Tichys Einblick
Schmutzige Gewerkschaftspolitik bei Fraport

ver.di – Fraport-Betriebsratsvorsitzende: Kollegen weiter bespitzeln

Die Fraport-Betriebsratsvorsitzende Claudia Amier will weiter politisch missliebige Kollegen bespitzeln, aushorchen und möglichst zur Kündigung treiben.

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Bespitzeln, aushorchen und möglichst zur Kündigung treiben – dazu bekennt sich ausdrücklich die ver.di-angehörende Betriebsratsvorsitzende Claudia Amier. Sie beruft sich ausdrücklich auf eine Handlungsanweisung einer Unterorganisation ihrer Gewerkschaft ver.di, die wegen ihres skandalösen Inhalts mittlereile sogar von der Gewerkschaftsspitze zurückgezogen wurde. In einem Schreiben an Gewerkschaftler formuliert Amier, sie „finde die ver.di Broschüre, die vom und für den ver.di Landesbezirk und den Bezirken Niedersachsen und Bremen herausgegeben wurde, sehr hilfreich und unterstützend“.

Diese Broschüre führt einige doch sehr seltsame „Gewerkschaftsmaßnahmen“ gegen missliebige Kollegen auf.

Hier einige der ver.di-Empfehlungen:

  • Gezielte Beobachtung
  • Den AfD-Feind „ins Gespräch ziehen“
  • Ihn in Gremien anschwärzen
  • Ein gemeinsam abgestimmtes Vorgehen absprechen
  • Den AfD-Feind im Unternehmen „isolieren“
  • Ihn im Unternehmen und in der Öffentlichkeit outen
  • Den Arbeitgeber unter Druck setzen, so dass der AfDler entlassen wird, denn: „viele Arbeitgeber wollen keine betrieblichen Konflikte“

Nachdem diese Broschüre der Öffentlichkeit zugespielt worden war, distanzierte sich der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske davon.

„Mitglieder wegen ihrer politischen Haltung auszuschnüffeln, entspricht dabei nicht dem Selbstverständnis von ver.di und kann und wird für die Organisation niemals handlungsleitend sein“, sagte der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske.

Gewerkschaftsauftrag verfehlt
ver.di: die Checkliste
Aber was für die Bundesorganisation gilt, gilt wohl nicht bei Fraport, dem größten Arbeitgeber in Hessen. Dort müssen also Mitarbeiter weiter fürchten, dass schwarze Listen angefertigt werden, und zunächst sichergestellt wird, dass die Opfer der ver.di- und Betriebsratsbespitzelung kein „standing“ im Unternehmen gewinnen, wie es dort heißt. Schon gar nicht sollen so von Vielen geschätzte Kollegen zu Konkurrenzorgansiationen abwandern, sie sollen vorher ausgesondert werden. In der Checkliste werden auch Maßnahmen aufgeführt, wie solche Kollegen identifiziert werden – etwa „Tragen einschlägiger Kleidung“ und „Provokation gegenüber Linken“.

Nun ist es selbst den Links-Aktivisten von ver.di peinlich, wenn sie dabei erwischt werden, wie sie gegen Kollegen vorgehen, die ihnen nicht passen – wobei es ausdrücklich nicht um eigentliche Gewerkschaftsanliegen geht, sondern um allgemeinpolitische Äußerungen. So soll alles vermieden werden, dass „ein betriebliches Vorgehen gegen Rechtspopulisten nach außen transportiert wird und so gegen BR, PR oder ver.di Aktive gewendet werden kann,“ fordert die Handlungsanweisung, die jetzt am Fraport weiter eingesetzt wird.

Bei Fraport scheint die Vertuschung nicht zu funktionieren. Mitarbeiter protestierten beim Betriebsrat gegen die ver.di-Funktionäre und dagegen, dass die Bespitzelung und Zersetzung von Kollegen gezielt fortgeführt wird – auch nach der Distanzierung des Bundesvorsitzenden.