Tichys Einblick
Entscheidung im Juni

Scheitert die Rundfunk-Gebührenerhöhung an Sachsen-Anhalt?

Das Bundesland stellt sich bisher als einziges quer. Aber das könnte schon genügen, um die geplante Einnahmen-Steigerung der Öffentlich-Rechtlichen zu kippen

Staatsminister Rainer Robra (CDU,Sachsen Anhalt)

imago images / Christian Schroedter

Sachsen-Anhalts Staatskanzleichef Rainer Robra bekräftigte, dass Sachsen-Anhalt der geplanten Erhöhung der Rundfunkgebühr von 17,50 auf 18,36 Euro monatlich als einziges Bundesland bisher nicht zustimmt.

Der CDU-Politiker sagte der Süddeutschen Zeitung, die Enthaltung des Landes sei „eine Warnung“ an die Rundfunkanstalten, „verbindliche Zusagen“ für Etateinsparungen zu geben. Schon im März hatte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) auf der Ministerpräsidentenkonferenz als einziger Regierungschef dem Rundfunkstaatsvertrag zur Gebührenanhebung nicht zugestimmt.

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Bisher hatten die Intendanten der Sender nur gedroht, ohne die Erhöhung des Beitrags für die neue Gebührenperiode ab 2021 müssten das ZDF und die ARD-Anstalten ihr Angebot deutlich einschränken. Die Anhebung der Gebühr soll dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk in er nächsten Gebührenperiode insgesamt drei Milliarden Euro zusätzlich verschaffen.

Haseloff und Robra hatten in der Vergangenheit wiederholt den mangelnden Einsparwillen der Öffentlich-Rechtlichen und die große Zahl der TV-und Rundfunkkanäle kritisiert, außerdem die unterdurchschnittliche Repräsentanz Ostdeutschlands in Talkrunden und bundesweiten Nachrichten.

Die eigentliche Entscheidung über die Gebührenerhöhung liegt bei den Landtagen. Sie ist in Sachsen-Anhalt für Juni geplant. Zustimmen müsse alle 16 deutschen Landesparlamente. Schert ein einziges aus, bleibt es beim aktuellen Rundfunkbeitrag von 17,50 Euro.

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