Tichys Einblick
Statistisches Bundesamt

Inflationsrate steigt auf deutlich über zehn Prozent

Die Verbraucherpreise haben im Oktober noch stärker zugelegt als von Ökonomen erwartet. Besonders angestiegen sind wieder die Preise für Energie und Lebensmittel.

Gasverbrauchszähler

IMAGO / Eibner

Die Inflationsrate in Deutschland wird im Oktober 2022 voraussichtlich +10,4 Prozent betragen, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag auf Basis einer vorläufigen Schätzung bekannt gab. Im September 2022 hatte die Inflationsrate – gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat – bei +10,0 Prozent gelegen.

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Der Wert liegt noch über der Durchschnittserwartung der von der Nachrichtenagentur Reuters befragten Ökonomen, die mit einem Wert von 10,1 Prozent gerechnet hatten. Die Bundesbank geht in ihrem aktuellen Monatsbericht für Oktober davon aus, dass die Inflationsrate in den nächsten Monaten zweistellig bleiben wird, auch wenn einige Entlastungen wie die Absenkung der Mehrwertsteuer auf Gas und Fernwärme ab Oktober in Kraft treten.

Besonders preistreibend sind nach wie vor die Energiepreise. Im Oktober 2022 waren sie um 43,0 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Auch die Preise für Nahrungsmittel stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat mit +20,3 Prozent überdurchschnittlich. Deutliche Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen wirken sich dabei preiserhöhend aus.

Hinzu kommen die preistreibenden Effekte weiterhin unterbrochener Lieferketten infolge der Corona-Pandemie. Preisdämpfend dürfte sich, so Destatis, im Oktober die Mehrwertsteuersenkung für Erdgaslieferungen und Fernwärme von 19 auf 7 Prozent auf die Inflationsrate ausgewirkt haben.

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