Tichys Einblick
Cancel Culture gegen Streaming-Dienst

Netflix: „Woke“ Mitarbeiter sollen kündigen, Umerziehungsprogramme entfallen

Netflix will sich wieder dem Publikum nähern und sich von "woken" Umerziehungsprogrammen befreien. In den USA wächst der Widerstand gegen die Transsexuellen-Mode. In Deutschland will die Ampel ein Transsexuellen-Gesetz durchsetzen, das insbesondere Mädchen gefährdet.

Der Comedian Dave Chapelle erklärte im Netflix-Programm, dass „Geschlecht eine Tatsache“ sei – und zog den Zorn von Aktivisten und Netflix-Mitarbeitern auf sich.

IMAGO / Future Image

Der Streaming-Dienst Netflix hat ein neues „Kultur-Memo“ am Donnerstag veröffentlicht. Anlass ist die Kontroverse um den US-amerikanischen Comedian Dave Chappelle. In der Sendung „The Closer“, die Netflix anbietet, hatte der Komiker im Oktober 2021 Transidentität und Blackfacing verglichen. Die LGBT-Community sei „zu sensibel“ und „Geschlecht eine Tatsache“.

Transgender-Demonstranten betrachteten Chapelles Auftritt als „transphob“. Er mache sich über „Transpersonen“ lustig. Er habe Witze über die Geschlechtsteile von „Transfrauen“ gemacht. Netflix-Mitarbeiter legten aus Protest die Arbeit nieder. Pikant: Ein Transgender-Mitarbeiter von Netflix stach Interna an die Presse durch. Der Mitarbeiter hatte zudem den Protest mitangeführt. Offenbar bestand die Absicht, die Firma durch Demonstrationen und Streiks auf den „woken Kurs“ festzulegen, in dem die Tatsache unterschiedlicher Geschlechter verneint und statt biologischer Fakten „soziale Konstrukte“ geltend gemacht werden.

Netflix hat mit dem neuen Memo jedoch den Gegenkurs zur sexuellen Umerziehung seiner Zuschauer eingeschlagen und lässt sich offenbar nicht von der Hippen transgenderfreundlichen Belegschaft erpressen. Netflix biete eine „Vielfalt von Geschichten“, auch wenn einige davon möglicherweise den eigenen Werten nicht entsprächen. „Abhängig von Ihrer Rolle müssen Sie möglicherweise an Titeln arbeiten, die Sie als schädlich erachten. Wenn es Ihnen schwerfällt, unsere Inhaltsbreite zu unterstützen, ist Netflix möglicherweise nicht der beste Ort für Sie.“

Weiter heißt es: „Wir unterstützen den künstlerischen Ausdruck der Autoren, mit denen wir zusammenarbeiten.“ Das Unternehmen unterstreicht, dass man die Zuschauer darüber entscheiden lassen solle, was diese für angemessen halten, statt dass Netflix die Rolle des Zensors übernehme, der bestimmte Künstler und Stimmen unterdrücke.

Der angedachte Umsturz im Streaming-Dienst könnte für die Initiatoren des Protests und die Aktivisten in den Medien daher nach hinten losgehen. Offenbar fühlt sich Netflix stattdessen herausgefordert und steuert gegen die interne feindliche Übernahme an. Eine solche Kurswende hatte sich bereits angekündigt, als das Medienunternehmen einen Deal mit Meghan Markle Anfang Mai auflöste. Die angedachte Animationsserie „Pearl“ sollte ganz dem linken Zeitgeist entsprechen.

Netflix verliert derzeit Abonnenten.   Das könnte gefährlich werden für das Unternehmen, das ständiges Wachstum braucht um seine hohe Bewertung aufrecht zu erhalten. Eine der Ursachen könnte der bisherige Woke-Kurs sein. Elon Musk, der aufgrund seines Angebots, Twitter kaufen zu wollen, gerade wieder einmal Schlagzeilen macht, richtete dem US-Konzern allerdings via Kurznachrichtendienst seine Vermutung bezüglich Zuschauerschwund aus: Netflix hätte das Woke-Virus. „Unwatchable“ nennt er Netflix. Damit meint er die dort praktizierte zugespitzte Form der Political Correctness. Für ihn würde diese Einstellung Netflix „unschaubar“ machen, wie er auf Twitter seinen knapp 83 Millionen Followern schreibt.

Rückschlag für das Trans-Förder-Gesetz der Ampel?

Das Vorgehen hat Vorbildcharakter auch für Deutschland, das den Moden in den USA folgt. Die Ampel hat sogar einen „Transgender-Beauftragten“ ernannt, den grünen Bundestagsabgeordneten Sven Lehmann. Der hat Ende April geschrieben: „Welchem Geschlecht sich jemand zugehörig fühlt, das ist keine Entscheidung von Richtern, Medizinern und Psychologen.“ Der Ampel geht es um den Ersatz des biologischen Geschlechts von Männern und Frauen durch ein „soziales Geschlecht“, das sich jeder selbst aussuchen und bei Bedarf ändern könne. Biologische Unterschiede und Geschlechtsmerkmale hätten dagegen keine Bedeutung mehr. Lehmann fordert auch die Abschaffung des bisherigen Transsexuellengesetzes. Dieses verpflichtet Betroffene, im Vorfeld einer gewünschten Geschlechtsänderung bei Ausweisdokumenten, psychologische Tests zu durchlaufen. Laut Lehmann könne geschlechtliche Identität allerdings gar nicht von außen begutachtet werden. SPD, Grüne und FDP hatten sich in ihrem Koalitionsvertrag darauf geeinigt, das Transsexuellengesetz durch ein „Selbstbestimmungsgesetz“ zu ersetzen. Geplant ist, „Änderungen des Geschlechtseintrags im Personenstand grundsätzlich per Selbstauskunft“ möglich zu machen. Stattdessen soll die Entscheidung über Gesschlechtsumwandlung künftig bereits ab 14 Jahren möglich sein – ohne Zustimmung der Eltern oder Beratung. Finanziert werden soll die Umwandlung von den Krankenkassen. Das angeborene Geschlecht würde damit als Krankheitszustand definiert. https://www.tichyseinblick.de/podcast/te-wecker-am-19-april-2022/ Für die Betroffenen hätte dieses Gesetz schreckliche Folgen. Ausgelöst wird der Wunsch offenkundig durch die öffentliche Bewerbung der Trans-Mode, die insbesondere junge Mädchen immer mehr erfaßt und zu oft lebenszerstörenden Operationen veranlaßt.

Offensichtlich beginnt jetzt in den USA ein breiter Widerstand gegen die Transmode. Tatsächlich liegt der Bevölkerungsanteil von Transsexuellen bei 0,3 Prozent der Bevölkerung – äußerst wenig, gemessen an der derzeitigen öffentlichen Aufmerksamkeit, insbesondere von Ampel-Politikern. 

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