern.

Andreas B.: … Dass aber selbst Artikel und Meinungsäußerungen von dem eigenen Facebook Auftritt gelöscht werden, ist schon eine heftige Entwicklung welche ganz böse an der Freiheitlichen Demokratischen Grundordnung sägt. Für mich besteht die schon seid mindestens einem Jahr nicht mehr …

Friedrich: Ich musste 26 Jahre in einem geistigen Gefängnis leben. Nichts ist schlimmer für einen halbwegs gebildeten Menschen. Meinen derzeitigen Bildungsstand habe ich mir in 53 Jahren erarbeitet. Dazu gehören 10 Klassen Polytechnische Oberschule, 2 Jahre Lehrausbildung zum Fahrzeugschlosser, Fachabitur, 4 Jahre Studium mit Diplom und nach der sogenannten Wende eine weitere Ausbildung. Mein Studierzimmer umfasst derzeit eine Bibliothek von ca. 700 Büchern aller Thematika.

Ich werde niemals mehr jemanden gestatten, mich geistig zu unterdrücken. Ich schließe mich dieser Forderung an: Gehen sie. Und nehmen sie ihre ganzen installierten Hofschranzen gleich mit. Ihr beleidigt meine Intelligenz.

Vinceremos!: Ein wunderbarer Artikel über die, ich kann es leider nicht besser ausdrücken, hanebüchenden Zustände in Deutschland. Nach nur 70 Jahren haben wir wieder einen Zustand erreicht, in dem Meinungen verfolgt werden. Bis hin zur existentiellen Vernichtung Andersdenkender. Unterstützt von willfährigen Medien und einer (wieder einmal), milde ausgerückt, rückgratschwachen Justiz. Mit einem gesinnungspolitisch agierendem Justizminister, welch Hohn! Und wieder einmal mit dem moralisch erhöhendem Anspruch, europäische Politik bestimmen zu wollen. Ich kann es nicht mehr hören, aber mir leider gut ausmalen, wo es enden wird …

Crazy Horse: Zensur, Gesetzesbruch, Selbsherrlichkeit. Unfassbar. Was darf sich diese Person noch alles erlauben? Der Meinungsfreiheit eine Gasse! Merkel go Home … Bin gespannt auf MeckPom …

Sabine Ehrke: Keiner von denen wird freiwillig gehen … nicht ein einziger! Bitte, ich verliere allmählich jede Contenance. Wofür habe ich diese ganze Kommunisten-Sch…. in der Ostzone eigentlich bekämpft in meinen jugendlichen Jahren? Hinter einer Mauer eingesperrt, Studium verboten, Arbeitsplatz verloren, als subversive Person gelistet, Berlin Verbot, Ausreiseanträge, im Kofferraum des Trabis gereist, um meinen damaligen Freund sehen zu können, damit die Stasi-Häscher in der Nachbarschaft es nicht mitbekamen! Stasi-Verhöre. Warum? Wofür das alles? Dafür? Dafür, dass sich alles wiederholt? Nein, noch schlimmer ist? Was ist los mit den Deutschen? Geweint habe ich vor Freude im Zug, als ich mir, in die winterlich, nächtliche Dunkelheit hinaus starrend, die Nase an der Scheibe platt gedrückt und die ersten riesen Rücklichter der ‘Westautos’ erspäht habe und wusste, ich bin über die verdammte Deutsch-Deutsche Grenze. Vorbei an Mauer, Selbstschussanlage, Mine und Zaun. Frei! Frei!!! Und nun? Ich muss mich als degenerierte Inzucht von Schäuble beschimpfen lassen! Ich bin Pack, Hetzer, braune Brut. Die Medien werden gar nichts ändern, sie sind durchsetzt, verseucht, tot. Wieder greift unter dieser rot-grünen, ja und ich sage es erneut, Linksfaschisten-Diktatur die Stasi nach meiner Freiheit. Nach jedweder Freiheit. Und alle ducken sich weg, aus Angst. Man, ich war 17…18…19 und hatte auch Angst, doch ich habe mich nicht weggeduckt! Und wenn Sie und ich, sehr geehrter Herr Gadamer, eines schönen Tages hier nichts mehr schreiben, ist Maas-loses Privat-Stasi noch einen Schritt weiter gegangen und wir sind physisch ‘gesperrt’! Dann ist es bei weitem zu spät …

