Tichys Einblick
Mitten in Corona-Zeiten

Drittgrößter deutscher Klinikkonzern will bis zum Jahresende 1000 Mitarbeiter entlassen

Eine Massenentlassung im Service-Bereich einer Tochterfirma der Sana-Kliniken sorgt für Verwunderung und Entsetzen. Doch schon seit längerem klagen Klinik-Betreiber über wirtschaftliche Schwierigkeiten – trotz oder gerade wegen Corona.

IMAGO / HRSchulz
Mit 1,8 Mrd. Euro Umsatz und 48 Kliniken ist Sana-Kliniken der drittgrößte private Krankenhausbetreiber in Deutschland. Mitten in der dritten Corona-Welle will er nun über 1000 Beschäftigte bei der Tochterfirma DGS pro.service GmbH entlassen – bis spätestens zum 31. Dezember sollen alle Arbeitsverhältnisse beendet werden.

Die Entlassungen betreffen nicht medizinisches Personal, sondern solches im Service- und Logistikbereich. Betroffen seien konkret die Betriebe Hol- und Bringedienst, Patientenbegleitdienst, Info/Pforte, Stationshilfsdienst, Wäscheservice, Archiv und Modul, teilte Geschäftsführer Klaus Wiendl mit. Als Grund nannte das Unternehmen, dass „die Anforderungen an den Dienstleistungssektor im Krankenhaus“ in den vergangenen Jahren „deutlich zugenommen“ hätten.

Seit Monaten klagen verschiedene Klinikbetreiber trotz Corona über wirtschaftliche Probleme. Zuvor wurde etwa bekannt, dass der Bremer Klinikbetreiber Geno 440 Vollzeitstellen abbauen will. Die Politik unternimmt dagegen relativ wenig, seit Beginn der Pandemie ging die Zahl der betreibbaren Intensivbetten sukzessive zurück, falsche Anreizsysteme bei der Bettenfreihaltung für Corona-Patienten verschärfte die Situation weiter. Mehr dazu lesen Sie hier:

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