Tichys Einblick
Staatsschutz ermittelt

Linksextreme zerstören Großbaustelle in Leipzig

Die Attacke galt einem Projekt des Immobilien-Unternehmers Christoph Gröner. Er wurde schon öfter Ziel militanter Anschläge – auch wegen seiner öffentlichen Auftritte.

Symbolbild

In der Nacht vom 2. zum 3. Oktober verübten Linksextremisten den in diesem Jahr bisher schwersten Anschlag in Deutschland: Sie legten Feuer auf einer Großbaustelle in der Prager Straße, bei dem nach ersten Schätzungen ein zweistelliger Millionenschaden entstand. In der Prager Straße baut die CG-Gruppe gerade das ehemalige technische Rathaus der Stadt zu einem Gebäude mit 296 Wohnungen um. Das Feuer wurde an mehreren Stellen professionell gelegt; unter anderem zündeten die Täter auch zwei mobile Kräne an. Durch den Brand explodierten auf dem Gelände zahlreiche Gasflaschen. Ein benachbarter Wohnblock musste evakuiert werden.

Die Polizei geht von einem politischen Hintergrund aus, der Staatsschutz nahm die Ermittlungen auf.

CG steht für den Kölner Immobilienunternehmer Christoph Gröner,  Eigentümer der vor allem in Berlin und Leipzig tätigen Firmengruppe – und seit mehreren Jahren Hassfigur der linksextremen Szene. Gröner zog die Feindschaft von links nicht nur durch seine Bauprojekte auf sich, sondern auch durch seine öffentlichen Auftritte. Im Mai 2018 stritt er sich bei „Hart aber fair“ mit Juso-Chef Kevin Kühnert, und attackierte ihn für seine Enteignungspläne. Im Juli 2019 ersteigerte der Unternehmer das Gemälde des Leipziger Malers Neo Rauch „Der Anbräuner“, mit dem sich der Künstler gegen einen Publizisten zur Wehr setzte, der versucht hatte, ihm eine Rechtsaußen-Gesinnung zu unterstellen. Die 750.000 Euro, die Gröner für das Bild zahlte, gingen als Spende an ein Kinderhospiz. Bei der Versteigerung kündigte der Firmenchef an, demnächst einen Verein zu gründen, der sich „mit den grundlegenden Fragen der modernen Gesellschaft“ beschäftigen und eigene Publikationen herausgeben will. Zu seinem öffentlichen Engagement sagte Gröner, die Debatte über Unternehmer und Reichtum werde in Deutschland vor allem deshalb so polemisch geführt, „weil die Reichen sich verstecken“. Das wolle er nicht tun.

Gröner und seine Projekte waren schon in der Vergangenheit Ziel linksextremer Anschläge.

° Im August 2017 attackierten Täter das Penthouse des Unternehmers in Köln. Auf der linksextremen Plattform Indymedia hieß es dazu:

„Christoph Gröner (CG) ist Chef der nach ihm benannten CG-Gruppe , einem der fünf größten Bauunternehmen in Deutschland. CG bewohnt ein Luxusappartment im Herzen von Köln. Seine Penthouse-Wohnung mit Domblick haben wir heute Nacht besucht und dabei die Scheiben seines großzügigen Wohnbereichs zerstört. Unsere Botschaft an systematische Zerstörer bezahlbaren Wohnraums wie CG: Hoch über der Stadt zu wohnen schützt nicht vor Hausbesuchen durch politische Gegner*innen.“

° Auf einen Firmenwagen der CG-Gruppe verübten linksextreme Täter im August 2019 einen Brandanschlag. In einem Bekennerschreiben hieß es:

„Einen Firmenwagen der stadtein und stadtaus bekannten CG-Gruppe haben wir am Freitag, den 16. August in Lichtenberg abgefackelt. Dabei haben wir eine kleine, präzise Ladung mit Zeitzünder unter dem Wagen platziert.“

° In der Leipziger Südvorstadt wurde das Büro eines Architekten angegriffen, der für die CG-Gruppe arbeitet: Unbekannte schleuderten Ziegelsteine durch die Fenster.

Den Anschlag in der Nacht des 3. Oktober sehen Mitarbeiter der CG-Gruppe als neue Qualität – auch deshalb, weil die angezündeten mobilen Kräne auf umliegende Gebäude hätten stürzen können.

Gegenüber TE wollte sich Christoph Gröner noch nicht über die Hintergründe des Anschlags äußern: „Wir warten die Ermittlungen ab.“

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