Tichys Einblick
"infantil" und "sehr autoritär"

Wolfgang Kubicki: Jens Spahn gefalle sich „in der Rolle des Bundeserziehungsberechtigten“

Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) übt scharfe Kritik an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, der dem Ende der Corona-Maßnahmen eine Absage erteilte. Spahn argumentiere "infantil", denke "sehr autoritär" und schade der Akzeptanz der Impfkampagne.

Wolfgang Kubicki

IMAGO / Political-Moments

Kubicki schreibt auf seiner Facebook-Seite:

„Jens Spahn hat heute morgen im Deutschlandfunk den Plänen von Heiko Maas nach einem baldigen Maßnahmen-Ende eine Absage erteilt und damit auch seine Unionsfreunde Alexander Dobrindt und Paul Ziemiak, die gestern Ähnliches wie Maas forderten, deutlich abgewatscht. Zu sehr gefällt sich Jens Spahn in der Rolle des Bundeserziehungsberechtigten, der die Rücknahme von Grundrechtseinschränkungen allen Ernstes als eine Art Belohnung für eine Impfung verkauft, immerhin müsse eine Impfung ja „einen Unterschied machen“. Das ist nicht nur infantil argumentiert, sondern auch sehr autoritär gedacht. Die Maßnahmen sind nicht dazu da, die Impfung schmackhaft zu machen.

Das beste Argument für die Impfung ist und bleibt, dass sie schlicht vernünftig ist. Es wäre Spahns Aufgabe, das zu vermitteln. Stattdessen bringt er sie mit Sanktionen in Verbindung und schadet so der Akzeptanz der Impfkampagne. Davon unabhängig bleibt es richtig, dass es schon sehr bald keinerlei Rechtfertigung mehr für irgendwelche Maßnahmen gibt. Wenn der Bundesgesundheitsminister das nicht begreift, sollten diejenigen, die sich gestern zu Wort gemeldet haben, überlegen wie sie Jens Spahn zur Räson bringen können. WK“

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