Tichys Einblick
Blüten der Klimareligion

„Klima ist träge“ – dümmer geht’s nimmer

Klima ist der Wetterdurchschnitt von wenigstens 30 Jahren. Ein Weltklima gibt es nicht, weil der Weltdurchschnitt nichts aussagt. Der Durchschnitt von minus 10 in A und plus 10 in B ist Null. Null ist auch der Satz "Klima ist träge."

„Klima ist träge.“ Ich habe es selbst gehört. Mojib Latif sagte es gestern im Fernsehen. Der Professor und Dr. ist Leiter des Forschungsbereiches Ozeanzirkulation und Klimadynamik sowie Leiter der Forschungseinheit Maritime Meteorologie am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel. Wer das liest, erstarrt schon in Ehrfurcht vor solch geballtem Expertentum.

Ich unterstelle, Latif ist nicht klar, was er da dokumentiert. Ein Hohepriester der Klimareligion drückt ihren Gläubigen und Ungläubigen seine tiefe Verachtung für ihren Intellekt aus. Er und die anderen Vertreter der Klimareligion können dabei auf die ganz und gar unkritische Begleitung durch die Zeitgeistmedien zählen. (Besonders irreführend ist wie so oft, was die Zeitgeistmedien systematisch verschweigen: Die Unterzeichner des Pariser Klimabkommens haben zwar getönt, haben sich aber jeder einzeln auf nichts verpflichtet.)

Klima ist weder träge noch geschwind, weder warm noch kalt, weder gut noch schlecht. Klima ist der Wetterdurchschnitt von wenigstens 30 Jahren. Ein Weltklima gibt es übrigens nicht, weil der Weltdurchschnitt nichts aussagt. Der Durchschnitt von minus 10 in A und plus 10 in B ist Null. Null ist auch der Satz von Latif. Aber für einen Tweet ist er kurz und seicht genug.

Die Medien wirken nahezu geschlossen bei der Verbreitung einer überwiegend unausgesprochenen Volksverdummung mit. Die Kette geht so. „Klimaleugner“ ist die primitivste Stufe. Gibt es jemanden, der die Existenz von Klima leugnet? Auf der selben Intelligenzstufe steht „Klimawandel-Leugner“. Gibt es jemanden, der den Wandel des Klimas seit Menschengedenken abstreitet? Dann folgt der „menschengemachte Klimawandel“. Jetzt wird es hinterhältig. Die Gläubigen der Klimareligion meinen damit den CO2-Ausstoß als alleinige oder wichtigste Ursache der Erderwärmung. Das ist Propaganda, verdummende PR.

Was in der Klimagemeinde alles möglich ist, war in der FAZ zu lesen. Irreführend ist auch diese Aussage, egal wer sie unkritisch weiter verbreitet:

Unabhängig davon, dass diese 97 Prozent auf einer Umfrage beruhen, bei der sich nur ein Drittel der gefragten Klimaleute beteiligten, kann jeder im Internet genug Quellen finden, die diese propagierte Expertenübereinstimmung konterkarieren. Wer eine andere Stimme hören will, hier ist die des Physik-Nobelpreisträgers Ivar Giæver:

https://youtu.be/V6beNHuDBmc

Jeder hat in der Klimazone, in der lebt, selbst erlebt, wie sich das Wetter ändert. Ich schrieb das hier schon mal: In meiner Kindheit fiel der erste Schnee im November und der letzte Rest schwand im April. Jetzt findet in und um die Alpen der Winter im Tal im Januar statt, der Februar überlegt hin und her, der Frühling fällt auf März und im April ist oft schon Frühsommer. Herbst beginnt im August und bleibt alle paar Jahre bis Weihnachten oder Silvester.

Seit etlichen Jahren wird in Wales und auf den Kanalinseln Wein angebaut. Das führen Gläubige der Klimareligion selbstverständlich auf den „menschengemachten“ Klimawandel zurück, also vor allem auf die Folgen des CO2. Aber was schließen wir dann daraus, dass Wein in England bei den Römern angebaut wurde und im Mittelalter?