Tichys Einblick
Larouettes Kochvergnügen

Fasan

Auch an diesem Adventswochenende präsentiert Ralph Larouette eines seiner Lieblingsrezepte in der Vorweihnachtszeit. Diesmal den Fasan – den großen, bunten und lauten Hühnervogel.

Foto: Bettina Hagen
Was für ein Vogel? Ein Hühnervogel! Groß, bunt, laut: Er ähnelt schon den Jägern, die ihn jagen … Er lebt meist mit mehreren Hühnern zusammen und fühlt sich in der ganzen Welt zu Hause, also mindestens der halben, und vorzugsweise da, wo er ein weites Feld hat, eine offene Landschaft. Er braucht den Weitblick, den Überblick. Gebüsch und kleine Gräben reichen ihm zum Wegducken. Bei einer Fahrt auf den kleinen, langen Straßen der Halbinsel Dithmarschen in der Nordsee: Da kann man sie kaum zählen, die farbenprächtigen Angeber! Besonders in der Balzzeit. Natüüürlich! Da denkt sich mancher Jäger solidarisch mit den Fasanenherren und verzichtet aufs Schießen. So sind wir!

Zurück in die Küche. Wir wissen jetzt also, warum Fasanen so mager sind … Und das muss man beim Kochen berücksichtigen. Also beim Braten einer Fasanenbrust nicht am Butterschmalz sparen, das schöne magere Fleisch kann dann leicht zäh werden! Ich nehme gerne Fasanenbrüste, da die Arbeit mit einem ganzen Vogel recht mühsam ist, er hat so viele kleine Knochen. Also anbraten, mittlere Hitze, und dann in den Topf zwischen das köchelnde Sauerkraut legen, für nochmal 30 Minuten. So bleibt das Fleisch schön saftig.

Das Sauerkraut haben wir zuvor mit geschmorten Zwiebeln, Apfelwürfeln, grünen Lorbeerblättern, Wacholderbeeren, Pfefferkörnern und zwei Nelken gegart. Ist gut vorzubereiten und schmeckt so gut, wie es aussieht. Und damit’s noch besser aussieht und auch schmeckt: zum Schluss ein paar frische Weintrauben dazulegen und als Krönung ein großer Klacks eingemachte Preiselbeeren.

Und dazu passt nichts besser als die gute Salzkartoffel.


Ralph Larouette, langjähriger Texter in Werbeagenturen, ver­tauschte den Stift mit dem Kochlöffel und grün­dete das legendäre Res­taurant „3 Tageszeiten“ in Hamburg. Sein Credo: „Gerade in der Krise ist das Essen das Beste für Leib, Geist und Seele.“

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