Tichys Einblick
TE-Investigativ Nachschlag

Wiener Museum hängt Bilder schief, um auf den Klimazug aufzuspringen

Nachdem das Wiener Leopold Museum noch im November selbst Schauplatz eines Angriffs auf Gemälde durch Klimaextremisten war, hat das Museum nun endlich gemerkt, woher der Wind weht.

Extremisten der "Letzten Generation" verunstalten ein Gustav-Klimt-Bild im Leopold Museum in Wien, 15.11.2022

IMAGO / aal.photo
Fast könnte man meinen, die Museumsdirektoren des deutschsprachigen Raumes eilen ihrem in die Bredouille geratenen Kollegen des Wiener Weltmuseums zu Hilfe und erteilen mit eigenen Klimaaktionen dem konspirativen Verhalten des Wiener Direktors die Absolution. Was vor einer Woche, als Tichys Einblick exklusiv die Ergebnisse seiner Investigativreportage über Museen und ihre Sympathien für die Klimaextremisten veröffentlichte, noch eine skandalöse Mauschelei eines Museumsdirektors hinter vorgehaltener Hand war, drängt nun fast im Tagesrhythmus an die Öffentlichkeit und normalisiert die Anbiederung von Kulturinstitutionen an das Klimanarrativ der Extremisten. Wozu noch aufregen, wenn ohnehin alle Museen so denken und neuerdings auch entsprechend handeln?

Aber Schritt für Schritt: Nachdem sich der Direktor der Hamburger Kunsthalle bereits beim NDR als Chefapologet der „Letzten Generation“ präsentierte und damit Vermutungen, der Angriff auf den „Wanderer im Nebelmeer“ sei von Museumsseite inhaltlich mitgetragen worden, nicht unbedingt im Keim erstickte, zeigte sich auch das Wiener Leopold Museum einsichtig und machte seinen Fauxpas vom Herbst wieder wett. Denn im November beschütteten Klimaextremisten dort bereits ein Bild von Gustav Klimt, eine Aktion, die damals vom Direktor des Leopold Museums als „kontraproduktiv“ bezeichnet wurde. Offensichtlich hat ihm seitdem aber jemand eindringlich zugeredet und ihn darauf hingewiesen, dass höchstens solche Kritik kontraproduktiv sei. Was auch immer vonstatten ging, das Leopold Museum hatte seine Lektion gelernt, denn während man in Hamburg für das „große Marketing“ noch auf die Laiendarsteller der „Letzten Generation“ angewiesen war, nahmen im Leopold Museum Profis die Sache selbst in die Hand.

„Das Bild hängt schief”

Insgesamt 15 Gemälde wurden dort nämlich leicht schief aufgehängt und zwar jeweils mit einer Abweichung von ebenso viel Grad, wie sich die Temperatur in den dargestellten Landschaften verändern könnte. Konjunktiv, wohlgemerkt. Oder noch genauer: Konjunktiv ohne genaue Zeitangabe, wann es denn soweit sein sollte. Das braucht es aber auch gar nicht, schließlich ist auch diese Ausstellung nur solange interessant, bis sie von der nächsten Sonderausstellung zu den aktuellen -ismen abgelöst wird. Welcher Hahn kräht schon nach den endlosen falschen Prognosen, die seit dem ersten Bericht des Club of Rome in Bezug auf die kommende Umwelt-Klima-Apokalypse im Jahresrhythmus aufgestellt und revidiert wurden?

Wie so häufig wird auch diese Aktion bei vielen vermeintlichen Kritikern achselzuckend zur Kenntnis genommen. Nichts, was man nicht schon längst vermutet hätte, ein bißchen lächerlich vielleicht, anbiedernd auf jeden Fall. Am ehesten empört man sich noch über die Tatsache, dass solche Aktionen, um den Bürger über seine „Klimaschuld” aufzuklären, zumindest teilweise steuergeldfinanziert sind. Aber selbst an Steuergeldverschwendung ist man schon längst gewöhnt und jene Mitbürger, die nicht so viel mit Kunst am Hut haben, würden womöglich streng libertär auch den Erhalt eines Symphonieorchesters als Verschwendung ansehen. Damit ist kein Blumentopf gewonnen und man reibt sich weiter im politischen Kampf gegen Windmühlen auf, ohne dabei an Andrew Breitbarts Mantra, dass die Kultur der Politik vorgelagert sei, zu denken.

Für Leser von Tichys Einblick ist dieser Schritt des Leopoldmuseums allerdings eine weitere Bestätigung der Beobachtungen unserer Investigativreportage. Erschreckender noch: Von der Verschwörung zur öffentlichen Akzeptanz liegen mittlerweile nur noch wenige Monate! Dieser Wandel erfolgt stets unter medialem Geleitschutz, was sich auch daran zeigt, dass kaum ein Medium über unsere Recherche berichtete und selbst vermeintlich kritische Journalisten sich zwar gerne „ein bißchen kritisch“ geben wollen, letztlich aber doch die zentralen Narrative von der bevorstehenden Klimaapokalypse mittragen.

Doch wer glaubt, man könne mit „ein bißchen kritisch“ das Ruder herumreißen, täuscht sich, denn die Hintermänner und -frauen der diversen klimaextremistischen Gruppen setzen – ähnlich wie Sekten – gezielt einen Menschentypus zu ihren Zwecken ein, der besessen ist von einem (Un-)Heilsversprechen und der keine Kompromisse anzunehmen bereit ist. Nach und nach werden schon bald alle Opportunisten, seien sie ein „bißchen kritische“ Journalisten oder klima-affine Museumsdirektoren, von den Wogen des aufkommenden gesellschaftlichen Sturms hinweggerissen werden. Und wir werden ihnen keine Träne nachweinen können, da wir viel zu beschäftigt sein werden, unsere eigene Haut zu retten.

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