Tichys Einblick
"deutsche Sonderstellung"

Lauterbach gegen Ungeimpfte „mit drastischen Strafen einverstanden“

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sieht Deutschland in einer „Sonderstellung“, weshalb die Lockerungen in anderen Ländern kein Vorbild seien. Bei der Einführung einer Impfpflicht sei er auch „mit drastischen Strafen einverstanden“.

Karl Lauterbach, Bundesminister für Gesundheit

IMAGO / Jens Schicke

Die Nachbarländer verabschieden sich eines nach dem anderen von der Pandemiepolitik, doch Deutschlands Gesundheitsminister besteht darauf: In Deutschland soll es bei Corona-Beschränkungen bleiben. Das Deutschland auf einem Sonderweg unterwegs ist – für Lauterbach kein Problem. „Wir müssen mit unseren eigenen Regeln arbeiten, und die müssen immer die deutsche Sonderstellung berücksichtigen“, sagte er gegenüber der Wochenzeitung Die Zeit.

Es sei „nachrichtlich sehr relevant, dass wir mitbekommen, was in diesen Ländern alles so möglich ist“, sagte Lauterbach, angesprochen etwa auf Dänemark oder Großbritannien. Deutschland könne sich mit diesen Ländern mit ihrem viel geringeren Anteil Ungeimpfter in der Risikogruppe der Über-60-Jährigen aber nicht vergleichen.

Lauterbach bekräftigte erneut auch seinen Wunsch nach der frühestmöglichen Einführung einer allgemeinen Impfpflicht ab 18 Jahren. Abzuwarten, ob eine neue Welle komme, wäre wie zu sagen: „Ich warte mal ab, ob wir dieses Jahr auch einen Herbst bekommen.“ Lauterbach sagte, er wäre bei Verstößen gegen eine künftige allgemeine Impfpflicht auch „mit drastischen Strafen einverstanden“.

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