Anna Märsch: Danke für diesen Beitrag. Bin letzte Woche und heute wieder auch Opfer der Zensur auf Facebook geworden. Allerdings scheint sich die Löschwut nicht auf kritische Stimmen zu Merkels Einwanderungspolitik zu beschränken. Die Beiträge, die bei mir sang und klanglos verschwanden beschäftigten sich kritisch mit jeweils der Situation in Syrien/Aleppo und der Ostukraine.

Was bleibt ist die Fassungslosigkeit und auch die Angst, wie Herr Gadamer ganz
richtig schrieb. Bin ich jetzt auf irgendwelchen Listen? Wird mein Account überwacht? Bald gesperrt?

Und wohin weist diese Entwicklung? Steht irgendwann Maas´Meinungspolizei vor
meiner Tür und möchte auch mit mir ´Tee trinken` oder nehmen sie mich dann
gleich mit? Ich bin entsetzt über die Entwicklungen in unserem Land.

Marcel Börger: Herr Gadamer, ich gratuliere Ihnen! Das delete ihres Beitrages gemäß den neuen Maas/Stasikahane Richtlinien ist moralisch und demokratisch wertvoller als jeder sonstige Preis für Journalisten.… D.h. Sie sind echte Avantgarde!

Und die Zusammenfassung von Dieter Zorn:

Merkel kann ihr Spiel nur spielen, weil sie auf der “Höhe der Zeit” ist und die ist links-grün. Es sind die Nachwehen der Achtundsechziger, die uns jetzt voll vor die Brust knallen. Links-grüne Lehrer haben links-grüne Schüler hervorgebracht, die heute mit 30-45 Jahren an den Hebeln der Macht sitzen. Sie pflegen einen unechten Moralismus mit globalem Anspruch, der den einzelnen nichts kostet und die Gesellschaft zahlen lässt. Da alle links-grün sind, braucht es auch keine Sozialdemokratische Partei mehr, sie hat sich erübrigt. Das Verhältniswahlrecht mit seinen Koalitionsbildungen sorgt dann dafür, dass selbst wenn einzelne Parteien stark verlieren, sie dennoch gemeinsam eine Politik fortsetzen können, die so keiner gewählt hat. Es bilden sich Blockparteien, CDSPGRÜ, die, wie zuletzt in Österreich, schon vor der Wahl verkünden können: Ihr könnt uns gar nichts! Damit ist das wesentliche Kriterium einer Demokratie ausgehebelt, nämlich den Herrscher abwählen zu können. Und wir bewegen uns auf eine Oligarchie zu, wie Aristoteles schon wusste, oder eine Elitokratie. Verbunden damit ist die Selbstbeschränkung der Medien auf die kritiklose Wiedergabe der herrschenden Linie. Damit ist dann das zweite Kriterium einer Demokratie verletzt, das der freien Meinungsbildung- und Äußerung. So kommen (fast) alle späteren Autokraten und Diktatoren an die Macht, von Hitler bis Erdogan. Die Wahl ist nur quasi-demokratisch, weil das Wahlrecht nichts bedeutet, wenn die beiden genannten Kriterien verletzt werden. Auf diesem Weg befinden wir uns auch deshalb, weil eine Kanzlerin Moral und Recht verwechselt: Die Moral des Staates ist das Recht. Ein Staat kann nicht moralisch handeln, das können nur Individuen, ein Staat kann nur das Recht achten. Versucht ein Herrscher moralisch zu handeln, also seine individuelle Moral über das Recht zu stellen, verkehrt er die Grundlagen demokratischer Staaten in ihr Gegenteil und führt Chaos herbei, weil er sich in den unterschiedlichen Moralvorstellungen seiner Bürger verstrickt. Genau da befinden wir Deutschen uns jetzt. (Hervorhebung TE).