Die Ampelregierung hat ihr zentrales Anliegen durch den Bundestag gebracht: das „Topflappenschutzgesetz“. „Jedes Jahr verbrennen sich hunderte Menschen am Herd die Finger und überlasten damit unser Gesundheitssystem“, stellt Gesundheitsminister Karl Lauterbach nüchtern fest. „Darum haben wir jetzt die gesetzliche Pflicht eingeführt, in Küchen eine Finger- und Handbedeckung zu tragen.“ Der grüne Gesundheitsexperte Janosch Dahmen springt ihm bei: „Gerne hätten wir auf dieses Gesetz verzichtet. Aber da die Leute sich freiwillig einfach nicht vernünftig verhalten, konnten wir gar nicht anders. Wie bei der Anschnallpflicht, bei dem Motorradhelm, wie bei Corona und dem Klimaschutz: Es geht bei dieser uneinsichtigen Bevölkerung leider nur mit staatlichen Gesetzen und Strafen.“
Die knifflige Frage, ob Topflappen bereits von Kindern unter 5 Jahren getragen werden können, hat die Bundesregierung der Stiko, dem Ethikrat und der deutschen Hebammengewerkschaft zur Klärung übergeben.
Spannend wird es sein, wie die Umsetzung des neuen Gesetzes gewährleistet werden kann. Microsoft bietet für eine Summe des Stillschweigens eine wegweisende „Topflappenschutzgesetz-Durchsetzungssoftware“ an, mit der über das Smart-Phone automatisch alle Verstöße an das Ordnungsamt gemeldet werden. „Deutschland wird immer besser in der Digitalisierung“, freut sich Bill Gates in der Tagesschau mit einem 9-minütigen Digitalisierungs-Redebeitrag am Tag der Deutschen Einheit.
Nancy Faeser schlägt vor, die Bundeswehr miteinzubeziehen: „Gerade die Spähpanzer vom Typ Luchs können gut für Aufklärungsarbeiten eingesetzt werden.“ Doch sie stellt klar: „Das A und O wird die Mithilfe aller Bürger sein. Achten sie darauf, ob die Mitbewohner in ihrem Haushalt sich an die Topflappen-Regeln halten. Es geht hier um den Schutz und die Gesundheit ihrer Nächsten. Wir werden pro 1.000 Einwohner eine Topflappenschutzmeldestelle einrichten, damit alle Beobachtungen unbürokratisch und bürgernah bearbeitet werden können; das muss uns die Sicherheit im Staat wert sein.“
Die CDU/CSU, die noch im Bundestag gegen das Gesetz gestimmt hatte, hat im Bundesrat Vernunft angenommen und das Gesetz durchgewunken. Widerstand kam ausgerechnet von der AfD, an der sich schon viele die Finger verbrannt haben. Karl Lauterbach war erbost über diese Wissenschaftsfeindlichkeit. „Das ist mal wieder eine staatsgefährdende Delegitimierung des Gesundheitsschutzes von Seiten der Schwefelbuben!“ Der Gesundheitsminister hat alle Gegner des Gesetzes eingeladen, mit ihm zusammen eine Intensivstation zu besuchen, auf der Verbrennungsopfer behandelt werden.
Eine unbedeutende Minderheit auf Telegram, die mindestens den Reichsbürgern, Wladimir Putin oder Idi Amin nahesteht, droht mit Demonstrationen gegen das neue Gesetz. Doch Bundeskanzler Olaf Scholz gibt sich stark: „Friedlich seine Meinung zu äußern, das ist eines der wichtigsten Rechte unserer Demokratie. Wenn aber Kundgebungen von Extremisten, Querdenkern, Topflappenschutzgesetzgegnern und Verfassungsfeinden gekapert werden, nehmen wir das nicht hin. Denn unsere Demokratie ist wehrhaft.“