Tichys Einblick
Ist was los am Lerchenberg?

ZDF: Lanz und Theveßen mit neuen Tönen

Ändert der eingewanderte Antisemitismus und der von Einwanderern die Blickwinkel in den öffentlich-rechtlichen Medien?

Screenprint: ZDF/Markus Lanz

Markus Lanz, das flotte Fallbeil der korrekten Meinung fragt Elmar Theveßen zum Thema Integration ganz unkorrekt, „waren wir da nicht hoffungslos naiv?“, „sind wir nicht blauäugig“ mit konstruktiven Dialogansätzen? Glauben wir, dass jene, die mit solchen antisemitischen Ansichten ins Land kommen, diese an der Grenze abgeben? Es ist nicht lange her, da ging Lanz mit jedem scharf ins Gericht, der sich so einzulassen wagte.

Theveßen sagt doch tatsächlich, dass überall der Hisbollah-TV-Kanal zu empfangen ist, wo „Verschwörung und das Schlimmste verbreitet wird, was über Juden zu sagen ist in der Welt, da werden Kinder mit dem Kinderprogramm schon in einen Judenhass hineinerzogen …“. Aber er sagt nichts dazu, dass niemand etwas dagegen unternimmt und er solche Aussagen im ZDF bisher nicht tat.

Theveßen weiß zu berichten, 10.300 Salafisten hierzulande sei zu niedrig gegriffen, weil deren Familien, Frauen und auch Kinder mit dazu gehören als bedrohliche Szene, weil auch sie radikalisiert sind. Lanz: Und was ist mit den Gefährdern? Theveßen: unübersichtlich, weil einzelne und Kleinstgruppen schlecht erkennbar. Lanz: Und trotzdem hat man das Gefühl, da entgleitet uns etwas. Da besteigt einer mit Fußfessel das Flugzeug und verreist in die Türkei und nach Griechenland. Theveßen: Die Schnittmenge potentielle Terroristen und Kriminelle muss polizeilich zusammen behandelt werden. Aber die EU-Polizeien tun und/oder können es nicht.

Lanz erinnert an den Anschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz vor einem Jahr, dass er in der Öffentlichkeit irgendwie nicht staffindet, ist für ihn nun ein Skandal.

Christine Westermann aus dem Hause WDR ertappt sich dabei und will es, wie sie sagt, eigentlich nicht zugeben, dass ihr im Zug nach Hamburg „ein schräger Gedanke kommt“, wenn ein Mann mit Rucksack einsteigt, der „kein europäisches Gesicht hat“. Lanz versteht das und vermisst von Politikern „endlich Substanzielles“ statt immer nur „Lippenbekenntnisse“.

Notiz: Das Publikum applaudiert an allen kritischen Stellen.

Sicher braucht es noch mehrere Blicke zu Lanz und auf Theveßen, um zu sehen, ob das die eine Schwalbe war, die noch keinen Sommer macht, oder eine, die vorausflog.