Tichys Einblick
Keine Sendung mit Antisemitin

WDR beendet Zusammenarbeit mit Nemi El-Hassan endgültig

Nach einem von TE geleakten internen Brief im Fall Nemi El-Hassan stand der WDR schon unter Druck. Nun hat die Berliner Zeitung einen Gastbeitrag von El-Hassan veröffentlicht. Der WDR beendet daraufhin die Zusammenarbeit mit ihr. Es existiere kein Vertrauen mehr.

IMAGO Images

Die Journalistin und Ärztin Nemi El-Hassan sollte für den WDR ab November 2021 die Wissenschaftssendung „Quarks“ moderieren. Doch wurden gegen sie schwere Antisemitismus- und Islamismus-Vorwürfe erhoben: So machte zunächst die Bild-Zeitung publik, dass Nemi El-Hassan im Jahr 2014 auf dem antisemitischen Al-Quds-Marsch demonstrierte, der nichts anderes als eine verfassungsfeindliche, islamistische Demonstration ist. In einem Spiegel-Interview distanzierte sie sich zwar davon. Allerdings fiel El-Hassan durch zahlreiche weitere Aussagen und Tätigkeiten auf: von befremdlichen Aussagen, die den Dschihad relativieren (Dschihad bedeute „menschlich zu sein“), über die Befürwortung einer schwarzen Vollverschleierung („IS gib mir meinen Style zurück“) bis hin zu augenscheinlich antisemitischen Texten als junge Poetry-Slammerin.

Besonders bedenklich ist das frühere soziale Umfeld, aus dem Nemi El-Hassan stammt: So recherchierte TE, dass die Spuren von El-Hassans damaligem Umfeld wie der Poetry-Gruppe „i,Slam“ und der Organisation „JUMA“ bis ins islamistische Milieu führen. Bis heute hat sie dazu keine Transparenz geschaffen.

TE-EXKLUSIV
WDR will Zusammenarbeit mit judenfeindlicher "Kollegin" fortsetzen
Nachdem TE eine interne WDR-Mail veröffentlichte, aus der hervorging, dass hinter dem Rücken der GEZ-Zahler eine Zusammenarbeit mit El-Hassan geplant und Antisemitismus als „kultureller Konflikt“ abgetan wurde, stand der WDR noch stärker unter Druck. Dann setzte Nemi El-Hassan dem Antisemitismus-Skandal eigenhändig noch einen drauf, als die Berliner Zeitung am Dienstag einen Gastbeitrag von ihr veröffentlichte. In diesem Artikel offenbart die Journalistin, dass sie über keinerlei Einsicht bezüglich der gegen sie erhobenen Vorwürfe verfügt. Sie bezeichnet die schweren Antisemitismus-Vorwürfe als eine „rassistische Bild-Kampagne“ gegen sie. Journalisten, die den Vorwürfen nachgingen und ihren Antisemitismus beleuchteten, stellt sie als muslimfeindlich und als Rassisten dar.

Dem früheren Bild-Chef Julian Reichelt unterstellt sie ganz konkret Rassismus. El-Hassan behauptet, Reichelt hätte ihr die Fähigkeit des wissenschaftlichen Denkens abgesprochen, weil sie „Muslimin sei“. Die Journalistin El-Hassan belegt dies jedoch nirgendwo. Stattdessen behauptet sie: „So zumindest insinuierte das der jüngst abgesetzte Bild-Chef Julian Reichelt in einer biologistisch anmutenden Zuschreibung.“ Auch verbreitet El-Hassan das Gerücht, dass rechtsextreme Internet-Aktivisten diese Kampagne gegen sie initiiert hätten. In Wirklichkeit waren einigen Springer-Journalisten schon vorher Bilder bekannt, die El-Hassan auf antisemitischen Demonstrationen zeigten, und sie lagen ihnen schon längst vor. Die Verkündung ihrer Beförderung zur Moderatorin brachten die Bilder dann lediglich erst zum Vorschein.

Die zahlreichen antisemitischen Vorwürfe gegen ihre Person hat El-Hassan in ihrem Artikel in der Berliner Zeitung umgedreht zu einer Kampagne von Journalisten, die gezielt Menschen muslimischen Glaubens aus der Öffentlichkeit hinausdrängen wollten. Die Antisemitismus-Vorwürfe wären demnach nur instrumentalisiert und „gezielt im Kampf gegen Muslime“ eingesetzt. Dieser Gastbeitrag, mit dem man ihr unterstellen kann, dass sie jegliche Antisemitismus-Vorwürfe leugnet, wurde dem WDR dann wohl doch zu viel. Denn El-Hassan hat in diesem Artikel auch gegen den WDR geschossen. So würde der WDR der „verfälschenden Einordnung seitens der Bild-Zeitung“ ebenfalls folgen und hätte damit „künftigen Kampagnen Tür und Tor geöffnet“.

Noch am selben Tag teilte der WDR mit, dass er endgültig die Zusammenarbeit mit der Journalistin Nemi El-Hassan beendet. Als Begründung für die Entscheidung hieß es vom Rundfunksender: „Das Vertrauen für eine künftige Zusammenarbeit ist nicht mehr vorhanden.“

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