Tichys Einblick
"Klimastreik" am Freitag

Fridays for Future als Festival – mit Antifa und Enteignungsforderung

Greta Thunberg sprach in Berlin vor dem Reichstag. Für sie ist Deutschland einer der größten „Klima-Schurken“. Bilder und Eindrücke vom heutigen "Klimastreik".

Fridays for Future rief am Freitag zum großen Klimastreik auf. Greta Thunberg höchstpersönlich sprach in Berlin vor dem Reichstag. Für die junge Schwedin ist Deutschland einer der größten „Klima-Schurken“.

Es kommen in der Spitze laut Polizei etwas über 30.000 Menschen – Luisa Neubauer phantasiert von 100.000 Menschen: Als Querdenken vor kurzem ähnliche Zahlenspiele anstellte, reagierte die Medienöffentlichkeit noch höhnisch – hier nicht. Ist ja auch für die gute Sache.

Doch das ist nicht die einzige Parallele: Über die ganze Zeit bittet man die „Demonstranten“ Abstände einzuhalten, was die meiste Zeit über nicht geschehen ist. Doch anders als bei den Querdenken-Demonstrationen in Berlin greift die Polizei nicht mit voller Härte durch, sondern lässt die Party einfach laufen.

Party passt als Begriff auch besser, denn die Musik und das Tanzen nehmen für die meisten hier die Hauptrolle ein – für junge Menschen eine Möglichkeit, die verbotene Freude der letzten Monate nachzuholen. Im Windschatten der politisch genehmen Demonstration.

Auch sehr junge, teils 10-Jährige Kinder sind dabei. Ein Acht-Klässler erzählt, er sei mit seiner Lehrerin gekommen – also forcierter „Schulstreik“. Viele Stars und Musiker sind da, um die gute Stimmung zu halten.

Doch es sind nicht nur junge Menschen da, die freudig tanzen, auch politische Verbände sind vor Ort und versuchen, die Demo zu vereinnahmen. Linke und Grüne sind mit Bannern und Plakaten vor Ort, der Campact-Chef hält eine Rede mit klarem Fokus: Armin Laschet sei ein „klimapolitisches Totalversagen“. Am Sonntag werde er abgewählt. „Alle sagen, die Grünen werden das schon machen. Aber wir müssen ihnen helfen!“

Am Ende wird von der Bühne aus sogar Werbung für den „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“-Volksentscheid in Berlin gemacht.

Bilder im Netz zeigen indes die ideologische Verengung der Bewegung: Als eine Aktivistin ein Plakat „Kernkraft gegen Klimawandel“ hochhält, wird es ihr gewaltsam abgenommen unter dem Jubel der Umherstehenden. Eine Frau schreit hysterisch: „Du bist so scheiße“.

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