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Aktuelle Umfrage

Österreich: Mehrheit für Abschaffung der Zwangsgebühren

Selbst die SPÖ-Anhänger, die den Staatsfunk ORF am ehesten positiv beurteilen, würden bei einer Volksabstimmung gegen die Zwangsgebühren votieren.

Nationalrat

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Medien wie die Kronenzeitung melden: „Öl ins Feuer um die Debatte der Abschaffung der GIS-Gebühren gießt eine neue OGM-Umfrage. Sie bestätigt: Die Mehrheit der Österreicher lehnt die Gebühren ab und würde eine Volkabstimmung darüber begrüßen.“

Die Schweizer Abstimmung, die für eine Beibehaltung der dortigen Rundfunkgebühren ausging, hat die aufgeheizte Stimmung in Österreich nicht entspannt. OGM erhob, dass 60 Prozent der Österreicher die Zwangsgebühren für nicht gerechtfertigt halten und nur 30 Prozent sie befürworten. 62 Prozent sagen, sie würden bei einer Volksabstimmung für die Abschaffung votieren. Die FPÖ-Kampagne gegen den ORF wirkt offensichtlich. OGM-Chef Wolfgang Bachmayer: „Im Laufe der letzten 20 Jahre wurden die Österreicher von den Parteienvertretern, zuletzt am meisten durch die FPÖ, mit dem Thema konfrontiert“.

Die Umfrage zeigt ein klar parteipolitisches Profil. SPÖ-Wähler trauen dem ORF eher (würden aber trotzdem mehrheitlich gegen die Gebühren abstimmen), Schwarze und Blaue haben eine hohe bis sehr hohe ORF-Skepsis. Bachmayer: „Es gibt zwei große Wählergruppen, die sich vom ORF stiefmütterlich behandelt fühlen, was die Objektivität betrifft“, und „Warum gab es ein Rundfunksvolksbegehren? Genau aus den gleichen Gründen.“ Der Kurier konstatiert: „1964 wurde der ORF aus der Umklammerung der Parteien gelöst. Heute halten ihn offenbar viele für zu links.“