Auch im benachbarten Sachsen-Anhalt gibt es eine Revolte gegen die Zwangsmaßnahme. Das Magdeburger Gesundheitsamt verweigert ein Beschäftigungsverbot für Ungeimpfte – auch hier führt man unter anderem die sichere Gewährleistung der Gesundheitsversorgung an. Amtsarzt Eike Hennig hat vor den Folgen einer Impfpflicht im Gesundheitswesen gewarnt: Er schätze die Zahl der ungeimpften Beschäftigten allein in der Landeshauptstadt auf 10 bis 15 Prozent. Das entspreche ungefähr 1.000 Personen. Fielen diese Mitarbeiter weg, würde die Gesundheitsversorgung erheblich leiden, erklärte Henning gegenüber dem MDR. Mit Blick auf die Kapazitäten des Gesundheitsamtes erklärte der Leiter ferner, man werde die in der sogenannten einrichtungsbezogenen Impfpflicht geforderten Anhörungen und Entscheidungen nicht durchführen. Zunehmend beginnt die Realität auch in der Politik anzukommen: Die Kollateralschäden bei einer Impfpflicht im Gesundheitswesen sind weit größer als ihr Nutzen. Auch, wenn beispielsweise Schleswig-Holstein schon erklärt hat, an dem Vorhaben festzuhalten: In der Bund-Länder-Runde Mitte des Monats könnte die Impfpflicht ernsthaft zur Disposition stehen.