Tichys Einblick
Das Chaos der Saar-Grünen geht weiter

Ex-Grünen-Politiker spricht vom „grünen Kindergarten“

Wieder Ärger für die Grünen aus dem Saarland. Der vor wenigen Tagen aus der Partei ausgetretene Lokalpolitiker und Unternehmer Sven Kehrein-Seckler spricht von einer "Verbotspartei", die die "Gesellschaft in ihre grünen Schablonen zu pressen" versuche.

IMAGO / Leonhard Simon

Der saarländische Landesverband der Grünen sorgt weiter mit chaotischen Verhältnissen für bundesweite Aufmerksamkeit. Erst empörte sich manch ein Parteifreund, weil der Landesverband es gewagt hatte, einen Mann – Hubert Ulrich – an die Spitze der Landesliste für die Bundestagswahlen zu wählen. Dann blamierte sich eine auf Platz zwei vorgerückte Frau namens Irina Gaydukova durch offensichtliche Überforderung. Nun haben nach tagelangem Durcheinander wegen der möglichen Unrechtmäßigkeit von Ulrichs Wahl die Landesgrünen beschlossen, die gesamte Landesliste neu zu wählen.

Gaydukova ist inzwischen aus der Partei ausgetreten. Aber sie ist nicht der einzige Abgang. Schwerer als ihr Verlust dürfte die saarländischen Grünen der von Sven Heinrich Kehrein-Seckler treffen. Der Unternehmer aus Saarlouis war bis Ende Juni Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Wirtschaft sowie Gründer und Vorstand der grünen Unternehmer im Saarland.

Kehrein-Seckler hat jetzt gegenüber der Welt seinen Wechsel zur FDP bekannt gegeben – und dabei nicht mit Kritik an den Grünen gespart, denen er zuvor zwölf Jahre angehörte. „Die Partei versucht, die Gesellschaft in ihre grünen Schablonen zu pressen“, sagte er der Welt. Für liberal denkende Menschen sei der „grüne Kindergarten“ nicht wählbar. „Mittlerweile nehme ich sie als linksorientierte Partei wahr, in der es vor allem um Regeln geht, nicht um Freiheit“, sagt Kehrein-Seckler über die Grünen. „Ich will das Wort eigentlich nicht benutzen, aber Verbotspartei trifft es schon.“

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