Tichys Einblick
Statistisches Bundesamt

Reallöhne sinken immer schneller

Die Löhne steigen. Nominell. Doch die Kaufkraft sinkt. Das hat das Statistische Bundesamt mitgeteilt. Das Tempo ist beängstigend.

IMAGO / STPP

Um 4,0 Prozent sind die Reallöhne in Deutschland 2022 im Vergleich zu 2021 gesunken. Das hat das Statistische Bundesamt mitgeteilt. Das heißt: Obwohl die Löhne in dem Jahr gestiegen sind, können sich die Menschen immer weniger damit kaufen. Der wichtigste Grund dafür ist, dass im gleichen Zeitraum die Verbraucherpreise laut Amt um 6,9 Prozent gestiegen sind.

Seit Corona sinken in Deutschland die Reallöhne. Im ersten Jahr der Pandemie waren es 1,1 Prozent. Das lässt sich laut Statistischem Bundesamt auf die seinerzeit verstärkte Kurzarbeit zurückführen. Im zweiten Jahr der Pandemie gingen die Reallöhne dann noch einmal um 0,1 Prozent zurück. Die Steigerung auf 4,0 Prozent ist entsprechend drastisch. Nach den Angaben des Amtes ist es der stärkste Rückgang seit 2008 – seitdem die Zahlen in dieser Form erhoben werden.

Da die Inflation weiter anhält, ist auch für 2023 mit sinkenden Reallöhnen zu rechnen. Zwar gibt es hohe Tarifabschlüsse – vor allem im öffentlichen Dienst –, doch bestärken auch diese die Inflation. Dazu kommt eine Politik, die wie beim Beispiel Heizpumpen Nachfrage per Gesetz befiehlt. Obwohl weder heimische Produktion noch installierende Handwerker ausreichend vorhanden sind.

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