Tichys Einblick
Angelas Botschaft an Merkel?

Merkel in Harvard: „Wir dürfen Lügen nicht Wahrheiten nennen. Und Wahrheiten nicht Lügen.“

Zweifelsohne hätte Merkel auf einem Parteitag der Grünen den gleichen Beifall erhalten wie in Harvard, einem der Zentren der US-Linken, irreführend Liberals genannt - parteipolitisch Democrats.

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Was hat Angela Merkel in Harvard gesagt, wofür sie dort den Beifall des Publikums erntete und hierzulande das identische Medienecho?

„Der Klimawandel bedroht die natürlichen Lebensgrundlagen … Er und die daraus erwachsenden Krisen sind von Menschen verursacht. Also können und müssen wir alles Menschenmögliche tun, um die Menschheitsherausforderung wirklich in den Griff zu bekommen.”

„Protektionismus und Handelskriege gefährden den Wohlstand in der Welt.“

„Mehr denn je müssen wir heute multilateral, nicht unilateral handeln. Global statt national. Weltoffen statt isolierend. Zusammen, nicht in Alleingängen.“

„Wieder sind es Mauern, Mauern in den Köpfen: aus Ignoranz und Engstirnigkeit. Sie verlaufen zwischen Mitgliedern einer Familie ebenso wie zwischen gesellschaftlichen Gruppen, Hautfarben, Völkern und Religionen. Ich wünsche mir, dass wir diese Mauern einreißen.”

Und so weiter. Und Lügen dürfen nicht Wahrheiten genannt werden – das hätten wir uns von ihr gewünscht, einer Kanzlerin, die die verlogene Illusion zum Maßstab ihrer Politik gemacht. Ihr Scheitern als Kanzlerin ist ja darauf zurück zu führen, dass sie die Wahrheiten durchaus erkannt haben mag, aber sich für die Lüge entschieden hat: Die Energie-Lüge, die Asyl-Lüge, die Euro-Schwindelei.

Also: Im Westen nichts Neues – von Merkel. Es wie eine Abschiedstour: Merkel holt sich Beifall da, wo er noch zu kriegen ist – bei denen in den USA, die schon so vergangen sind wie sie selbst. Sie wirkt wie ein verspäteter Barack Obama. Der allerdings kassiert wenigstens für seine Abschiedsvorstellung. Wer wäre bereit, für Merkel Eintritt zu bezahlen?

Es wirkt wie der Oscar für das Lebenswerk eines Schauspielers.

Ein blasser Abgesang, zynisch dekoriert mit einer Trophäe, die man sich in die Vitrine stellen kann, damit die einen dann jeden Tag aufs neue daran erinnert, „Junge (oder Mädchen) du bist endgültig ausrangiert.“

Zweifelsohne hätte Merkel dafür auf einem Parteitag der Grünen den gleichen Beifall erhalten. Harvard ist eines der Zentren der US-Linken, irreführend Liberals genannt oder parteipolitisch Democrats.

Es ist wie eine letzte Show, ein Abschied im milden Licht des Abends.

Seien wir großzügig vor dem Einbruch der Dunkelheit.

Ach ja, das sagte Merkel in Harvard auch:

„Wir dürfen Lügen nicht Wahrheiten nennen. Und Wahrheiten nicht Lügen.“

Ist das ihr persönliches Versprechen auf grundlegende Besserung?